Mariana da Silva - Südlich von Porto lauert der Tod

  • Hervorragend stimmt schon das Cover den Leser auf Portugal ein, mit den wunderschönen Kacheln - zu denen es später im Buch noch einiges an Erklärungen gibt - , den bunten Booten und Häusern am Meereshafen.


    Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.


    Mir wurden am Anfang ein paar Personen zu viel auf einmal eingeführt - hätte mir besser gefallen und mich nicht so verwirrt, wenn das nach und nach passiert wäre. Sehr viele Namen, gehäuft... aber im Verlauf des Buches kommt man damit zurecht.


    Die Handlung finde ich gut aufgebaut, vom Quasi-Familientreffen zur Begegnung mit dem alten Freund, zum Job des Dorfpolizisten und der ersten Leiche.. Im weiteren Handlungsgang wird und bleibt es spannend, mit einigen "Irrwegen", auf die der Leser geführt wird, bis der Fall aufgelöst ist.


    Sehr gut geschildert finde ich das Flair Portugals, das ich selbst bei Reisen auch so erlebt habe, Landschaft am Meer, große Familie, viele gute Sachen zum Essen, Wind und Wellen, Kaffee und Pasteis....


    Unbedingte Leseempfehlung - und ich hoffe auf eine Fortsetzung....

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Südlich von Porto lauert der Tod von Mariana da Silva“ zu „Mariana da Silva - Südlich von Porto lauert der Tod“ geändert.
  • Klappentext/Verlagstext
    Wie flüssiges Silber glänzt der Atlantik vor dem portugiesischen Küstenort Torreira, als Ria Almeida in der alten Heimat ihrer Eltern ankommt. Die Stuttgarter Polizistin ist für die Beerdigung ihres geliebten Großvaters angereist, doch die Trauerfeierlichkeiten werden vom Tod einer jungen Frau im Ort unterbrochen. Niemand ist darüber entsetzter als Dorfpolizist João, seines Zeichens Ehemann von Rias Cousine und eher mit Falschparkern als mit Leichen vertraut. Zunächst wirkt es, als handle es sich um einen tragischen Unfall. Aber dann verschwindet die Leiche über Nacht – und João und Ria ermitteln wider Willen in ihrem ersten gemeinsamen Fall.


    Die Autorin
    Mariana da Silva lebt als freischaffende Autorin und Redakteurin in Hamburg. Als älteste Tochter ihrer portugiesischen Familie in Stuttgart aufgewachsen, weiß sie, dass ein Kühlschrank nie leer sein sollte und Wein am besten schmeckt, wenn liebe Menschen am Tisch sitzen.


    Inhalt

    Die deutsche Kriminalbeamtin Ria Almeida ist zur Beerdigung ihres Großvaters ins portugiesische Torreira gekommen, den Heimatort ihres Vaters. Wegen einer beruflichen Krise, die zunächst im Dunklen bleibt, will Ria ihren kompletten Jahresurlaub in der idyllischen Gegend verbringen. Die Familie ist froh, Ria so lange bei sich zu haben und feiert die Gelegenheit mit üppigen Mahlzeiten. Schließlich zählt ein Treffen hier nur als Begegnung, wenn dabei kräftig aufgetischt wird.


    Rias Cousine Mariposa ist mit dem Ortspolizisten João verheiratet, der für eine Übergangszeit den Ein-Mann-Polizei-Posten im Ort betreibt, Mariposa arbeitet bei ihm als Schreibkraft. Als João ein Leichenfund gemeldet wird und Arzt und Bestatter eine natürliche Todesursache bescheinigen, fordert Inês, die Schwester der Toten, ungewöhnlich entschlossen eine polizeiliche Ermittlung. Als die Leiche der jungen Kunstsachverständigen Raquel aus dem Bestattungsunternehmen verschwindet, scheint João den ersten Mordfall seiner Laufbahn zu bearbeiten zu haben. Rias Ermittler-Instinkt fährt sofort hoch. Ihr ist bewusst, dass sie als deutsche Kriminalbeamtin in Portugal nicht ermitteln darf und bald als Fremde auffliegen wird. Doch sie kann es nicht lassen und dem unerfahrenen João scheint ihre Unterstützung willkommen zu sein. Die Suche nach einem möglichen Motiv in Raquels beruflichem und privatem Umfeld bringt schließlich einen originellen Fall ans Licht.


    Fazit

    Mit dem idyllisch gelegenen kleinen Handlungsort in Nordportugal, einer warmherzigen Familie und einem zunächst unterschätzten Todesfall bringt „Südlich von Porto lauert der Tod“ atmosphärisch beste Voraussetzungen für eine Regional-Krimi-Serie mit. Leider konnte mich Mariana da Silvas Erstling weder sprachlich noch mit seinem Plot überzeugen. Mit Füllwörtern, Wortwiederholungen und zu vielen Dingen, die behauptet und nicht gezeigt werden, wirkt der sprachlich schlichte Text aufgebläht; Spannung entsteht erst in der zweiten Hälfte des Krimis. Sehr schwach fand ich die simple Etikettierung von Rias psychischer Verfassung und die späte Auflösung, in welcher Situation sie ihre Herabstufung in den Streifendienst beschloss. In anderen Passagen wiederum werden Ereignisse übererklärt, die aus der Situation offensichtlich sind. Ein strengeres Lektorat hätte dem Buch gutgetan.


