Stefanie Hasse - Blut ist dicker als Tinte

  • Erschreckend aktuell, unglaublich spannend mit diesem Touch von Romantik und einem fiesen Cliffhanger. Lesenswert.

    Der Klappentext macht neugierig, denn na klar, wer mag es schon, wenn die eigenen Geheimnisse offengelegt werden? Manchmal ist es einfach nur peinlich, aber manchmal ist es auch bedrohlich. Und wer kann das? Doch nur jemand, der uns kennt, wirklich kennt. Aber kennen wir diesen Jemand dann auch genauso gut? So oder so ähnlich waren meine Gedanken, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Nach der Leseprobe, war die Neugier noch größer. Wer sind diese Menschen, die sich bisher nur online kennen? Wie viele von ihren Geheimnissen geben sie im Internet wirklich preis, weil sie glauben, dass die vermeintliche Sicherheit des Internets sie schützt? Merken wir uns wirklich alles, was wir ausplaudern, weil uns der andere Nickname so vertraut ist? Und können wir wirklich sagen, dass wir unseren virtuellen Gegenüber kennen?


    All diese vielen Fragen stellen sich beinahe unweigerlich, noch bevor man Riley und ihre Schreibfamilie kennenlernt. Riley ist eine junge Frau mit der Ambition Autorin zu werden. Sie ist gut in dem, was sie tut und zu Recht bei diesem Schreibwettbewerb dabei. Aber sie ist auch geprägt von den Sorgen ihrer Mutter um ihr Wohlergehen. Sorgen, denen sie sich seit frühester Kindheit gegenübersieht, Sorgen, die sie selbst nicht immer nachvollziehen kann, die aber ihr Handeln trotzdem beeinflussen. Sie nennt ihre Mutter mehr oder weniger liebevoll Helikoptermum, was ich durchaus nachvollziehen kann. Riley steht im Mittelpunkt dieses Romans. Es sind ihre Gefühle und Gedanken, in die der Leser eintaucht und aus ihrer Sicht, in der ich-Perspektive ist das Buch geschrieben. Ich mag diese Perspektive sehr, weil sie mich als Leser an den Protagonisten heranrücken lässt. Ich mag Riley, wenngleich ich manchmal denke, dass sie überreagiert und anstatt zu fragen hin und wieder eher anklagt. Dennoch wirkt sie auf mich über den ganzen Roman hinweg authentisch. Ich kann verstehen, dass sie zunehmend unsicherer wird und endlich herausfinden will, wer da über sie schreibt und warum sich ihre Gruppe so rigoros von ihr abwendet. Es ist überaus nachvollziehbar, dass sie den “Schuldigen” unbedingt finden will. Immerhin ist es ihr Leben, dass hier ausgebreitet wird. Ebenso authentisch sind ihre Zweifel, die sich zunehmend einstellen, weil einfach nichts mehr zusammenzupassen scheint. Ich kann mich sehr gut in sie hineinversetzen.


    Die anderen Charaktere kann ich aber auch am Ende des Buches nur schwer einschätzen. Hier bleibt mir die Autorin zu sehr an der Oberfläche, denn ich hätte gern mehr über die anderen erfahren. Diese Figuren erscheinen mir im Nachhinein noch immer so eindimensional wie am Anfang als ich ihre Profilnotizen las. Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum diese Menschen, die doch das gleiche Ziel wie Riley haben, sie so bloß stellen sollten. Denn eines ist Fakt: auch am Ende des Buches weiß der Leser nicht, wer nun eigentlich hinter diesen Offenbarungen steckt. Immer wieder hat man das Gefühl “jetzt weiß ich es” und dann kommt Stefanie Hasse mit einer neuen Formulierung, mit einem neuen Zwischenruf und genau dieses Wissen fällt wieder in sich zusammen. Mir gefällt es ausgesprochen gut, dass sie genau das schafft. Die Spannung, die sie damit kreiert, hält sie aufrecht. Es ist und bleibt ein Rätsel bis zur letzten Seite und darüber hinaus.


