Natalie Haynes - Der Blick der Medusa / Stone Blind

  • Kurzmeinung

    ViktoriaScarlett
    Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, doch fielen sie bei Hören immer weiter nach unten.
  • Kurzmeinung

    Farast
    Unterhaltsame Geschichte der griechischen Mythologie, humorvoll erzählt
  • Inhalt lt. Verlag:

    Medusa wächst bei ihren Schwestern auf und merkt schnell, dass sie anders ist – eine Sterbliche in einer Familie von Göttern. Von ihrer Schönheit angezogen, bedrängt der Meeresgott Poseidon sie im Tempel der Athene. Die Göttin wähnt ihren Tempel entweiht und lässt ihre Wut an der Unschuldigen aus: Medusa wird in ein Monster mit Schlangenhaaren verwandelt, das kein Lebewesen mehr ansehen kann, ohne es zu Stein erstarren zu lassen. Aus Rücksicht verdammt Medusa sich zu einem Leben in der Einsamkeit. Bis der junge Perseus sich aufmacht, das Haupt eines Ungeheuers zu erlangen ...


    Autorin:

    Natalie Haynes studierte Altphilologie in Cambridge, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Mit ihren Romanen und Sachbüchern möchte sie möglichst vielen Menschen die klassische Antike nahebringen.


    Mein Eindruck:

    Ich war früher kein so großer Fan von griechischer Mythologie gewesen. Die Versionen, die ich kannte, waren trocken und eher langweilig. Deshalb freue ich mich so über die in letzter Zeit erschienen Nacherzählungen, die Leben in die Geschichten einhauchen.


    Die von mir erwartete Erzählung über Medusa kam leider etwas in den Hintergrund. Da hätte ich mir doch ein wenig mehr gewünscht. Dafür habe ich wiederum eine Menge über die göttlichen und menschlichen Gestalten rund um sie erfahren. Was erst überraschend für mich kam, aber doch recht spannend wurde, denn ich bekam dadurch ganz neue Einblicke und Zusammenhänge. Es gibt herrliche Szenen, bei denen man bemerkt, wie menschlich doch die griechischen Götter sein können. Sie entpuppen sich als kleinlich, herrschsüchtig, neidisch, eifersüchtig, überheblich und überraschenderweise auch mal ängstlich. Es war ein großes Vergnügen gewesen zu hören, wie die Schwestern der Medusa mit so einem kleinen und schutzbedürftigen Wesen erst einmal umgehen lernen mussten. Ich begleitete Perseus, der sich nicht gerade als sehr klug erwies. Begegnete Andromeda und ihrer Familie und noch vieles mehr.

    Sehr schön fand ich auch die humorvolle Erzählweise der Autorin. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der einen Einstieg zur griechischen Mythologie sucht.


    Die Übersetzung ist von Babette Schröder und Wolfgang Thon. Das Hörbuch wurde von Laura Maire gesprochen. Ihre Stimme empfand ich als passend für die Geschichte und habe ihr sehr gerne gelauscht.

    Nimm dir Zeit für die Dinge, die dich glücklich machen.


    SuB-Leichen-Challenge 2024: Alle Bücher bis inkl. 2022 [-X

    Klassiker-Challenge 2024


  • Sicher kennt jeder Medusa oder hat zumindest schon einmal von ihr gehört – die Frau mit den Schlangenhaaren und dem versteinerten Blick. Aber ist sie wirklich das Ungeheuer, als das sie oft, auch in diversen Filmen, dargestellt wird?


    Romane, die sich die griechische Mythologie zum Thema machen, sind aktuell groß in Mode, ich selbst habe bereits ein paar davon gelesen. Natalie Haynes nimmt sich der Medusa-Sage an, und zwar der kompletten – es beginnt bereits vor Medusas Geburt, und sämtliche Akteure werden bedacht, auch eher nebensächliche, das Figurenensemble des Romans ist groß, und fast jede erhält ihre eigene Perspektive.


