Claire Daverley - Vom Ende der Nacht / Talking at Night

  • wunderschön ohne Kitsch - 5 Sterne


    Worum geht es?

    Rosie und Will kennen sich seit der Schule, nie waren sie ein Paar und dennoch finden sie immer wieder zueinander, werden wie magisch voneinander angezogen und leben doch ihre eigenen Leben.


    Worum geht es wirklich?

    Schuld, Freundschaft und Erlebnisse, die für immer verbinden.


    Lesenswert?

    Ja, absolut. Ich bin ziemlich begeistert von diesem Buch und fand es wirklich wunderschön und berührend. Die Protagonist*innen Rosie und Will, zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, lernen sich zu Schulzeiten kennen und es entwickeln sich langsam Gefühle. Abrupt endet das, was gerade erst begonnen hat. Ab diesem Monat leben die beiden sehr verschiedene Leben, finden jedoch immer wieder Berührungspunkte und treffen aufeinander, lösen sich wieder von einander und hören auch jahrelang nichts von der anderen Person.

    Ich fand beide Personen sehr realistisch und authentisch dargestellt, beide waren so vielschichtig und charakterlich fein ausgearbeitet. Dabei waren sie nicht durchgängig sympathisch sondern hatten positive und negative Eigenschaften.

    Das wunderschöne Cover gefällt mir gut und auch die Sprache hat mich das ganze Buch über verzaubert und begeistert, weil sie so stimmig war und den Situationen so viel Leben eingehaucht wurde.

    Zwischendrin ist die Geschichte, die über viele Jahre erzählt wird, sehr bewegend und auch schwermütigere Themen kommen immer wieder zur Sprache, doch oft folgen auf berührende Situationen schöne Momente.

    Mir gefallen die vielen verschiedenen Themen die angesprochen werden und die Art der Verarbeitung.

    Ich würde dieses Buch gerne vielen Menschen empfehlen!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Claire Daverley - Vom Ende der Nacht“ zu „Claire Daverley - Vom Ende der Nacht / Talking at Night“ geändert.
  • Brombeere ISBN unter dem Reiter 'Buch' im Editor nachgetragen und hier noch das Original:

  • Lebensentscheidungen


    Dieser Roman hat mich mit seiner ruhigen Erzählweise und den starken Emotionen der Hauptfiguren gefangen genommen. Auch wenn eine eher traurige Geschichte erzählt wurde, habe ich die Hoffnung auf ein gutes Leben für die beiden Hauptpersonen Rosie und Will im Verlauf des Buches nicht aufgegeben. Die beiden scheinen oft zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und kommen durch äußere Umstände einfach nicht zueinander bzw. zur Ruhe.


    Jedoch wird hier nicht schlicht eine Liebesgeschichte erzählt, bei der die Hauptpersonen nach einigen bemüht wirkenden Umwegen zusammen kommen und dann auch bleiben. Will und Rosie kommt das Leben dazwischen teilweise höchst dramatisch, teilweise führt sie die Verzweiflung und der Wunsch es anderen recht zu machen und zu tun, was „richtig“ ist, auseinander.


    Dabei sind beide auch durch das Elternhaus belastet. Wills Vater ist bereits früh verschwunden und auch seine Mutter hat ihn und seine jüngere Schwester bei den Großeltern zurückgelassen. Der Kontakt war zunächst sporadisch und brach dann ab. Als er 13 Jahre alt war, starb auch noch sein Großvater. Das hat Will endgültig aus der Bahn geworfen und er traf einige schlechte Entscheidungen.


    Rosie hat einen Zwillingsbruder und lebt bei ihren Eltern. Die Eltern haben keine rechte Zeit für die Kinder, erwarten jedoch Höchstleistungen auf vielen Bereichen von ihnen. Insbesondere Rosie wird so unter Druck gesetzt, dass sie Ticks und Zwänge, die mal stärker und mal schwächer ausgeprägt sind, entwickelt. Außerdem meint sie dadurch, dass sie sich anpassen und den Vorgaben ihrer Eltern, aber auch der Gesellschaft, genügen muss.


