Barbara Erskine - Am Rande der Dunkelheit/On the Edge of Darkness

  • Klappentext:


    Das mitreissendes Epos über Liebe, Verrat und das Geheimwissen einer keltischen Priesterin.
    Adam, der Sohn eines puritanischen Pfarrers, ist vierzehn Jahre alt, als er im Jahre 1935 der Druidenschülerin Brid aus dem sechsten Jahrhundert zum ersten Mal begegnet. Die beiden werden ein Liebespaar, das abwechselnd in ihrem und seinen Jahrhundert lebt.
    Als Adam sich von Brid abwendet, versetzt sie seine Freunde in Angst und Schrecken und scheut auch vor Mord nicht zurück. Wird es Adam gelingen, sich von diesem Fluch zu befreien.


    Obwohl Fantasy- Romane normalerweise überhaupt nicht zu meiner bevorzugten Lektüre gehören, hat mir dieses Buch doch sehr gut gefallen. Vielleicht weil man auch die Idee hatte, ja......es könnte möglich sein, woran das überraschende Ende nicht ganz unschuldig ist.


    Grüsse von Bonprix

  • Barbara Erskine ist eine Autorin, deren Geschichten mich seit Jahren faszinieren. Da ich hier noch einige Schätzchen von ihr zu stehen habe, dachte ich, es wäre mal wieder Zeit für eines ihrer Werke. Entschieden habe ich mich für dieses Buch, und um eines direkt zu sagen: Ich empfinde es leider als das schwächste, das ich bisher von ihr gelesen habe.


    All die Jahre haben Erskines Bücher sich für mich vor allem durch die tollen, mitreißenden Erzählungen ausgezeichnet, die in zwei verschiedenen Zeiten spielen und das Schicksal von zwei Frauen miteinander verweben. "Am Rande der Dunkelheit" ist gänzlich anders aufgezogen. Die Geschehnisse drehen sich um Adam, einen Jungen, dessen Familie völlig zerrüttet ist. Er entflieht seinen Problemen, wofür er immer den gleichen Platz auswählt: Einen abgeschiedenen Ort in den Bergen, an dem ein Stein zu finden ist, in welchen vor einer Ewigkeit seltsame Zeichen eingeritzt wurden. Doch eines Tages ist Adam nicht mehr allein. Er lernt ein Mädchen kennen, das zwar seine Sprache nicht spricht, sich ihm aber dennoch als Brid (gesprochen Bried) vorstellt. Zwischen den beiden entsteht eine seltsame Beziehung, die Adams Leben für immer und ewig prägen wird.


    Ich weiß nicht genau, woran es lag, aber Adam war nicht mein Protagonist. Manchmal hätte ich ihm eine auf den Hinterkopf geben können. Wirklich. Er hat mich wahnsinnig gemacht. Er ist egoistisch, leicht beeinflussbar, unsicher, selbstgefällig, weinerlich - und das alles irgendwie aufeinmal. Man begleitet ihn sein ganzes Leben lang, lernt Freunde, Partnerinnen, seine spätere Familie und noch einige andere Personen kennen, bei denen ich, ehrlich gesagt, teilweise den Überblick verloren habe. Das lag auch daran, dass ein paar Namen der Figuren sich ähnelten (was auch der Autorin offenbar Probleme machte, denn zumindest an einer Stelle hat sie tatsächlich selbst ihre Charaktere verwechselt). Dadurch kam ich oft aus der Geschichte raus, was mich schon ziemlich gestört hat.


    Nicht nur Adam blieb mir während des Lesens fremd. Auch die anderen Figuren empfand ich als weitaus weniger tiefgründig, als ich es sonst von Erskine gewohnt bin, was schade ist, da ihre Charaktere für gewöhnlich mit sehr viel Herzblut gestaltet werden. Hier ist das, meiner Meinung nach, leider nicht gelungen. Das hatte schließlich zur Folge, dass ich nicht mit den Figuren mitfühlen konnte. Das wiederum nahm der Geschichte traurigerweise viel Wind aus den Segeln.


    Alles in allem empfand ich "Am Rande der Dunkelheit" als zu lang. 100 Seiten weniger hätten es vermutlich auch getan. In diesem Buch kommt Erskine für meinen Geschmack einfach nicht zu Potte. Es entstanden viele Durststrecken innerhalb des Geschehens, was mich nicht unbedingt dazu animiert hat, weiterzulesen. Das bin ich von der Autorin eigentlich so nicht gewohnt.


    Zuletzt ließ mich dann auch noch das Ende sehr unbefriedigt zurück. Ich war ziemlich enttäuscht davon, wie

    Schade.


    Ich mag Erskine wirklich sehr, aber dieses Buch blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück. Einzig der wundervolle Schreibstil hat dafür gesorgt, dass ich weitergelesen habe. Auch die eine oder andere Wendung ließ nicht zu, dass ich den Roman ins Regal zurückstelle, ohne ihn ganz gelesen zu haben. Hat es sich gelohnt? Nun, "Am Rande der Dunkelheit" kann man lesen. Man verpasst aber, finde ich, auch nicht viel, wenn man es lässt. Ich vergebe gerade noch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: und hoffe sehr, dass der nächste Erskine mich wieder mehr fesseln kann.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~