Brandon Sanderson - Cytonic: Unendlich weit von Zuhause / Cytonic

  • Klappentext (Inhalt):


    Spensa ist eine der besten Sternenjägerinnen ihres Planeten und hat es geschafft, ihr Volk vor der Ausrottung zu bewahren. Nun hat die Superority – die herrschende galaktische Allianz – einen Krieg begonnen, um die verbliebenen Menschen zu vernichten. Und Spensa hat die Waffen gesehen, mit denen sie ihn beenden wollen: die Delvers. Uralte, geheimnisvolle außerirdische Kräfte, die ganze Planetensysteme in einem Augenblick auslöschen können. Spensa weiß, dass diese Wesen nicht besiegt werden können, egal wie viele Piloten die DDF hat.



    Doch sie stand schon einem Delver gegenüber und sah etwas unheimlich Vertrautes in ihm. Wenn Spensa auch nur die geringste Chance haben möchte, gegen die Delvers anzukommen, muss sie zuerst herausfinden, was sie wirklich ist. Dafür müsste sie jedoch alles, was sie kennt, hinter sich lassen und das Nirgendwo betreten, einen Ort, von dem nur wenige je zurückgekehrt sind …


    Beurteilung:


    Mit den ersten beiden Romanen konnte dieser dritte Teil nicht so recht mithalten. Hier wurde es ziemlich abstrakt, wobei mich das nicht wirklich gestört hat. Hab bei Science-Fiction schon so einiges abstraktes und Fantasy-lastiges gelesen. So etwas kann sehr faszinieren sein. Oft wird dafür in der Science-Fiction der Begriff Sense of Wonder verwendet. In diesem Roman kam es bei mir leider nicht dazu, obwohl dazu reichlich Potential im Roman vorhanden war. Allein schon vom Setting her.


    Der Roman fängt dort an, wo der Cliffhanger des letzten Romans aufhörte. Spansa muss vor der neuen Machtübernahme in der Superority fliehen, dazu nutzt sie ihre cytonischen Kräfte und versetzt sich an einen Ort, wo sie wiederum die Delver bedrohen. Aber nicht alle, einer hilft ihr sogar, an einen anderen Ort zu gelangen, wo sie einem Geheimnis auf die Spur kommen soll. Dem Nirgendwo. Und das ist ein sehr faszinierender Ort. Das eigentlich reichlich Potential hatte für das besagte Sense of Wonder Gefühl. Wobei handelt es sich. Es ist in gewisser Weise eine andere Dimension/Universum, wo Raum und Zeit keinerlei Bedeutung haben. Und die beiden Dimensionen/Universen Nirgendwo und Irgendwo (unser Universum) überlappen sich stellenweise. Das ist der Grund für die cytonischen Kräfte im Irgendwo, diese Kräfte sickert vom Nirgendwo ins Irgendwo. Und der Ort, an dem die Handlung stattfindet, ist das Gegenteil. Aus dem Irgendwo (unser Universum) sickern unterschiedliche Fragmente verschiedener Welten ins … na ja, Nichts. Die Welt, durch die sich Spensa und andere Gestrandete bewegen, besteht aus lauter diesen Fragmenten. Wobei es in der Mitte eine Lichtquelle gibt. Und je näher man der Lichtquelle kommt, desto dichter kommen die einzelnen Fragmente einander näher. Je weiter man davon entfernt ist, desto weiter sind die einzelnen Fragmente von einander entfernt. Wie gesagt, ein recht faszinierendes Setting.


    Aber wer denkt, jetzt wird dieses Setting Stück für Stück erforscht, und man kommt von einem Geheimnis zum anderen und erlebt dabei fantastische Abenteuer, dürfte hier sehr enttäuscht werden. Denn der Autor geht einen anderen Weg. Da die eigentliche Geschichte wohl zu kurz geworden wäre, baut er hier reichlich Begegnungen mit Piraten/Verbannten ein. Dann folgen viele Piraten-Schnitzeleien und Raumflug-Duelle. Also das, was man auch in den beiden ersten Romanen hatte. Zwar kommt man auch Stück für Stück gewissen Geheimnissen auf die Spur. Und Brandon Sanderson wäre nicht Brandon Sanderson, wenn er nicht lauter Spannungstricks anwenden würde. Es gibt zum Schluss eine Wendung, Überraschungen und einiges an Drama. Aber so richtig packt einen das nicht. Irgendwie fühlte es sich alles zu konstruiert an. Und nicht so wirklich spannend. Eher als würde der Autor den Roman mit lauter Inhalt füllen, weil die eigentliche Geschichte zu kurz ist.


    Für Spaß sollte wohl auch die übertriebenen Emotionen der KI von M-Bot sorgen, war aber oft eher nervig. Gleiches gilt auch für Spansas Ich-Erzählperpektive. Aber auch hier überlässt Sanderson nichts dem Zufall. Sowohl die übertriebenen Emotionen der KI als auch Sansas Draufgängertum sollten einem bestimmten Zweck dienen, denn man aber erst am Ende des Romans begreift.


    Fazit:


    Insgesamt war es ein schon recht unterhaltsamer Roman, der aber zu gewollt wirkte. Und dessen Potential meiner Meinung nach nie wirklich ausgeschöpft wurde. Der Roman verpasst nur knapp die 4 :bewertung1von5: und erhält von mir nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: .