Ralph Edenhofer - Kohärenz

  • »Kohärenz« ist ein Buch, das ich so schnell nicht vergessen werde. Die Gründe dafür erläutere ich dir nachfolgend im Text.

    Zitat
    Inhaltsangabe:
    In einer fernen Zukunft hat die Menschheit sich hunderte Lichtjahre weit ins Weltall ausgebreitet und viele tausend Kolonien gegründet. Bewusstseinstransfers ermöglichen lichtschnelle Reisen zwischen den Sternsystemen ebenso wie theoretisch unbegrenzte Lebensdauer. Es herrscht allgemeiner Wohlstand. Doch die Expansion hat einen Preis. Um den Frieden zu wahren, wurde die Kohärenz etabliert, die technologische und kulturelle Gleichschaltung aller Kolonien. Dies durchzusetzen, ist Aufgabe der Revisoren, die über die Macht verfügen, ganze Systeme zu vernichten. Einer von ihnen ist Leron, der über die neu gegründete Kolonie Ilada wacht. Doch als er sich in die Siedlerin Telaris verliebt, wird eine Ereigniskette in Gang gesetzt, die nicht nur Lerons Überzeugungen infrage stellt, sondern das Leben vieler Millionen Menschen bedroht. Denn eines steht fest: Die Kohärenz muss gewahrt bleiben!
    (Quelle: https://www.amazon.de/dp/3963570229/, Datum: 06. Juni 2023)


    Meine Meinung zum Cover:

    Auf dem Cover sind zwei Personen zu erkennen, die für mich Leron und Telaris darstellen. Darunter sehe ich eine aufgehende Sonne über einem Planeten. Ansonsten ist das Cover schlicht gehalten und mit dunklen Farben versehen worden. Gleichzeitig erkenne ich durch die Sonne einen hellen Strahl, der für mich die „Geburt“ der neuen Kolonie symbolisiert. In Summe ist die Gestaltung passend zur Handlung durchgeführt worden.


    Meine Meinung zum Inhalt:

    Die Geschichte um Leron und Telaris ist etwas Besonderes. Nicht nur, weil die Beiden sich verlieben, nein. Der Grund sind die Umstände ihrer Liebe und das Setting der Geschichte. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie ich sie erlebt habe. Ralph Edenhofer beschrieb die Zeit, in der die Protagonisten lebten sehr ausführlich. Mit seinen Beschreibungen ließ er Bilder in meinen Gedanken entstehen, wodurch ich sie mir noch besser vorstellen konnte.


    Leron ist ein Revisor, welche dafür da sind die sogenannte Kohärenz zu wahren. Mit ihr ist die technologische und kulturelle Gleichschaltung aller Kolonien gemeint. Ist sie in Gefahr, können die Revisoren die Vernichtung des jeweiligen Systems anordnen. Auf der neuen Kolonie Ilada war Leron Revisor Primus und damit der erste Mensch, der sie betrat. Genau an diesem Punkt stieg ich in die Geschichte ein. Alsbald erfuhr ich wie das die Gesellschaft und das Machtgefüge aufgebaut sind, zudem wie genau die Kohärenz funktionierte.


    All das war in eine aufregende und vielseitige Geschichte eingewoben. Der Weltenbau zeigte, dass sich der Autor sehr viele Gedanken über seine Idee gemacht hatte. Die Technologien rund um den Bewusstseinstransfer, die Klone usw. werden nur angeschnitten, was völlig ausreichte. Das Szenario mit dieser Kombination hatte ich bisher nicht noch nicht in einem Sci-Fi Roman und war deshalb neugierig. Mit der Erhaltung der Kohärenz waren Konflikte vorprogrammiert. Die Menschheit hat nun Mal Probleme damit, wenn man sie einengt und Entwicklungen unterdrückt. Logischerweise gab es deshalb genug Menschen, die alles für die Kohärenz taten und andere, die Freiheit um jeden Preis wollten.


    Diese „Zutaten“ sorgten für einige Wendungen, die mit Leron im Mittelpunkt viele Ereignisse in Gang setzten. Leron war ein treuer Mann, der vollkommen von der Kohärenz überzeugt war und trotz vieler Geschehnisse an ihr festhielt. Telaris war das Gegenteil von ihm, denn sie war freigeistig und lebensdurstig. Lerons Liebe zur ihr kann ich zeitweise nur als ungesund bezeichnen. Sie machte ihn in meinen Augen blind, was zu weiteren Geschehnissen führte. Aus Spoilergründen kann ich dir nicht mehr verraten. Manipulationen und ein paar Intrigen gehörten dazu.


    Nach einigen beeindruckenden und intensiven Szenen stand Leron vor schweren Entscheidungen. Immer wieder kam es zu emotionalen Momenten, die viel von ihm abverlangten. Der Revisor hatte wortwörtlich die Leben aller Bewohner von Ilada in der Hand und war vor Zweifel nicht gefeit. Am Ende musste er handeln, ob er wollte oder nicht. Ich muss gestehen, dass mir bei den letzten Seiten die Tränen in den Augen standen. Ob vor Freude oder Trauer verrate ich dir nicht. Auf jeden Fall war es ein würdiger Abschluss dieser herausragenden Geschichte.


    Mein Fazit:

    Science-Fiction und eine Liebesgeschichte? Ja, das geht! Ralph Edenhofer bewies es mit diesem Buch und schenkte mir damit ein außergewöhnliches Leseerlebnis. Es gab sehr viele Höhen und Tiefen, Konflikte und Manipulationen. Leron stand vor schweren Entscheidungen und musste sich darüber klar werden, ob die Liebe zu Telaris eine Zukunft hatte. Der Weltenbau war umfangreich und wurde im Verlauf sehr gut vermittelt. Ich sah sowas das Setting als auch den Verlauf der Geschichte in meinen Gedanken vor mir. Das Ende war wunderbar stimmig. Anders hätte ich es nicht haben wollen, trotz der Tränen in meinen Augen.


    Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!


    Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!