Christoph Elbern - Tödlicher Schlaf (ab 08.04.2023) (mit Autor)

  • Kapitel 17-21

    Daß CJ an der von Agathe und Emma organisierten Filmvorführung, mit deren Erlös ein Anwalt für Kathrin Meier bezahlt werden soll, wundert mich ja doch, wo CJ doch auch dafür Sorge tragen sollte, daß der Ruf der Familie Knudsen unbeschadet bleibt. Wieso hat er eigentlich keine Angst davor, daß seine Anwesenheit rufschädigend sein könnte?


    Ludolf ist gestorben und CJ wittert, daß es sich dabei um Mord handeln könnte, auch wenn er zunächst annimmt, daß es sich um eine Arsenvergiftung wegen einer Atoxyl-Gabe handeln könnte. Was mir nicht so gut gefallen hat, war seine Abgebrühtheit im Umgang mit dem toten Freund. Es wird zwar betont, daß sie sich ja nun auch nicht mehr sooo nah standen, aber ich glaube, daß es etwas anderes ist, einen Unbekannten oder einen Bekannten zu sezieren. Hier wird CJ auf mich etwas unglaubwürdig professionell und eben abgebrüht.

    Wer wohl Ludolfs Schwester ist? Ich hoffe, daß CJ dieser Fährte auch noch nachgehen wird.

    Tatsächlich wurde Ludolf ermordet. Wer hatte denn Zugang zu ihm? Auf jeden Fall Pater Paul...

    Dr. Seutter finde ich übrigens gar nicht unsympathisch bisher, auch wenn er sich etwas herablassend verhält.


    Emma ist von Unbekannten angegriffen und schwer verletzt worden. Warum Martin CJ mit zu ihr nimmt, leuchtet mir nicht recht ein, aber ok. Margot wirkt auf mich in diesem Kapitel nicht besonders sympathisch, wie sie da Martin und CJ wegscheucht...

    I will take with me the emptiness of my hands. What you do not have you find everywhere. (W. S. Merwin)


  • Kapitel 22 + 23

    Beim Besuch bei Ludolfs Mutter kann CJ einen Brief von seinem Freund an die Mutter lesen. Mich wundert seine offene Kritik an der Politik der Kolonialisten.

    Gretel, Ludolfs Schwester, ist eine interessante Figur. Ich hoffe, wir werden noch mehr von ihr zu lesen bekommen.

    Es bestätigt sich jedenfalls, daß Agatha und Ludolf einmal ein Paar gewesen sind.


    CJs Vorgehen im Hotel verstehe ich nicht - er ist doch Wissenschaftler. Wieso nimmt er dann das Messer, offensichtlich das Tatwerkzeug, in die Hand? Um möglichst effektiv seine Fingerabdrücke darauf zu verteilen? Ach je...

    I will take with me the emptiness of my hands. What you do not have you find everywhere. (W. S. Merwin)


  • @ Regenmann

    C.J. wirkt auch auf mich emotionslos und eben auch etwas durcheinander. Er macht immer genau das was man mit gesunden Menschenverstand sein lassen sollte. Aber es wirkt nicht komisch, es kommt auch kein Verständnis auf. Es wirkt nur unordentlich.

  • Verstehe. Aber naja, das Buch ist natürlich auch in der heutigen Zeit geschrieben. Das ist durchaus ein Unterschied, denke ich. Früher konnte sich ja niemand so direkt Gedanken darüber machen, da eben noch alles anders gesehen wurde als heute.

    Danke dir für die Erklärung.

    Genau da ist meiner Meinung nach ein Problem für Schriftsteller. Schreiben sie zu diesen Themen und geben die Geisteshaltung der damaligen Zeit wieder, hagelt es Proteste aber so wie hier wirkt das Buch unglaubwürdig.

  • wiechmann8052 ich stimme dir bei beiden Punkten zu. Das fällt mir beim Lesen auch immer wieder auf. Ich denke allerdings, daß man als Autor heutzutage bei der Schilderung der damaligen Zeit und ihrer vorherrschenden Meinungen ein wenig in die Bredouille kommt. Schildert man authentisch, könnte man Leser von heute vergraulen.

