Susanne Fröhlich - Getraut

  • Kurzmeinung

    kleinschorschi
    humorvoll und lustig, abgerundet durch den hessischen Dialekt
  • Kurzmeinung

    Tine13
    Immer wieder "Fröhlich";) gelungene Unterhaltung
  • Das große Ja-Wort


    Dem Hören-Sagen nach kenne ich Susanne Fröhlich als Bestsellerautorin, die ihrem Namen alle Ehre macht, aber da das Genre "Heiteres" nicht zu meinen zentralen Interessen gehört, hatte ich noch nicht die Gelegenheit einer persönlichen Bekanntschaft.


    Der im Rhein-Main-Gebiet gebräuchliche Dialekt nimmt nicht gerade die Spitzenstellung ein in der Rangliste der deutschen Regionalidiome, besonders was die Assoziation mit überdurchschnittlichem Intellekt anbelangt. Vor allem in Fassenachtszeiten dient er aber unverdrossen der Belustigung, allerdings mehr in der gesprochenen als in der geschriebenen Form, die immer etwas sperrig zu konsumieren ist. Damit ist er einerseits gut geeignet für ein Buch wie "Getraut", schränkt aber unter Umständen die Zielgruppe etwas ein.


    Mit diesem Ersteindruck machte ich mich an die Lektüre. Dass Susanne Fröhlichs Fangemeinde jede ihrer Neuerscheinungen sehnlichst erwartet, gönne ich ihr.


    Harmlos, aber dramatisch dargestellt sind die Episoden, außerdem zugeschnitten auf einen speziellen Humortyp. Slapstickartige Szenen handeln von mehr oder weniger geglückter Verdauung von Mensch und Tier oder mit der Suche nach Trauringen in deren Hinterlassenschaften.


    Womit sich Fröhlich wirklich auskennt, sind Frauenseelen aller Art, und da kann sie auf erheiternde Weise richtig schön bösartig werden, was sie aber dann wieder konterkariert durch Kommentare zu den Geschehnissen wie aus einem Psychoratgeber von der Stange. Mit einem Pandämonium aufgeblasener Belanglosigkeiten hat sie einfach ein paar Fässer zu viel aufgemacht: der halbseidene Selbsterfahrungscoach, die Tücken der Patchworkfamilie, die demente Mutter im Heim, der beziehungsunerfahrene Taubenmann, die Freundinnen mit allen möglichen Beziehungskisten, Hochzeitsvorbereitungen, jede Menge Senioren, die von Altersweisheit weit entfernt sind, und die Betreuung des geliebten Enkels, besonders spektakulär im Geschäft für Brautmoden.


    Bewundernswert, wie sie nach 300 Seiten die Kurve kriegt und einen allerseits versöhnlichen Knoten schürzt, so dass die Leserin auf der Suche nach Ablenkung von den Übeln der Welt das Buch zufrieden aus der Hand legt.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Okay, aber nicht mein liebstes Buch der Reihe


    Vor einigen Jahren habe ich zufällig Band 9 der Andrea-Schnidt-Reihe entdeckt und war restlos begeistert! #Feuerprobe gehört zu den wenigen Büchern, die ich immer wieder gerne lese. Seitdem bin ich ein erklärter Fan vom wunderbaren Schreibstil der SPIEGEL Bestseller-Autorin, der so viel tiefgründiger ist, als man aufgrund der peppig bunten Cover vermuten würde.


    Wichtig zu wissen: Die Bände der Reihe können alle als Einzel-Stories gelesen werden, Quereinsteiger:innen brauchen also keinerlei Sorge haben, womöglich den Ereignissen nicht folgen zu können. Überhaupt kein Problem! Wenn ihr jedoch jemand seid, der bei Buchreihen lieber den gesamten Verlauf überblicken möchte, anstatt die Bände in wahlloser Reihenfolge zu verschlingen, keep in mind: Handlungstechnisch bauen die Bände aufeinander auf - wenn ein Charakter also beispielsweise in den ersten Bänden verstirbt, wird dieser nicht auf magische Weise ein paar Bücher später wieder lebendig sein, ist ja klar. Ganz deutlich wird der chronologische Aufbau auch am Erwachsenwerden der Schnidt'schen Kinder.


    So, nun zu meinem Leseeindruck von "Getraut". Ich bin … im Grunde zufrieden - da ich ein Fan der Reihe bin. Wäre dies allerdings mein erstes Andrea-Schnidt-Werk, wäre mein Eindruck etwas verhaltener. Mit der Story verhält es sich ähnlich wie mit der Covergestaltung: passend zur Reihe, aber (in puncto schreierische Farbwahl) war dieses Mal alles irgendwie einen Touch 'drüber', zu viel des Guten.


    - Mit den eigentlich netten Figuren wurde ich nicht so recht warm, fand einige in ihrem Verhalten hin und wieder ein wenig unsympathisch bzw. anstrengend.


    - Der bereits in den Vorgängern häufig eingeflochtene hessische Dialekt war zudem für meinen Geschmack hier etwas zu stark ausgeprägt bzw. zu häufig vertreten, las sich teilweise sperrig.