    Das vorliegende Buch ist aus meiner Sicht ein reichlich ungewöhnliches Buch. Es ist - zumindest für mich - nicht in eine Schublade zu stecken. Ich kann es noch nicht einmal wirklich einem bestimmten Genre zuordnen. Für mich ist es eine unglaublich gelungene Mischung aus Thriller mit einem Hauch Romantik, der so überhaupt nicht kitschig wirkt, einem Buch über das Handwerk des Schreibens und dem Kennenlernen eines virtuellen Gegenübers, mit vielen seiner Facetten. Die Autorin zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie sehr sich Rileys Gedanken und Gefühle in einem wilden auf und ab befinden. Gleichzeitig sind es aber ihre Einschübe, die zwar ebenfalls in der ich-Perspektive geschrieben sind, aber ganz offensichtlich von einer anderen Figur, die dem Leser sowohl etwas über diese unbekannte Figur, aber auch sehr viel vom eigentlichen Schreibhandwerk zeigt. Zeitgleich sind es eben diese Einschübe, die mich als Leser immer wieder zu dem Rätsel zurückführen: "Wer bist Du eigentlich?”


    Ein weiterer Aspekt, den dieses Buch auf sehr gelungene, aber keineswegs oberlehrerhafte Art beleuchtet, ist die (vermeintliche) Anonymität des Internets. Ein Satz im Buch stellt eben diesen Aspekt so wundervoll dar, dass ich ihn mir notiert habe. Zitat S. 207: “Der Schleier des Internets verhüllt weit mehr als jede Maske, die man sich im realen Leben aufsetzen kann.” Stefanie Hasse wählt in ihrer Geschichte tolle Beispiele dafür aus und lässt sie so selbstverständlich einfließen, dass man daran überhaupt nicht zweifelt. Warum auch? Es klingt alles so plausibel. Allerdings kommt auch irgendwann der Moment, da man darüber nachdenkt, dass es auch im realen Leben Situationen geben kann, in denen dies alles andere als nur eine Geschichte ist. Aus meiner Sicht regt die Autorin hier den Leser dazu an, einmal darüber nachzudenken, was genau er denn tatsächlich über seine virtuellen Gesprächspartner weiß und was er ihnen erzählt. Dieses Thema halte ich für erschreckend aktuell und deshalb freue ich mich, dass es hier in lockerer Umgebung auftaucht.


    Last but not least finde ich den Schreibstil von Stefanie Hasse passend zum Buch, passend zur Geschichte, passend zur Zielgruppe. Die Geschichte lässt sich leicht und locker lesen. Es gibt keine komplizierten Wortspiele und man kann sich ganz einfach in die Geschichte fallen lassen. Und darauf kommt es an. Ihre Beschreibungen machen es dem Leser leicht, sich die Umgebung und die Stimmungen vorzustellen, einzutauchen in die unterschiedlichen Situationen. Besonders charmant finde ich übrigens die Aussage im Nachwort, dass es gar nicht so einfach sei, ein Buch über das Schreiben zu schreiben. Ich für meinen Teil denke, die Herausforderung hat die Autorin gemeistert.


    Fazit

    Dieses Buch ist in seiner Gesamtheit sehr facettenreich. Es bringt vieles zusammen und damit liefert es eine Mischung, die mir viel Spaß macht. Die Protagonistin ist stets authentisch. Bei den anderen Charakteren hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Alles in allem ein sehr gelungenes Buch, welches einfach fordert, dass man den 2. Teil liest.

  • Eine Schreibgruppe, die sich bisher nur online kennt, wird zu einem Vorentscheid für einen Preis eingeladen. Eine gute Möglichkeit sich einmal persönlich kennen zu lernen. Wäre da nicht die Konkurrenz untereinander und ein*e geheimnisvolle*r Dritte, die*der ein ganz eigenes Spiel treibt und es vor allem auf die junge Riley abgesehen hat. Riley leidet eh schon stark unter Ängsten und hat einige toxische Beziehungserfahrungen hinter sich. Wie wird Riley sich schlagen und was hat es mit dem geheimnisvollen Kilian, dem jungen Paul und ihrem Ex Archie zu tun, die auf einmal alle eine Rolle spielen.

    "Blut ist dicker als Tinte" ist der Auftakt dieser Duologie und kann mit einer spannenden Geschichte überzeugen. Die Einschübe aus Sicht der unheimlichen dritten Person lassen die Leser*innen an ihrem Handeln teilhaben. Mir persönlich ist das hin und her mit Kilian zu viel, so dass ich die entsprechenden Seiten übersprungen habe, vier Sterne gebe ich aber gerne.