    I will take with me the emptiness of my hands. What you do not have you find everywhere. (W. S. Merwin)


  • Verstehe. Aber naja, das Buch ist natürlich auch in der heutigen Zeit geschrieben. Das ist durchaus ein Unterschied, denke ich. Früher konnte sich ja niemand so direkt Gedanken darüber machen, da eben noch alles anders gesehen wurde als heute.

    Danke dir für die Erklärung.

    Genau da ist meiner Meinung nach ein Problem für Schriftsteller. Schreiben sie zu diesen Themen und geben die Geisteshaltung der damaligen Zeit wieder, hagelt es Proteste aber so wie hier wirkt das Buch unglaubwürdig.

    Mich hat das nicht gestört, weil ich mir gut vorstellen kann, dass es auch damals kritische Sichtweisen gab.

  • Kapitel 36 (S. 254-263)

    Wie ich vermutet habe, ermittelt Martin im Hintergrund, um Carl-Jakobs Unschuld zu beweisen, darf aber (bisher) ihn nicht verhören, weil sie befreundet sind. Carl-Jakob erinnert sich, was die sterbende Agatha gesagt habe. Wenn er richtig gehört hat und sie den Namen ihres Mörders geflüstert hat, gibt es eine Spur zu dem Täter.

    Carl-Jakob versucht eine neue Taktik bei Siggi: Er erzählt ihm die Wahrheit, die hinter seinen Nachfragen steckt, und versucht, mit ihm ins Geschäft zu kommen. Dass Siggi andere Bedingungen vorschlägt, ist kein Wunder, schließlich hat er gerade erfahren, dass sein Wissen für Carl-Jakob und seinen befreundeten Polizisten sehr wichtig ist.

    Kapitel 37 (S. 264-273)

    Die Entlassung aus dem Untersuchungsgefängnis kommt überraschend, resultiert aber schlicht daraus, dass Agathas Mörder, ihr Vergewaltiger, gefasst wurde und ein Geständnis abgelegt hat.

    Warum möchte Margot nicht mit Carl-Jakob nach Helgoland fahren? Will sie nicht mit, weil er dort ermitteln wird? Oder möchte sie so viel Nähe noch nicht wieder zulassen?

    Kapitel 38 (S. 274-282)

    Verständlicherweise ist Carl-Jakob nach der Entlassung zunächst damit beschäftigt, seine sozialen Beziehungen und sein Arbeitsverhältnis zu pflegen. Erneut wirkt der Pater auf mich recht fortschrittlich und sehr sympathisch.

    Kapitel 39 (S. 283-291)

    Nun kommt wieder Schwung in die Ermittlungen zu Ludolf: Herr von Lobenstein, der Inhaber von Lobenstein-Pharmazie hätte Ludolf gerne Fragen gestellt und ist nun an Carl-Jakob geraten. Sein Sohn ist verschwunden, damit kann Carl-Jakob schon zwei Personen suchen, den Sohn und Siggis Vater, und dann ihre gemeinsame Geschichte möglicherweise auflösen.

    Kapitel 40 (S. 292-298)

    Krohl und Nemetz sind tatsächlich auf der Suche nach Ludolfs Unterlagen und haben versucht, ihn zum Reden zu bringen. Ob er dabei gestorben ist, ist noch nicht ganz sicher, kann ich mir aber sehr gut vorstellen.

  • Wie genau meinst du das, was ich da am Ende markiert habe? Inwiefern ist das hier anders als in anderen Büchern und worauf beziehst du dich genau?

    Dadurch das eine Figur in diesem Fall Agatha den Finger auf die Wunde legt, liest es sich als ob das Gedankengut von 1907 schon damals als falsch erkannt wurde. In anderen Büchern steht dieses Gedankengut so da wie es zu der Zeit oder auch zu der Zeit in der es geschrieben wurde allgemein gültig war. Beispiel das N- Wort bei Pippi Langstrumpf. Heute gibt es Diskussionen darüber die Bücher umzuschreiben. Das hat der Autor hier vorweg genommen.

