Inhalt lt. Verlag:
Medusa wächst bei ihren Schwestern auf und merkt schnell, dass sie anders ist – eine Sterbliche in einer Familie von Göttern. Von ihrer Schönheit angezogen, bedrängt der Meeresgott Poseidon sie im Tempel der Athene. Die Göttin wähnt ihren Tempel entweiht und lässt ihre Wut an der Unschuldigen aus: Medusa wird in ein Monster mit Schlangenhaaren verwandelt, das kein Lebewesen mehr ansehen kann, ohne es zu Stein erstarren zu lassen. Aus Rücksicht verdammt Medusa sich zu einem Leben in der Einsamkeit. Bis der junge Perseus sich aufmacht, das Haupt eines Ungeheuers zu erlangen ...
Autorin:
Natalie Haynes studierte Altphilologie in Cambridge, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Mit ihren Romanen und Sachbüchern möchte sie möglichst vielen Menschen die klassische Antike nahebringen.
Mein Eindruck:
Ich war früher kein so großer Fan von griechischer Mythologie gewesen. Die Versionen, die ich kannte, waren trocken und eher langweilig. Deshalb freue ich mich so über die in letzter Zeit erschienen Nacherzählungen, die Leben in die Geschichten einhauchen.
Die von mir erwartete Erzählung über Medusa kam leider etwas in den Hintergrund. Da hätte ich mir doch ein wenig mehr gewünscht. Dafür habe ich wiederum eine Menge über die göttlichen und menschlichen Gestalten rund um sie erfahren. Was erst überraschend für mich kam, aber doch recht spannend wurde, denn ich bekam dadurch ganz neue Einblicke und Zusammenhänge. Es gibt herrliche Szenen, bei denen man bemerkt, wie menschlich doch die griechischen Götter sein können. Sie entpuppen sich als kleinlich, herrschsüchtig, neidisch, eifersüchtig, überheblich und überraschenderweise auch mal ängstlich. Es war ein großes Vergnügen gewesen zu hören, wie die Schwestern der Medusa mit so einem kleinen und schutzbedürftigen Wesen erst einmal umgehen lernen mussten. Ich begleitete Perseus, der sich nicht gerade als sehr klug erwies. Begegnete Andromeda und ihrer Familie und noch vieles mehr.
Sehr schön fand ich auch die humorvolle Erzählweise der Autorin. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der einen Einstieg zur griechischen Mythologie sucht.
Die Übersetzung ist von Babette Schröder und Wolfgang Thon. Das Hörbuch wurde von Laura Maire gesprochen. Ihre Stimme empfand ich als passend für die Geschichte und habe ihr sehr gerne gelauscht.