  • Seit einem Jahr ist Riley Teil einer Online-Schreibgruppe. Bei einem Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle kann sie alle endlich persönlich kennenlernen. Jeden Tag gibt es eine schriftstellerische Aufgabe und nur die Besten kommen eine Runde weiter. Sie alle verfolgen das Ziel ihr Schreibtalent weiter auszubauen und Autor/in zu werden. Doch eine Person scheint ein anderes Ziel zu verfolgen und veröffentlicht Texte über Riley, in denen geheime Details aus ihrem Leben kundgetan werden, die eigentlich niemand wissen kann. Plötzlich verdächtig Riley jeden sie auszuspionieren, denn wem kann sie noch trauen?

    „Master Class“ ist die neue Dilogie von Stefanie Hasse, bei der zeitgleich beide Bände erschienen sind. Romane über Bücher oder übers Schreiben liebe ich und die Cover sind ein absoluter Eyecatcher, so dass für mich schnell klar war, dass ich Rileys Reise nach Masters‘ Castle erleben wollte. Zunächst wird man von den kurzen Steckbriefen der zahlreichen Mitglieder der Schreibgruppe etwas erschlagen, aber Hasse gelingt es im Roman alle nach und nach einzuführen, so dass man gut den Überblick behält. Ich habe es auch sehr genossen das Anwesen „Masters‘ Castle“ kennenzulernen und wäre am liebsten vor Ort gewesen und durch die zahlreichen Flure gewandert.

    Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und ich mochte das Zusammenspiel zwischen persönlichen Geschichten und dem Thema „Kreatives Schreiben“. Es bahnen sich erste Freundschaften und knisternde Gefühle an, aber genauso auch wachsen auch Misstrauen und das permanente Gefühl von Gefahr. In Riley kocht das Misstrauen manchmal etwas zu schnell zu hoch. So überlegt sie noch, ob eine gewisse Person etwas mit den Geschichten über sie zu tun haben könnte und im nächsten Moment, ohne wirklich drüber nachzudenken, verdächtigt sie jemanden lautstark und forsch ohne Rücksicht auf Verluste. Das ist sicherlich ihrem jungen Alter geschuldet. Ansonsten ist sie aber eine tolle Protagonistin und ich bin gespannt, was sich die Autorin noch Schlimmes für sie in Band zwei ausgedacht hat.

    Fazit: Ein guter Start in die Romantic-Suspense-Dilogie übers Schreiben, aber auch übers Zwischenmenschliche mit einer sympathischen Protagonistin und einem wunderschönen Setting auf dem Anwesen Masters‘ Castle.


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  • Rileys Vorfreude ist riesengroß, weil sie ihre Online-Schreibgruppe bei einem Schreibwettbewerb endlich live treffen darf. Dabei sind sie zwar Konkurrenten, doch die Sache bringt sie ihrem Traum, Autorin zu werden, auch deutlich näher. Doch als komische Dinge passieren und jemand unter Rileys Namen Texte einreicht, die private Details enthalten, weiß Riley nicht mehr, wem sie trauen kann. Steckt einer ihrer Schreibfreunde dahinter? Ist es Kilian, eins der Jury-Mitglieder, zu dem sie sich so hingezogen fühlt?


    Wow. Selten war ich so froh, den zweiten Teil einer Reihe sofort zur Hand zu haben, wie bei diesem Buch. Die Geschichte rund um Riley und den Schreibwettbewerb ist einfach genial: der Schreibstil ist flüssig und angenehm, die Charaktere vielschichtig und interessant und der Handlungsverlauf spannend und unvorhersehbar. Schon die Grundidee der Geschichte hat mir super gut gefallen und die Umsetzung ist einfach gut, genauso wie die Cover der Reihe, die zusammen einfach umwerfend aussehen. Auch die Mischung aus Liebesgeschichte, Freundschaft und Spannung ist einfach genial und von mir gibt’s eine dicke Empfehlung mit 5/5 Sternen.

  • Thriller der Masterclass!

    Die neue Dialogie Masterclass von Stefanie Haase besteht aus zwei Bänden, welche ein spannungsgeladenes Abenteuer der Extraklasse anbietet.