    Mir hat das wirklich gut gefallen, aber ich kenne die griechische Mythologie auch recht gut bzw. kam mir vieles wieder in Erinnerung. Und ich denke, dass das wichtig ist: Man sollte sich, zumindest ein bisschen, auskennen mit den griechischen Göttern, ihren Nachkommen, den Helden und „Ungeheuern“ – dann wird man diesen Roman auch in vollem Umfang genießen können. Leider gibt es kein Glossar, dafür stehen uns heute aber Suchmaschinen im Internet zur Verfügung, vieles ergibt sich aber auch aus dem Kontext.


    Mir hat die Herangehensweise der Autorin sehr gut gefallen, und manche der auftretenden Figuren wird man zukünftig vielleicht in einem anderen Licht sehen. So sind z. B. die Gorgonen hier alles andere als Ungeheuer, sie haben Gefühle und kümmern sich umeinander. Dafür sind andere weniger heldenhaft als gedacht. Mir persönlich haben die Kapitel gut gefallen, in den wir Leser:innen in Ich- bzw. Wir-Form persönlich angesprochen werden – und ich mochte auch den gelegentlichen Humor, vor allem die oft süffisanten Sprüche der Götter..


    Durch die vielen verschiedenen Perspektiven und das Weitausholen des Plots war der Roman keiner, den man schnell wegliest, auch, weil zwar eine gewisse Spannung vorhanden ist, aber diese mich nicht vorangetrieben hat. Letztlich ist die Geschichte halt auch bekannt, und auch, wenn sich mancher Charakter anders darstellt als man vielleicht erwartet hat, bleibt die Geschichte eben doch die Geschichte, die Spannung ergibt sich eher aus dem Miteinander.


    Mir hat der Roman gut gefallen, vor allem, weil er neue Blickwinkel mitgebracht hat. Vor allem Medusa und ihre Gorgonenschwestern werde ich zukünftig mit anderen Augen sehen. Meiner Meinung nach sollte man sich aber in der griechischen Mythologie ein bisschen auskennen, um die Geschichte voll genießen zu können. Der besondere Erzählstil der Autorin mit vielen Perspektiven, einem Weitausholen der Ereignisse und der „Ansprachen“ an die Leser:innen empfand ich als sehr passend. Von mir gibt es daher 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die die griechische Mythologie interessant finden oder sich damit auseinander setzen möchten.

  • Kurzbeschreibung:

    Medusa wächst bei ihren Schwestern auf und merkt schnell, dass sie anders ist – eine Sterbliche in einer Familie von Göttern. Von ihrer Schönheit angezogen, bedrängt der Meeresgott Poseidon sie im Tempel der Athene. Die Göttin wähnt ihren Tempel entweiht und lässt ihre Wut an der Unschuldigen aus: Medusa wird in ein Monster mit Schlangenhaaren verwandelt, das kein Lebewesen mehr ansehen kann, ohne es zu Stein erstarren zu lassen. Aus Rücksicht verdammt Medusa sich zu einem Leben in der Einsamkeit. Bis der junge Perseus sich aufmacht, das Haupt eines Ungeheuers zu erlangen...


    Poetisch und klug erzählt Natalie Haynes die Geschichte einer Frau, die von anderen zum Monster gemacht wird – und sich doch selbst behauptet. Mitreißend gelesen von Laura Maire. (Quelle: Verlagswebsite)


    Autorin:

    Natalie Haynes ist Schriftstellerin sowie Journalistin bei The Guardian und der BBC. Sie studierte Altphilologie in Cambridge und macht die klassische Antike durch ihre Arbeit für viele Menschen zugänglich. In Großbritannien und den USA wird die Bestsellerautorin von Publikum und Presse als »Rockstar der Mythologie« (Washington Post) gefeiert. (Quelle: Verlagswebsite)


    Sprecherin:

    Laura Maire arbeitet als Schauspielerin, Hörbuch- und Synchronsprecherin. Als Stimme von Rose Leslie ist sie u. a. in »Game of Thrones« und »The Time Traveler's Wife« zu hören. Als Sprecherin ist sie sowohl bei Kinder- und Jugendhörbüchern als auch bei Erwachsenentiteln in nahezu allen Genres vertreten und überzeugt mit ihrer Vielfältigkeit. Für ihre herausragenden Sprecherleistungen wurde sie 2011 und 2014 mit dem Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie »Beste Interpretin« geehrt. (Quelle: Verlagswebsite)