    Rosie ist 17 Jahre alt, als sie Will bei einem Lagerfeuer näher kennenlernt. Er ist ein Freund ihres Bruders- sie kommen ins Gespräch.


    Der Roman ist eindringlich geschrieben und klug aufgebaut. Hierbei wirkten die Twist in der Handlung nicht gestellt oder künstlich, sondern logisch und realistisch auf mich- wenn auch tragisch. Die Sprache und der Satzbau sind auf die Geschichte abgestimmt und unterstützen so die jeweilige Aussage. Dadurch wirkt die Erzählweise besonders harmonisch, auch wenn es der Inhalt nicht zwingend ist.


    Ich habe mich gerne in das Leben von Rosie und Will hineinziehen lassen und jede Seite genossen.


    Volle Leseempfehlung.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Das Leben kam dazwischen

    Will und Rosie lernen sich als Teenager bei einem Lagerfeuer kennen und sind fasziniert voneinander. Die strebsame Rosie aus gutem Haus will sich jedoch ganz ihren Schulabschlüssen widmen und sieht sowieso keine Zukunft für eine Beziehung, da sie plant, in wenigen Monaten zum Studium wegzuziehen. Als dann an Wills 18. Geburtstag eine Katastrophe passiert, wirft dies das Leben der beiden vollkommen aus den Bahnen.


    In „Vom Ende der Nacht“ begleiten wir die beiden Protagonisten durch fast 20 Jahre ihres Lebens, in denen sie immer wieder magnetisch voneinander angezogen werden, nur um danach wieder lange Zeiten zu erleben, in denen sie keinen Kontakt zueinander haben.


    Es ist eine dieser Liebesgeschichten, bei denen ich als Leserin immer wieder dachte, wie kann man nur so offensichtlich falsche Entscheidungen treffen, was mich ziemlich frustriert hat. Irgendwann wurde mir das ganze Hin und Her auch zu viel und die Geschichte verlor die Faszination, die sie am Anfang auf mich ausübte. Die im Buch angesprochenen Problemthemen wie Depression, Zwangsstörungen, Alkoholsucht empfand ich als bloßes Beiwerk. Alles in allem habe ich das Buch ganz gern gelesen, aber es ist keine Geschichte, die mich nachhaltig beeindruckt hätte. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Will und Rosie treffen sich zum ersten Mal in jungen Jahren im Teenageralter. Beide fühlen sich zum jeweils anderen hingezogen. Trotz eines Schicksalsschlags können sie einander auch im Laufe der Zeit nicht vergessen…


    „Vom Ende der Nacht“ ist der Debütroman von Claire Daverley.


    Meine Meinung:

    Der Roman beginnt mit einem kurzen Prolog, an den sich 18 Kapitel anschließen. Die Handlung zieht sich über etliche Jahre. Erzählt wird im Präsens und im Wechsel aus den Perspektiven von Will und Rosie.


    Sprachlich empfinde ich den Roman als sehr gelungen. Der Stil ist anschaulich, einfühlsam und eindringlich.


    Rosie und Will stehen im Vordergrund der Geschichte. Zwei durchaus sympathische, jedoch nicht klischeefreie Charaktere.


    Inhaltlich dreht sich der Roman vor allem um eine Liebesgeschichte. Zwar spielen weitere Themen eine Rolle. Zudem werden auch tiefergehende Aspekte aufgegriffen. Alles in allem hätte es aber gerne noch etwas facettenreicher sein dürfen.


    Von der Umsetzung her erinnert mich die Geschichte an andere Romane. Besonders kreativ oder ungewöhnlich ist der Inhalt daher nicht. Auf den mehr als 400 Seiten hat mich die Lektüre dennoch gut unterhalten.


    Das hübsche Cover ist zwar austauschbar, passt zum Titel jedoch sehr gut. Die deutsche Übersetzung des Titels weicht vom Original („Talking at Night“) ab.