    Der erste Band: ,,Blut ist dicker als Tinte" überzeugt sogleich mit einem wunderschönen Cover. Man erkennt einen kurzen Abschnitt einer filigran gezeichneten Feder, dessen Ende mit dem zweiten Band zusammenpasst. Eine wirklich originelle Idee! Die Protagonistin Riley wird mit dem Rücken zum Leser in einem wunderschönen Kleid präsentiert. Das Cover präsentiert sehr gut das Hauptthema des Buches, ein Schreibwettvewerb, der es wirklich in sich hat. Die Geschichte lässt sich sehr gut aufnehmen, da sie wie immer sehr gut geschrieben ist und man das Buch nicht so leicht aus der Hand geben kann. Wer ein Fan von Stefanie Haase wird das gut nachvollziehen können. Riley, die Protagonistin des Buches, hat eine Schwäche für die Literatur, sodass es kein Wunder ist, dass sie mit ihrer Onlineschreibgruppe an einem Schreibwettbewerb in Cornwall teilnimmt. Angekommen in Cornwall fangen die Probleme jedoch erst richtig an. Riley merkt schnell, dass es einen Unterschied macht, ob man sich online austauscht oder sich wahrhaftig gegenübersteht. Dazu kommen Rileys Ängste, welche durch ihre Helikoptereltern auf sie übertragen wurde. Neid, Eifersucht und der Kampf um einen Platz im Finale sind dabei noch nicht die Spitze des Eisberges. Riley merkt schnell, dass jemand ein böses Spiel mit ihm treibt. Gruselige Nachrichten und Sabotage verfolgen sie auf Schritt und Tritt. Eines ist jedoch sicher: Vertrauen niemandem! Wer ist der Täter? Paul, der nette Junge vom Personal. Kilian, der Sohn der Auftraggeber, welcher Geheimnisse zu haben scheint oder doch jemand aus der Schreibgruppe?


    Das Buch ist unglaublich spannend, sodass ich es gar nicht aus der Hand legen konnte und die Handlung innerhalb eines Nachmittages verschlungen habe. Man spürt Rileys Unsicherheit und ihre Angst und auch die Atmosphäre der Umgebung wird auf den Leser übertragen, sodass man richtig mitfiebert, da jedoch auch schwierige psychische Themen angesprochen werden, sollte man sich zu Beginn des Buches die Triggerwarnung durchlesen!


    Der zweite Band knüpft zeitlich und inhaltlich genau an der Stelle an, an der auch der erste Band endet. Das Ende der Dialogie ist anders als zu Anfang gedacht, dadurch jedoch ist es nicht so vorhersehbar, sodass man bis zum Schluss gespannt sein darf!

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Stefanie Hasse - Master Class“ zu „Stefanie Hasse - Blut ist dicker als Tinte“ geändert.
  • Nicht das erhoffte Highlight


    Seit ihrer Matching-Night-Dilogie, die ein absolutes Highlight für mich gewesen war, hoffte ich, bald wieder ein gleichermaßen fesselndes Werk aus der Feder von Stefanie Hasse lesen zu dürfen.

    Voller Vorfreude - und mit zugegebenermaßen recht hohen Erwartungen - stürzte ich mich also ins Leseabenteuer, doch leider konnte mich die aufgrund ihres Klappentextes so catchy und spannend klingende New-Adult-Romance der Erfolgsautorin dieses Mal nicht vollkommen überzeugen.

    Den Cover-Vergleich besteht "Master Class - Blut ist dicker als Tinte" schon mal definitiv, auch hier ist die Gestaltung einfach nur ein Träumchen. Beide Cover fügen sich zu einem wunderschönen Gesamtbild zusammen und das Motiv der (Schreib-)Feder passt perfekt zum Inhalt.

    Die Grundidee (Stalking/Blackmailing vor dem Hintergrund eines Schreibwettbewerbs) fand ich unheimlich kreativ, das Ganze gab mir im Vorfeld sogar irgendwie leichte Whodunnit- bzw. Agatha-Christie-Vibes. Ebenso ideal gewählt (und atmosphärisch beschrieben): das Setting - ein feudales Anwesen in Südengland. Count me in! Bei einem Schreibwettbewerb oder -Workshop in solch einem noblen Ambiente wären wir doch alle gern mit von der Partie, oder?!

    Was mir hingegen weniger gefallen hat, war die Umsetzung dieser so vielversprechenden Idee.