    Moin, dazu eine kurze Anmerkung: Das N-Wort war, für alle die es wissen wollten, auch 1907 bereits als Beleidigung bekannt. Ebenso wie das Wort Hottentotten als Sammelwort für alle Menschen in Afrika. Das Bewusstsein über Rassismus hat der Autor nicht vorweggenommen. Es war auch 1907 bereits bekannt, dass Nicht-Europäer nicht "minderwertig" sind. Es wollte nur keiner wissen. (Hier zu noch mal die Filmempfehlung: "Der vermessene Mensch".

  • Kapitel 24-29

    Diese Kapitel spielen im Gefängnis, in dem sich CJ nun befindet. Für mich existieren hier ein paar Ungereimtheiten. Warum besucht Isolde CJ erst so spät? Margot behauptet in ihrem Brief, sie habe ihn nicht besuchen dürfen, aber warum hilft Martin ihr nicht, einen Brief einzuschmuggeln? Auch Johannes hätte doch früher kommen können. Und auch Martins Verhalten finde ich nicht recht nachvollziehbar, schon daß er CJ in der Kutsche nicht ansehen will. Ich glaube, ich hätte da mehr von meinem besten Freund erwartet.


    Die hygienischen Umstände im Gefängnis klingen...interessant, sagen wir mal :) Daß sie für Cj als Bakteriologen kaum tragbar sind, kann ich mir lebhaft vorstellen.

    Dr. Malte Niedlich ist eine interessante Figur. Er löst in CJ teilweise fast schon naive Gefühle aus: ist es schlimm, einen Pädophilen zu verprügeln? Da kommt CJ mir wieder einmal sehr kindlich, hilflos und wenig reif vor.


    Im Gefängnis scheint er aber gleich die nächste Spur zu finden, nämlich die drei Gefangenen (und den alten Mann obendrein), die mit demselben Schiff wie Ludolf gefahren sind. Sehr konstruiert, gefällt mir aber.


    Ich an CJs Stelle würde mich irgendwie von allen verlassen fühlen. Warum kommt der Anwalt nach einer Woche nicht endlich mal zu ihm? Warum sendet Isolde nicht täglich einen Korb mit verstecktem Geld und Fluppen?


    Margots Brief kommt mir auch komisch vor. Warum ist sie bereit, so schnell an CJ zu zweifeln? Sie scheint die Beziehung ja nicht so richtig ernstzunehmen.

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  • Kapitel 30-36

    Daß CJ in Siggi den "missing link" für die Geschichte mit Ludolf findet und dann auch noch geistesgegenwärtig genug ist, ihn in sein Zimmer einzukaufen, ist zwar sehr stark konstruiert, funktioniert aber natürlich trotzdem für den Plot. Richtig sympathsich ist mir Siggi nicht, ist irgendwie eine zwielichtige Gestalt. Mal gucken, wie sich das entwickelt, und ob man wirklich seinen Vater finden kann, damit Siggi freikommt und CJ und Martin zu Ludolfs Sachen führen kann.


    Daß Agatha vergewaltigt worden ist und das Kind abgetrieben hat, war für mich eine unerwartete Wendung. Ich kann manche ihrer Verhaltensweisen jetzt aber umso weniger verstehen, weil ich erwartet hätte, daß diese Erfahrung sie für mögliche Gefahrensituationen sensibilisiert hätte (wie etwa ihre Befragungen der Miedjes).


    Schade finde ich, daß wir bisher nichts von Rachel gelesen hatten. So spontan ist sie mir erstmal sympathischer als Agatha.


    Margot kommt mir zunehmend verstockt und seltsam vor. Daß sie erst nach dem Gespräch mit Rachel in der Lage ist, einen Besuch bei CJ zu organisieren, ist echt seltsam. Ich würde mich da von meiner Verlobten nicht besonders ernstgenommen fühlen und würde wohl eine Trennung in Betracht ziehen.


    Daß Martin im Hintergrund bereits für CJ ermittelt hat....ja. Aber es wäre doch trotzdem anständig gewesen, ihn nicht drei Wochen lang im Ungewissen zu belassen.