    Allgemeines:
    Erschienen Februar 2023 bei OSTERWORLDaudio (Hörbuch Hamburg)

    Ungekürzte Lesung, Laufzeit 648 Minuten

    Originalsprache Englisch

    Übersetzung aus dem Englischen von Wolfgang Thon, Babette Schröder


    Meine Meinung:

    Der Titel suggeriert, dass es in dieser Geschichte um Medusa geht. Das tut es – aber eigentlich ist die Gorgone nur der Aufhänger für einen unterhaltsamen Rundflug durch die griechische Mythologie. Sehr launig bringt Haynes uns die Götter nahe, die vor lauter Langeweile nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen. Ich denke, es ist hilfreich, wenn man schon eine kleine Ahnung von der griechischen Mythologie hat, sonst könnten die vielen Sprünge in der Geschichte verwirrend sein. Extrem nervig – vor allem weil auch großartig gelesen – war der total unfähige und selbstmitleidige Held wider Willen Perseus. Da kann man Athenes Widerwillen gut Verstehen, die ihm auf ihres Vaters Geheiß beistehen muss.


    Gut gefallen hat mir die Sicht auf Medusa, die klar macht, dass Monster diejenigen sind, die wir Menschen dazu machen.


    Laura Maire liest wirklich sehr gut – nur der Zeus ist ihr nicht so ganz gelungen, wobei seine extrem selbstgefällige und gelangweilte Art schon rüberkommt. Nur der Tonfall des Göttervaters ist ihr nicht ganz so gut gelungen. Ansonsten hat mich die Geschichte sehr gut unterhalten und ich empfehle sie sehr gern weiter und gebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Fazit:

    Unterhaltsam gelesener Ritt durch die griechische Mythologie mit Medusa als Aufhänger und einem nervigen Helden :wink:

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Meine Erwartungen an das Buch waren sehr hoch, doch fielen sie bei Hören immer weiter nach unten. Was ich meine, führe ich unten im Text aus.


    Meine Meinung zur Geschichte:

    Dieses Buch drehte sich um alle möglichen griechischen Götter, von den Höchsten und Wichtigsten, bis zu den Kleinsten und Unbedeutendsten. Die Autorin deckte eine breite Bandbreite mit ihrer Geschichte ab und erzählte uns dabei Geschichten in den Geschichten. Es gab sehr viele parallele Handlungsstränge und Sichten, über die unterschiedliche Geschehnisse erzählt wurden. Die Autorin hat einen sehr ausführlichen Schreibstil, mit dem sie Bilder in meine Gedanken malte.


    Durch den Klappentext und den Titel dachte ich, dass der Fokus der Geschichte auf Medusa liegen wird, doch hochgerechnet dürften sich höchsten 40% davon rein um sie gedreht haben. Ihre Geschichte wurde über ihre Schwestern Stheno und Euryale, sowie natürlich über sie selbst beschrieben. Medusa wuchs sehr behütet unter ihren Gorgonen-Schwestern auf. Die Beiden lernten viele Dinge, damit aus dem kleinen Baby eine Frau werden konnten. Obwohl sie sie nicht immer verstanden, liebten ihre Schwestern sie aus vollem Herzen. Umgekehrt war es genauso. Medusa war eine unschuldige Person, die immer wieder Opfer der Götter wurde. Nicht einmal im Tod wurde sie in Ruhe gelassen.


    Parallel dazu wurde über unzählige weitere Götter, Halbgötter und Menschen geschrieben. Die männlichen Götter wurden immer als böse und gewalttätige Männer dargestellt, die sich alles holten und dabei auch nicht vor Vergewaltigung zurück schreckten. Die weiblichen Götter waren rachsüchtig und intrigant. Es gab keine netten Götter. Fast alle waren ichsüchtig, grausam und interessierten sich nicht für die Menschheit. Es gab parallel zu Medusa und Perseus viele Abschnitte mit Zeus, Hera, Poseidon, Athene, Andromeda, Panopeia, Metis, Athene, Gaia, dem Gorgoneion, den Nereiden, dem Schmiedegott und einige anderen Menschen oder Götter.