    - Direkt zu Beginn fühlte ich mich dezent von der Vielzahl der Figuren erschlagen, konnte mit den Chatfenstern der Schreibgruppenteilnehmer:innen zunächst überhaupt nichts anfangen und stolperte leicht orientierungslos ins Geschehen hinein.
    - Die unterschiedlichen Text-Sequenzen rissen mich mehr aus dem Lesefluss raus, als dass sie meine Spannung auf den geheimnisvollen Bösewicht steigerten.
    - Zu den beiden Hauptfiguren (Riley: im Grunde nett, aber teilweise taktlos, Kilian: Mister 'too perfect') fand ich keinen richtigen Draht, sie blieben mir fremd und ihre romantische Annäherung fiel in meinen Augen eher blass aus - vielleicht, weil mich der Mystery-Aspekt und das ganze Drumherum schlichtweg mehr interessierten als das potentielle Herzklopfen zweier Charaktere, die nicht 100%ig mein Fall waren, ich weiß es nicht. Überhaupt hatte ich mir die Gruppendynamik schlichtweg anders vorgestellt - geprägt von Konkurrenzgedanken: ja, aber insgesamt nicht so oberflächlich.

    Es ist offensichtlich, wie viel Arbeit und schreibtechnisches Können in diesem gut durchdachten Roman stecken - bis zum Schluss habe ich herumgerätselt, habe sämtliche Theorien aufgestellt und wieder verworfen. Ich bin überzeugt davon, dass hier ein klassischer, 'altmodisch' geschriebener Roman in reiner Textform (ohne Chatfenster & Co.) eine intensivere, positivere Wirkung auf mich gehabt hätte.

    Hat der Cliffhanger mich vollkommen hibbelig auf die Fortsetzung gemacht? - Mmmh, geht so. Um ehrlich zu sein: Neugierig auf die Auflösung bin ich schon. Aber eben nicht auf dem Level von 'OMG-ich-brauche-Band-2-auf-der-Stelle-sonst-flippe-ich-aus'.

    𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 3 ✰ ✰ ✰
    Gerne vergebe ich starke 3 Sterne und spreche eine Leseempfehlung für alle Fans von mit einer Prise Romantik angereicherten Spannungsromanen aus. Band 2, "Master Class – Mut kommt vor dem Fall", ist zeitgleich veröffentlicht worden und wird wahrscheinlich, aller Kritikpünktchen zum Trotz, irgendwann bei mir einziehen.

  • Genial


    Wow – als ich das Cover gesehen habe, war ich gleich hin und weg. Gut, dass ich Band 2 auch gleich schon hatte, nebeneinander sehen sie nämlich einfach nur traumhaft – ein echtes Must Have für mein Buchregal. Doch auch die Story, die sich Stefanie Hasse da ausgedacht hat, ist einfach genial:

    In Master Class geht es um Riley, die an einem Schreibwettbewerb in einem wunderschönen Schloss in Cornwall teilnimmt. Als angehende Autorin ist natürlich einerseits der Wettbewerbsgedanke reizvoll, andererseits lernt sie so auch ihre Autor*innenkollegen kennen und findet in dieser außergewöhnlichen Location auch jede Menge Input für ihre Texte. Was sich so inspirierend anhört, wird schnell ungemütlich, als plötzlich jemand Texte in ihrem Namen veröffentlicht, die Inhalte aus Rileys Privatleben enthalten, von denen eigentlich niemand wissen kann. Dies und auch die Anziehung, die der unverschämt attraktive Kilian auf sie ausübt, der zu allem Überfluss in der Jury sitzt, machen ihren Aufenthalt in Master’s Castle zu einer ganz schönen Herausforderung.

    Stefanie Hasses Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig, es macht richtig Spaß mit ihr von Kapitel zu Kapitel zu reisen. Die Location ist pompös und dabei sehr anschaulich beschrieben, sodass ich fast schon das Gefühl hatte anwesend zu sein. Was ich auch toll fand, waren die Aufgaben des Schreibwettbewerbs und die Einsicht in die eingereichten Texte der Teilnehmer. Wer selbst gerne schreibt, muss Master’s Castle und die dortige Stimmung als Oase des Schreibens und Quelle von Inspiration und neuen Ideen empfinden.

    Riley ist in ihrem Handeln zwar oftmals sehr vorschnell und nahezu unüberlegt, aber gerade das führt zu spannenden Situationen und Reaktionen. Und Kilian ist ja mal echt ein Traummann, oder?

    Daumen hoch für eine wunderschöne, spannende und innovative neue Geschichte die allen, die Bücher und das Schreiben lieben, aus der Seele spricht!

