Elea Brandt - Mutterschoß

  • Inhalt

    Zitat von Quelle: Klappentext

    Shiran will der angesehenste Arzt von Ghor-el-Chras werden, Ajeri eigentlich nur in Ruhe ihrer Arbeit als Hebamme nachgehen. Als beide zugleich zu einer Geburt gerufen werden, beginnt für sie ein Albtraum. Ajeri wird beschuldigt, Mutter und Kind verflucht zu haben, und flieht, um ihrer Hinrichtung zu entgehen. Mit ihr, der Tochter einer Hexe, kennt die Stadt des Blutigen Gottes keine Gnade. Auch Shiran stellt Nachforschungen an und begreift, dass mehr hinter allem steckt als eine Intrige.


    Etwas Uraltes ist erwacht. Und es ruft nach seinen Kindern.


    Meinung

    Elea Brandt kann schreiben. Und: Oh meine Güte, ist dieses Buch eine emotionale Achterbahnfahrt und ich habe mich oft dabei erwischt, einerseits mir sehr bildlich eine verfilmte Variante vorzustellen (und das ist ein krasses Lob, denn ich habe so gut wie nie Kopfkino!) - und mich gleichzeitig gefragt, wie oft ich dann im Kino oder vor dem Fernseher die Augen zukneifen würde.


    Die zwei, aus deren Sicht die meisten Kapitel verfasst sind, geben auch ein großartiges Gespann ab.

    Ajeri die Hebamme hat viele, teils widersprüchliche, Facetten in ihrer Persönlichkeit, sodass ich das Gefühl hatte, eine reale Person vor mir zu haben. Eine, die sich nach bestem Wissen so gut es geht in einer Welt durchschlägt, die sich gegen sie verschworen zu haben scheint.

    Shiran ist ... nun, ebenfalls sehr facettenreich und somit sehr plastisch und real. Ihn hätte ich nur zu gerne ein paar Mal geschüttelt, weil er so ... so ... Also ich habe an etlichen Stellen mit ihm gefiebert und dann wieder an anderen hätte ich ihn echt gern angeschrien. Aber das ist so gewollt.

    Die beiden haben etliche Reibungspunkte, wodurch ich nie das Gefühl bekam, sie hätten es sich zu einfach gemacht. Ne, ne. Die zwei brauchen ewig, um sich zusammenzuraufen und das ist auch gut so.

    (Weitere Perspektivfiguren tauchen immer nur einzeln auf und es würde zu sehr spoilern, über sie ausführlicher zu reden. Leider. Es gäbe nämlich einiges zu sagen, es sind interessante Leute.)


    Das Buch verwebt immer wieder auch Elemente des Kriminalromans mit der Fantasyhandlung und es macht Spaß, zusammen mit den Figuren die Puzzlestücke zusammenzusetzen und sich zu fragen, worauf all das hinausläuft und warum die Leute so handeln, wie sie es tun.


    Und das Ende hat mich dann dazu verleitet, laut darüber zu motzen, dass ich nicht direkt mit dem nächsten Buch aus dieser Welt weitermachen kann. Ich hoffe, dass es irgendwann eins geben wird.

    Fazit

    Wie auch schon vom Vorgänger "Opfermond", bin ich auch von "Mutterschoß" sehr begeistert und hoffe auf weitere Geschichten aus der Stadt des Blutigen.

    Für alle, die lieber unabhängige Einzelgeschichten als endlose Reihen lesen und dabei trotzdem auf ihre Kosten in Sachen Grimdark, Intrige und (bisweilen blutige) Morde kommen wollen, ist "Mutterschoß" ein Buch, das sich eines Blickes lohnt.


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