    Perseus und Athene waren neben Medusa ebenfalls Hauptprotagonisten. Ersterer wurde als unfähiger Halbgott dargestellt, der nichts auf die Reihe bekommt und immer nur Hilfe will. Danach gab er seine Siege als die Seinen aus. Athene war selbstsüchtig und nur auf ihren Vorteil aus.


    In meiner Wahrnehmung verlor sich die Geschichte irgendwann in vielen Nebenhandlungssträngen. Ich war am Ende äußerst erstaunt, dass die Autorin alle Fäden zusammenführen konnte. Bei so mancher Nebenhandlung hatte ich während dem Hören das Interesse verloren. Wäre das Geschehen nicht immer wieder zu Medusa zurückgekehrt, wäre meine Neugier ganz verschwunden. Zwischendurch entstand gute Spannung und es gab einige aufregende Momente mit emotionsgeladenen Szenen. Das waren die Abschnitte, die mich dann doch dazu brachten, weiterhören zu wollen.


    Die letzten Kapitel fand ich einigermaßen gut, obwohl mir die Intrigen mittlerweile auf die Nerven gingen. Das Buch wurde von der Autorin rund und stimmig abgeschlossen. Gerade das letzte Kapitel verwunderte mich sehr und löste gleichzeitig ein Gefühl der Genugtuung aus.


    Meine Meinung zur Sprecherin:

    Laura Maire hat eine sehr helle und angenehme Stimme. Für mich las sie zu langsam, sodass ich die Hörgeschwindigkeit höher stellte. Dennoch mochte ich ihre Stimme und die Art, wie sie Gefühle einbrachte. Ich konnte Medusa Schmerz, aber auch die Arroganz und die Bosheit der Götter in ihrer Stimme hören. Es war beeindruckend, wie viele Facetten sie beim Vorlesen zeigen konnte.


    Mein Fazit:

    In diesem Buch bekam ich mehr Geschichte als mir mit Klappentext und Buchtitel versprochen wurde. Stellenweise war das äußerst spannend und ereignisreich. Allerdings war das oft auch ausschweifend und verlor sich in Nebenhandlungen. Die Geschichte wurde aus der Sicht von vielen Göttern erzählt. Noch nie hatte ich derart viele Protagonisten, deren Lebensgeschichten mir beschrieben wurden. Zeus, Hera, Poseidon, Athene und noch andere hatten ihre Rollen. Medusas Anteil betrug vielleicht 40 Prozent. Zeitweise verlor ich das Interesse und musste mich bemühen meine Neugier nicht zu verlieren. Dann gab es wiederum sehr aufregende Szenen, die ich gebannt verfolgte. Für mich waren die Hauptprotagonisten Medusa, Perseus und Athene. Zu meinem Erstaunen wurde am Ende die unzähligen Faden zusammengeführt und damit ein ungewöhnliches Ende kreiert. Durch Sprecherin Laura Maire hielt ich bis zum Ende durch. In ihrer Stimme nahm ich viele Emotionen wahr.


    Ich vergebe 3 von 5 möglichen Sternen!


    Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!

  • War Medusa wirklich das böse Monster?


    Griechische Sagen fand ich schon in der Schulzeit sehr spannend. Für mich war das einfach eine andere Art von Märchen. Allerdings wurde einem dabei schon sehr eindeutig zu verstehen gegeben, wer "böse" und wer "gut" war, ohne groß darüber zu diskutieren.

    Natalie Haynes gelingt es in ihrem Roman "Stone Blind - Der Blick der Medusa" ein völlig neues Bild zu zeichnen und wirft dabei die Frage auf: war Medusa ein böses Monster? Darüber hatte ich ehrlich gesagt noch nie nachgedacht. Vermutlich liegt es natürlich auch daran, welche Version der griechischen Sagen man kennt. Aber Medusa kommt dabei selten gut weg. Nicht so bei Natalie Haynes. Denn sie zeigt Medusa, wie sie bei ihren Schwestern aufwächst, die sich liebevoll um sie kümmern. Ganz anders als man das von einem Monster erwarten würde. Und der Held, dem es zur Aufgabe gemacht wird, Medusas Kopf zu beschaffen, wird - anders als in den bisher bekannten Versionen - zurecht nicht als Superheld dargestellt. Eine für mich sehr erfrischende Version der Geschichte und auch den weiblichen Figuren gegenüber, wird sehr viel mehr Sympathie entgegengebracht als sonst. Das finde ich sehr gut.