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    :study: -- Damasio - Gegenwind

    :study: -- Naylor - Die Stimme der Kraken

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    "The three most important documents a free society gives are a birth certificate, a passport, and a library card!" E. L. Doctorow

  • Mord in der portugiesischen Dorfidylle



    Die junge Polizistin Ria Almeida reist in die portugiesische Heimat ihres Vaters, um ihren geliebten Großvater zu beerdigen. Doch außerdem will sie ihren Urlaub dazu nutzen, sich über ihre weitere Zukunft klarzuwerden. Eigentlich ist Ria Almeida Polizistin in Stuttgart, wo sie auch aufgewachsen ist. Doch mit den Kollegen dort und besonders mit ihrem Chef möchte sie nichts mehr zu tun haben. Eigentlich will sie mit Polizeiarbeit insgesamt nicht mehr zu tun haben.


    Doch als in dem kleinen Ort Torreira eine junge Frau tot aufgefunden wird, erwacht Rias berufliche Neugier. Durch ihren Schwager João, der das Dorfrevier leitet, ist sie stets gut informiert. Zudem ist der örtliche Bestatter Nuno auch noch ihr bester Freund seit Kindertagen. Allerdings scheint der Tod der jungen Raquel nur ein tragischer Unfall gewesen zu sein. Nur Raquels Schwester, die die Tote gefunden hatte, will nicht an einen Unfall glauben.


    Doch als dann plötzlich die Leiche über Nacht aus Nunos Beerdigungsinstitut verschwindet, ist allen Beteiligten klar, dass die Schwester der Toten Recht hatte: es gibt jemanden, der eine nähere Untersuchung der Leiche verhindern will. Ria Almeidas Ermittlerinstinkt ist geweckt. Zusammen mit ihrem Schwager João macht sie sich auf die Suche nach dem Täter. Dumm nur, dass sie ja eigentlich gar keine Polizistin ist, zumindest keine portugiesische. Doch das weiß der leitende Kommissar Baptista noch nicht, da weder Ria noch João es ihm bisher so genau gesagt haben. Der Ärger für Ria ist also vorprogrammiert!


    Auch wenn die eigentliche Krimihandlung nicht nervenaufreibend spannend oder überraschend ist, hat mich das Buch gut unterhalten. Rias Orientierungssuche zwischen deutscher und portugiesischer Heimat, das Gefühl der sausade, der melancholischen Sehnsucht, die ganz nebenbei erzählten Besonderheiten der portugiesischen Lebensart vermitteln einen authentischen und überaus liebenswerten Eindruck. Ein richtiger Blickfang ist das sehr schön gestaltete Cover mit den farbenfrohen Fischerbooten und den weiß-blauen Fliesen.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Fängt die Alegria und die Saudade Portugals ein (und ein wenig Foda-se)


    Zuerst einmal: das Coverbild ist bezaubernd. Die Mischung von maritimer Landschaft und die landestypischen portugiesischen Azulejos (Kacheln)ist einmalig gelungen. Es bereitet uns vorab auf die portugiesische Szenerie und Mentalität vor.

    Die Handlung ist linear, ohne viele Nebenhandlungen aufgebaut. Eine deutsche Polizistin mit portugiesischen Wurzeln wird ohne ihr Wollen und Dazutun in die Ermittlungen zum Todesfall einer Fresko-Restauratorin hinzugezogen. Am Ende ist der Fall restlos geklärt, der Mörder ist wieder mal nicht der Gärtner. Der Polizeichef schluckt die Kröte, dass Ria nicht Mitglied der portugiesischen Polizei ist und akzeptiert sie. Er kann einfach nicht auf Ihre Kompetenz, Fachwissen und Intuition bei den Ermittlungen und Verhören verzichten. Zum Schluss bietet sich der jungen Frau die Gelegenheit, offiziell bei der Polizei von Torreira anzuheuern. Das bedeutet, wir dürfen uns auf weitere Krimis mit Ria Almeida als Ermittlerin freuen.

    Handlung und Schreibstil sind überzeugend. Jedem Kapitel ist ein Begriff aus dem Portugiesischen vorangestellt, mit einer detaillierten Übersetzung und einem festen Bezug zum Kapitel. Beim Leser wird dadurch auch der Bezug zu Portugal hergestellt. Auch die kurzen und interessanten Beschreibungen von portugiesischen Orten, Straßen, Lokalen tragen dazu bei.

    Die portugiesischen Leckereien, die im Buch erwähnt werden, ließen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Absolut lecker. Aber ich frage mich, bei so vielen Leckereien, ob es noch schlanke Menschen in Portugal gibt und mit wie viel Hüftgold Touristen in ihre Heimatländer zurückkehren?

  • Drama an der Atlantikküste Portugals – spannende Urlaubslektüre


    Neben landestypischen Köstlichkeiten für Gourmets und kulturhistorischen nebst landschaftlichen Touristik-Informationen präsentiert sich hier ein spannender Krimi mit der Stuttgarter Polizistin Ria Almeida. Etwas unrealistisch beteiligt sie sich in ihrem Jahresurlaub im Heimatdorf ihres Vaters an der Aufklärung eines geheimnisvollen Mordes ohne Ermittlungsauftrag. Diverse konträre Charaktere sind klar gegensätzlich aufgebaut, sowohl das Ermittlungsteam als auch sämtliche verdächtige Personen. Dialoge, auch die Suggestivfragen in den Verhören, sind kreativ und nachvollziehbar. Über jeweils eingehende Anrufe beim Aufklärungsteam wandert der Leser mit neuen Informationen einen sinnvollen Schritt weiter zur Beweisführung, sodass der Spannungsbogen harmonisch gespannt bleibt. Das Drama um Raquel, der geraubten Frauenleiche und Manuel, dem ambitionierten Bürgermeister, ist interessant eingebettet in die Restaurierung eines Freskos von São Paio, der Schutzheiligen von Torreira. Ein Lesevergnügen! Azulejos, die stylishen Kacheln aus Portugal, sind auf dem Cover aufgereiht – passend.