    Alles in allem finde ich, daß die sozialen Kontakte CJs sich in diesen Kapiteln alle nicht gerade mit Ruhm bekleckern...

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  • Kapitel 37-39

    CJ wird endlich aus der Haft entlassen und wir erfahren auch sogleich, der Agatha getötet hat. Mir erschien diese Auflösung an dieser Stelle irgendwie zu früh, aber so konnte ja die Gefängnisepisode beendet werden, die, wie wir gelesen haben, dazu diente, den Aufenthaltsort von Ludolfs Unterlagen rauszukriegen.


    Margot war also eifersüchtig auf Agatha, wie ich gedacht hatte. Ich finde aber trotzdem, daß Margot sich für jemanden, der so sehr liebt, daß er eifersüchtig wird, irgendwie sehr merkwürdig verhalten hat.


    Pater Paul wirkt auf mich immer noch nicht ganz knusper. Mal abwarten. Er ist irgendwie schwer einzuschätzen. Die Frage nach Dingen von Ludolf scheint ja nicht einfach so gekommen zu sein...


    Herrn von Lobenstein aus Wuppertal mag ich :) Bin ja Wuppertaler und da wächst man mit der Stadtgeschichte auch rund um die Chemie-Industrie auf (haben mal ganz in der Nähe der Bayer-Werke gewohnt). Bin gespannt, wie diese Geschichte weitergeht und was CJ auf Helgoland erreichen wird.

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  • Kapitel 41 (S. 299-310)

    Gefühlt nähert sich die Handlung ihrem Ende: Carl-Jakob findet auf Helgoland Siggis Vater, der nach Hamburg mitkommt. Damit ist ein Erzählstrang, die Suche nach ihm, abgeschlossen.

    Kapitel 43 (S. 314-322)

    Die Suche nach Ludolfs Unterlagen gestaltet sich etwas kompliziert, denn er habe sie in eine Trommel gesteckt, die für ein Museum gedacht war, aber verbotenerweise an ein Variété verkauft worden sei. Warum wurde ausgerechnet dieses Stück weiterverkauft? Man könnte stärker betonen, dass die Trommel als Requisite für ein ganz bestimmtes Stück benötigt wird.

    Kapitel 44 (S. 323-328)

    Die Darstellung der Eingeborenen in dem Variété ist sehr klischeehaft.

    Mit dem Fund von Ludolfs Unterlagen nähert sich ein weiterer Erzählstrang dem Ende.

    Kapitel 45 (S. 329-334)

    Der Überfall auf Siggi und Carl-Jakob kommt für mich plötzlich und erinnert an ein retardierendes Moment im klassischen Drama, da er die Handlung verzögert.

    Kapitel 46 (S. 335-338)

    Ein weiterer Erzählstrang wird beendet: Kathrin ist frei, muss aber nach Ostafrika reisen und sich nie wieder in Hamburg sehen lassen. Damit entkommt sie zwar einer Gefängnis- oder sogar Todesstrafe, aber an den Missständen ändert sich überhaupt nichts.

    Kapitel 47 (S. 339-341)

    Einer der Männer, die Emma zusammengeschlagen haben, wird gefasst und ist dumm genug, sofort seinen Komplizen zu verraten. Heinze selbst kommt leider ungeschoren davon.

    Kapitel 48 (S. 342-352)

    Spannend ist für mich, dass der unbekannte Mann auf den Fotos denselben Nachnamen wie der Pater trägt. Sind sie verwandt? Oder sind sie vielleicht sogar dieselbe Person? Dass ausgerechnet Pater Paul Ludolf ermordet hat, hätte ich nicht gedacht! Er war mir (bisher) sehr sympathisch, auch mit seinen kritischen Äußerungen. Aber nun hat er gemordet, um seinen Bruder zu schützen, und vertritt z. B. mit der Überlegenheit der Europäer gegenüber den afrikanischen Ureinwohnern rassistische Ansichten.

    Kapitel 49 (S. 353-355)

    Leider war auch die Justiz zu der Zeit rassistisch.

    Kapitel 50 (S. 356-360)

    Mir gefällt am Ende das fast freundschaftliche Gespräch zwischen Carl-Jakob und Johannes. Bezüglich der Hochzeit gibt es natürlich ein Happy End.