  • Wie immer habe ich mich sehr auf das Erscheinen des neuen Romans von Stefanie Hasse gefreut, weil ich ihren Schreibstil einfach feiere. Doch vorab vorweg: Dieses ist meiner Meinung nach leider nicht ihr bestes Werk. Trotz einem super Plot, spannenden Charakteren und reichlich Story und Entwicklungs - Potential an allen Seiten wird einfach viel dieser Möglichkeiten verschenkt.

    Die "Auflösung" zum Ende hin war sehr vorhersehbar und der Cliffhanger am Ende konnte mich nicht wirklich catchen. Ich denke, das Werk hätte um einiges besser sein können, wenn man Rileys Geschichte nicht in zwei Büchern, sondern in einer erzählen würde, dann evtl. auch nur in der Hotelkulisse. Das hätte mehr Tempo erzeugt, würde mich als Leserin nicht mit diesem "war ja klar" Gefühl zurücklassen und eventuell hätte es auch dazu geführt, dass Kilian als Charakter nicht so unglaublich flach gewirkt hätte. Tatsächlich fand ich die anderen Mitschreibenden lebendiger gestaltet wie auch mysteriöser teilweise, als der Loveinterest, der darüber hinaus eben Loveinterest zu sein, kaum zu atmen scheint.

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Tolle Story mit kleinen Abzügen

    Eigentlich hatte sich Riley auf den Schreibwettbewerb auf Masters‘ Castle gefreut. Schließlich lernt sie ihre Online-Schreibgruppe dort endlich persönlich kennen und kommt ihrem Traum, Autorin zu werden, näher. Doch dann reicht jemand bei der Jury anonym Geschichten über Riley ein, mit geheimen Details aus ihrem Leben. Wer steckt dahinter? Hat Killian Masters, Jury-Mitglied und Sohn der Gastgeber, etwas damit zu tun? Als die Geschichten zunehmend bedrohlicher werden, gerät Riley in Gefahr.

    Ich habe bereits „Secret Game“ von Stefanie Hasse gelesen und bin da schon Fan ihres Schreibstils geworden. „Master Class“ hat mich dazu noch durch den sehr spannend klingenden Plot zum Lesen gereizt.

    Wir begleiten hier Riley und ihre Schreibgruppe zu einem Schreibwettbewerb der Luxusklasse. Der Wettbewerb findet auf einem Schloss statt und verspricht dem Sieger die Veröffentlichung eines Buchs.

    Riley und ihre Schreibgruppe kennen sich nur aus dem Internet und so braucht die Gruppe einige Zeit, um sich auch im Realen zusammenzuraufen. Das hat mir gut gefallen, denn so war nicht direkt alles rosarot. Der Autorin sind einige sehr unterschiedliche Figuren gelungen, die zusammen mit den anderen Nebenfiguren die Geschichte bereichert haben.

    Man merkt bei Riley schnell, dass etwas in ihrer Vergangenheit passiert ist, an was sie sich nicht erinnert. Die Ängste ihrer Mutter und ihre wagen Erinnerungen an ihre Freundin damals, bringen den Leser schnell auf diese Fährte.

    Aber nicht nur ihren Ängsten bzw. denen ihrer Mutter muss sie sich stellen, sondern auch einer unbekannten Person, die erst nur über sie schreibt aber dann auch noch versucht, den Wettbewerb für Riley zu sabotieren. Dann taucht auch noch Rileys Ex-Freund auf und ihr neuer Loveinterest benimmt sich zeitweise auch komisch.

    Unterbrochen werden Rileys Kapitel durch die der unbekannten Person, die aus der Sicht eines Autors über Riley und die Geschehnisse schreibt. Das fand ich richtig spannend und neu.

    Mir hat auch sehr gut gefallen, dass es durchweg ums Schreiben ging und man gemerkt hat, dass die Autorin ihre eigenen Erfahrungen hat einfließen lassen.

    Auch wenn alles spannend und interessant war, war es mir doch an einigen Stellen etwas zu vorhersehbar und dadurch manchmal ein wenig langatmig. Dazu hätten auch ein paar Probleme nicht entstehen müssen, wenn Riley einfach mal den Mund aufgemacht hätte.

    Aber insgesamt hat mir die Geschichte richtig gut gefallen und ich habe sofort zum zweiten Teil gegriffen.