    Mein Fazit:

    Bei „Vom Ende der Nacht“ von Claire Daverley handelt es sich um eine solide Liebesgeschichte. Ein Roman für schöne Lesestunden, der allerdings wohl nicht nachhaltig im Gedächtnis bleibt.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Es ist eine dieser Liebesgeschichten, bei denen ich als Leserin immer wieder dachte, wie kann man nur so offensichtlich falsche Entscheidungen treffen, was mich ziemlich frustriert hat.

    Genau mein Empfinden. :D Es wird immer wieder die Tragik, die Dramatik, die unglücklichen Umstände in Vordergrund gerückt, doch ich fragte mich, woran liegt es denn, dass die beiden nicht zusammenfinden? Hindernisse okay, aber hat die nicht jeder zweiter oder dritte im Leben. Man muss schon was dafür tun, um sein Glück zu gestalten. Mich hat die Geschichte eher aufgeregt und keinen Genuss geboten. O:-) Von mir gab es übrigens nur :bewertung1von5: :bewertungHalb: Sterne, weil es mir gar nicht gefallen hat. Tragisch, hin oder her.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit

  • Immer wieder Liebe


    Vom Ende der Nacht, Roman von Claire Daverley, EBook, hanserblau-Verlag.


    Eine Liebe die Jahrzehnte überdauert.


    Will und Rosie fühlen sich zueinander hingezogen, schon als Teenager verlieben sie sich ineinander, obwohl sie so verschieden sind. Doch dann geschieht ein Unglück, was die beiden ganz weit auseinandertreibt. Doch sie können sich niemals vergessen, so zieht es die beiden immer wieder zueinander und das Leben oder die Umstände trennen sie erneut. So geht es immer und immer wieder…


    Das Buch teilt sich in achtzehn überschaubare Kapitel, obwohl auf weiten Strecken nicht sehr viel Spektakuläres passiert, das Leben einfach, hatte ich das Buch rasch gelesen. Die Autorin schreibt abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten, deshalb ist der Leser auch ständig informiert was im Leben der beiden so alles geschieht.


    Besonders die Beschreibungen des Settings haben mich fasziniert, das konnte ich mir zu jeder Zeit ganz besonders gut vorstellen, die Figuren vor allem Wll und Rosie sind tiefgründig charakterisiert, ihre Handlungen waren nachvollziehbar wenn auch nicht immer vernünftig. Besonders gut hat mir die Grandma von Will gefallen, eine warmherzige und kluge Frau, wohingegen die Mutter Rosies m.E. sehr viel am Unglück ihrer Kinder Schuld war, diese kalte und auf Äußerlichkeiten fixierte Frau, mit ihr konnte ich einfach nicht warm werden.
    Ich fand die Geschichte romantisch und traurig, wegen der fröhlichen und tiefgründigen Dialoge jedoch lebendig. Spannend fand ich, ob die beiden wohl am Ende zusammenkommen, das hat die Autorin bis zu den letzten Seiten gekonnt offen gehalten. Mit einigen Handlungen und Reaktionen der Charaktere war ich nicht einverstanden, ein paarmal zu oft hat sich die Geschichte auf die gleiche Weise in die Länge gezogen, da hatte ich das Gefühl es geht nichts vorwärts, wobei ich Rosie und Will am liebsten gepackt und geschüttelt hätte. Insgesamt gesehen, habe ich mich gut unterhalten gefühlt, eine romantische und unterhaltsame Lektüre.


    Meine Empfehlung: Geeignet als Urlaubslektüre und von mir 4 Sterne. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study::musik::montag:


    Und wenn mir alle Königskronen für meine Bücher und meine Freude am Lesen angeboten wären: Ich würde sie ausschlagen.
    François Fénelon

  • Das Cover hat mich bereits begeistert, mit dem tiefgründigen Hintergrund und der weite des Sternenhimmels. Die Farben sind so schön und ansprechend, dass ich es einfach lesen musste. Die Sätze im Buch sind alle sehr kurz gehalten, ohne viel drumherum und sagen doch so viel aus. Es fehlen wilde Umschreibung, dennoch fühlt man sich einbezogen und erfährt gerade genug, um sich nicht zu fern zu fühlen. Die Geschichte geht einem sehr nah, man fühlt und lebt sowohl mit Rosie als auch mit Will mit und die Geschichte hat so viele Wendungen für Herzschmerz, Freude und das Fühlen, dass man sich doch sehr mit dem Buch verbunden fühlt. Die Geschichte geht über das Auf und Ab der Liebe und was das Leben alles für einen bereit hält, wenn man es auch einfach nicht alles vorplanen kann. Es wurde nie zäh und ich habe es sehr schnell durchgelesen. Das Buch hat mich bewegt und ich habe absolut mitgefiebert.