  • Kapitel 40-42

    Ob tatsächlich Agatha Ludolf ermordet haben könnte? Wenn, dann bei ihrer Vorgeschichte sicherlich nur aus Mitleid, Sterbehilfe also. Das könnte ich mir bei Agatha schon vorstellen.


    CJs Besuch auf Rügen war eine schöne Episode, sehr stimmungsvoll sein Aufenthalt im Haus von Gretel und Ulli. Daß er Siggis Vater dann doch so einfach findet und daß dieser dann auch noch nach Hamburg mitkommt, hätte ich nicht gedacht.


    Daß Margot CJ wieder nicht begleitet und auch, daß gesagt wird, sie sei gewiß eifersüchtig gewesen wegen Ullis Umarmung, läßt Margot für mich weiterhin nicht so sympathisch aussehen...

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  • Kapitel 43-50 und Fazit

    Den Inhalt fasse ich nicht zusammen, das wurde ja schon gemacht.


    Was mir beim Lesen aufgefallen ist, war, daß ich irgendwie das Gefühl bekam, daß die im gesamten Roman aufgebauten Erzählstränge in den letzten Kapiteln sehr schnell und teilweise ein wenig lustlos zum Abschluß gebracht wurden. Als Beispiel nenne ich mal den Tod von Siggi. Zwar bemerkt CJ, daß sie ja trotz aller Unterschiede irgendwie miteinander verbunden waren, aber ich glaube, ich hätte mir eher gewünscht, daß noch einmal etwas Action aufkommt und Siggi im Beisein von CJ verunglückt, dieser das also nicht nur einfach quasi-emotionslos mitteilt. Auch den Besuch bei Margots Vater in Bayern hätte ich mir etwas detailreicher gewünscht, immerhin geht es doch um die Zukunft unserer Hauptperson.


    Alles in allem hat mich Band 2 der Reihe nicht so gut unterhalten wie der erste Teil. Ich glaube, für mich als Leser sind diese "Mauerschau"-Passagen bzw. die gerafften Zusammenfassungen, die die Hauptperson gibt, nicht so interessant wie wenn ich an den Dingen, die passieren, teilhaben kann. Ich glaube, ich hätte mir konkret gewünscht, daß die Kapitel, die CJs Aufenthalt in Haft schildern, etwas gerafft worden wären, aber dafür hätten andere Dinge eben etwas ausführlicher sein dürfen.


    Die Figur Margot finde ich sehr unsympathisch und denke eigentlich, daß ich da bereits jetzt auf das nächste Drama warte, ob nun vor der Eheschließung oder danach. Mir ist auch nicht klar geworden, wie diese Beziehung zwischen ihr und CJ überhaupt funktioniert und ich habe tatsächlich ein besseres Bild von der Ehe zwischen Martin und seiner Frau. Da fehlt mir so ein bißchen die Plausibilität, warum CJ überhaupt heiraten will.


    Die Figur des Paters fand ich großartig! Mir hat gut gefallen, wie er CJ hinters Licht geführt hat, und mir gefiel auch, daß ich als Leser diese Figur so lange so zwielichtig finden konnte, ohne genau den Finger drauflegen zu können.


    CJ wirkt auf mich in diesem Band irgendwie sehr unselbständig und infantil, eher nicht so sympathisch. Ich würde mir für Folgebände wünschen, daß er erwachsen wird und dann auch nicht mehr sowas Dummes macht wie das Tatwerkzeug anfassen.


    Was mir sehr gefallen hat, war die Schilderung der Zeit. Da hat mir nur jemand gefehlt, der den Kolonialismus aus tiefstem Herzen für etwas Gutes hält, ohne von Anfang an so unsympathisch zu sein wie CJs Vetter, von dem man eigentlich eh nichts Vernünftiges erwartet.


    Ich bedanke mich jedenfalls sehr herzlich dafür, daß ich an der Leserunde teilnehmen durfte!

    I will take with me the emptiness of my hands. What you do not have you find everywhere. (W. S. Merwin)