    Den Schreibstil von Haynes mochte ich gern. Was ich jedoch zuweilen befremdlich fand, waren die etwas merkwürdigen Einschübe anderer Erzählperspektiven. Außerdem waren für mich auch einige Anekdoten und Geschichten dabei, die für meinen Geschmack zu viele unnötige Nebenschauplätze boten, die für die weitere Handlung nicht von Belang waren. Das selbe gilt für manche Figuren, die vermutlich in die Handlung eingebettet wurden, weil sie für manche unbedingt zur griechischen Mythologie dazugehören.

    Ein Buch, das ich sehr gerne im Wechsel gelesen und gehört habe. Die Idee, die Perspektive etwas anders zu lenken und auch die Frauen stärker zur Geltung kommen zu lassen, finde ich sehr gelungen. Stilistisch war manches nicht ganz mein Geschmack und einige Passagen hätten weggelassen werden sollen. Trotzdem ein sehr lesenswertes bzw. hörenswertes Buch.

  • Meine Gedanken zu dem Hörbuch:


    Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Ich mag die Romane der Autorin, die sich mit der Neuerzählungen der griechischen Mythologie beschäftigt. Die Geschichte um die Medusa hat mich schon in der Kindheit fasziniert. Die Vorstellung eines Menschen mit Schlangen anstatt Haaren war für mich extrem gruselig. Von dem Roman habe ich erwartet, dass der mich näher der Figur von Medusa bringt, und ihren Charakter, ihre Persönlichkeit offenbart. Doch so nah bringt die Autorin uns der Protagonistin nicht.


    In diesem Roman hat Natalie Haynes all die Informationen aus der Mythologie gesammelt, in denen die Medusa auftritt. Alle Charaktere, die irgendwie in der Geschichte mit Medusa in Kontakt treten, kamen zur Sprache. Leider verlor sich dadurch ein wenig der Schwerpunkt. Medusa stand nicht so sehr im Vordergrund, wie sie es verdient hätte. Viele andere Charaktere kamen in Vordergrund, große Rolle spielten zum Beispiel Perseus und Athene. Die Geschichte um die Gorgonen Euryale und Stheno könnte viel ausführlicher sein, da sie unmittelbare Rolle im Leben von Medusa spielten und ihr die Eltern ersetzten. Die Beziehung zwischen den drei Schwestern war sehr bewegend und herzlich.


    Der Leser erfährt die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, die in knappen Kapitel dargestellt werden. So kommt zwar eine Dynamik in die Erzählung und ein hohes Tempo, doch die tiefere Beziehung zu den Charakteren bleibt ein wenig auf der Strecke. Allerdings, will ich ganz sicher nicht nur kritisieren. Denn meine Kritikpunkte sollen nur kleine Anmerkungen sein. Im Großen und Ganzen ist der Roman lesenswert und interessant. Als Leser erfährt man die grundlegenden Eigenschaften bekannter Gottheiten und Figuren der Erzählungen. Ich hätte mir eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Hauptcharakter gewünscht. Unterhaltsam war der Roman dennoch.


    Mit dem Hörbuch habe ich sehr gute Erfahrung gemacht. Hat mir sogar noch etwas besser gefallen als den Roman zu lesen. Die Sprecherin des Buchs Laura Maire erledigte ihre Aufgabe hervorragend. Sie verfügt über eine ruhige, angenehme Stimme, die manchmal etwas langsam wirkte, doch im Gegenzug sehr viele Facetten unterschiedlicher Gefühle bot. Bei diesem Hörbuch handelt es sich um eine ungekürzte Lesung, die im Hörbuch Hamburg Verlag erschienen ist und über 10 Stunden dauert.

    Eine angenehme Möglichkeit, die Zeit zu verbringen.

    Von mir gibt es 4,5 Sterne.

    2024: Bücher: 100/Seiten: 43 976

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

    --------------------------------------------------

    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
    ------------------------------

    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

    ------------------------------

    Lese gerade:

    Adrian, Lara - Hüterin der Ewigkeit