  • Kein Richtig und kein Falsch


    Zwischendurch mal etwas fürs Herz: dieser Gedanke hat mich zu diesem Liebesroman greifen lassen. Das Motiv der Liebenden, die sich finden, verlieren und wieder finden, ist nicht neu und per se spannend. Doch zum Glück gestaltete sich die Lektüre weniger trivial als befürchtet.


    Was dieses Buch besonders macht, ist die subtile Zeichnung der Charaktere, besonders der beiden Protagonisten, die aus unterschiedlichen Verlusterfahrungen heraus Traumata und Schuldgefühle mit sich herumschleppen. Aus gravierenden, nachzuvollziehenden Gründen können sie "zusammen nicht kommen - das Wasser ist viel zu tief", aber da ist ein unerklärlicher Magnetismus zwischen den beiden, durch den sie auch nicht voneinander lassen können. Anders als bei seichteren Elaboraten vermochte ich gerade nicht mitzufiebern, das Happy End herbeisehnend, denn alle Wendungen haben mir psychologisch vollkommen eingeleuchtet.


    Auch die Nebenfiguren bildet die Autorin in all ihren Licht- und Schattenseiten überzeugend ab, die Dynamik, die durch dieses ganze Gefüge entsteht, hat mich sehr bewegt, besonders durch die glaubwürdigen Dialoge. Bei manchen Eskalationen kam mir der Gedanke, nun wäre es aber langsam genug der Schicksalsschläge, aber es ist ein Coming of Age-Roman, in dem man das Heranreifen der Hauptdarsteller über die Jahre hinweg beobachtet. Ein bisschen wie "Harry und Sally", aber mit mehr Verhängnis und weniger Witz.

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  • Ungewöhnliche Liebesbeziehung


    Will und Rosie gehen auf dieselbe Schule, Rosies Zwillingsbruder Josh ist mit Will befreundet. Doch während Rosie in der Schule die besten Noten bekommt, macht sich Will nicht viel aus Schule und Lernen. Er verbringt seine Zeit lieber in der Garage, wo er sein Motorrad repariert und pflegt. Bis zu der Nacht, in der er Rosie am Lagefeuer trifft und sie singen hört.


    Auch Rosie kann Will nicht vergessen. Und obwohl ihre Mutter behauptet, dass Will „ein schlechter Umgang“ für sie ist, fühlt sie sich zu ihm stark hingezogen, sucht seine Nähe. So fängt ihre Jugendliebe an, sie scheint zuerst unverwundbar zu sein. Bis sie unter einem schweren Schicksalsschlag zu zerbrechen droht.


    Sie trennen sich, gehen andere Wege, versuchen ihr Leben neu zu gestalten, zu vergessen, und finden immer wieder zueinander.


    „Vom Ende der Nacht“ erzählt eine wunderschöne Liebesgeschichte, die einen von Anfang an in ihren Bann zieht. Sehr einfühlsam, fast poetisch erzählt, lässt uns am Leben von Rosie und Will teilnehmen, verrät ihre intimsten Gedanken und Gefühle. Die Figuren wirken authentisch, ihre Handlungen sind glaubhaft.


    Diese gefühlvolle Geschichte weckt viele Emotionen; sie berührt und bewegt, lässt mitfühlen und mittrauern, und letztendlich in eigenen Erinnerungen schwelgen.


    Ich habe diese Geschichte sehr genossen und das Buch in einem Rutsch ausgelesen.


    Herzergreifend, lebensklug, großartig! – Klare Leseempfehlung!

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