    - Die Einbindung gewisser Szenen (Stichwort: Hundehäufchen - bäh!) wirkte gezwungen, zu gewollt lustig, das Chaos zu aufgebauscht. Unterhaltsam? Schon, aber nah an der Grenze zu klamaukig. Seichter sollte es bitte nicht mehr werden.


    𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 3 ½ ✰ ✰ ✰

    Hach, ich mag diese Reihe, wirklich. Aber so langsam ist wohl die Luft raus. Die originelle Spritzigkeit und Leichtigkeit der vorhergehenden Bände scheint mit jedem Folgewerk ein bissle mehr zu verpuffen. (Vielleicht wäre ein Knüller-Abschluss besser als dieses Nach-und-nach-Auslaufenlassen, sodass Frau Fröhlich sich frisch ans Werk machen und eine neue Reihe ins Leben rufen könnte …? Da wäre ich dann auf jeden Fall wieder mit von der Partie!) Von mir gibt es eine Empfehlung für Liebhaber:innen von lockeren Unterhaltungsromanen.

  • Traut sich Andrea Schnid ein zweites Mal?


    Andreas Schnids Schwiegervater Rudi, will mit über 80 seine geliebte Irene vor den Traualtar führen, doch leider spielt das Leben dem Brautpaar einen Streich. Aber so spielt das Leben und die Beiden machen auf Anraten von Andrea das Beste draus! Wie immer umschifft diese gekonnt alle Klippen und gewinnt dabei sogar neue Freunde. Nur aus dem neuen Typen ihrer Freundin Bea wird Andrea nicht schlau, dabei wirkt dieser spirituelle Lebenscoach doch gar so charmant?


    Auch mit ihrem aktuellen Roman „Getraut“, wird von Autorin Susanne Fröhlich zum zwölften Mal in Serie ein neues Highlight gesetzt. Es ist immer wieder schön, Protagonistin Andrea Schnid über all die Jahre hinweg zu begleiten;). Die patente Alltagsheldin aus der bekannten Romanreihe fühlt sich mittlerweile an, wie eine altbekannte Nachbarin oder Freundin. Habe Andrea über all die Jahre, immer wieder durch die meisten Höhepunkte und Katastrophen ihres Lebens begleitet. Auch diesmal sind ihre Erlebnisse lustig, unterhaltsam und fühlen sich irgendwie immer etwas vertraut an. Ob die Demenz-Erkrankung der Mutter, die Probleme mit den Kindern, dem Partner oder mit ihren Freunden, die Erlebnisse sind mitten aus dem Leben gegriffen, pointenhaft erzählt und auf den Punkt gebracht!


    Mein Fazit:

    Ein großartige und unterhaltsame Fortsetzung, deren Lektüre mir wieder einige amüsante Lesestunden bereitet hat! Daumen hoch, Susanne Fröhlich hat ein Händchen für Zeitgeist, Humor und gute Unterhaltung!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :lol:

  • :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Eigentlich hätte ich gedacht, es wäre schon alles über Andrea Schnidt und ihre erweiterte Familie geschrieben worden. Aber dann veröffentlicht Susanne Fröhlich doch wieder einen neuen Roman. Diesmal dreht sich vieles darin um das Thema Heiraten, aber auch um neue Freundschaften, Kalenderweisheiten und abenteuerliche Ausflüge mit dem kleinen Enkelkind, der bei der viel beschäftigten Oma immer Priorität hat.


    Wie immer ist das ganze recht amüsant beschrieben und unterhaltsam zu lesen. Ungefähr bei der Mitte hat es sich für mich aber ein kleines bisschen hingezogen, beziehungsweise habe ich die persönliche Entwicklung von Andrea und signifikante Ereignisse für ihr Leben etwas vermisst. Aber das kommt ja dann später doch noch.

    Insgesamt ist "Getraut" also ein lesenswerter Band der Reihe über eine geschiedene Mutter/Oma/Schwiegertochter, PR-Fachfrau/Freundin/Hausfrau aus Frankfurt.

  • Spätestens als Andrea Schnidt mit ihren Ex-Schwiegervater Rudi und seine Irene Hochzeit feiern will, weiß sie, dass eine Frau nie zu alt für einen Traum aus Tüll ist. Doch die Hochzeit muss leider verschoben werden, da am Römer am Tag der Hochzeit die Eintracht Vorrang hat. Doch Andrea findet eine Lösung, sie feiern die Hochzeit einfach schon mal vor, vor dem Standesamt, da die Örtlichkeiten und das Essen schon gebucht sind. Wäre ja alles schön und gut, wenn es da nicht das Unglück mit den Ringen gegeben hätte… Aber dadurch lernt Andrea Ragnhild von Hohhausen kennen, die sogleich ihre Freundin werden möchte. Mit ihr erlebt auch so einiges, angefangen beim Müllsack-Outfit bis hin zur Rettung der Tauben, die in der Tauben-Klinik endet. Als die beiden dann die Tauben wieder ihrem Besitzer bringen, ist Ragnhild von diesem und seiner Mutter ganz angetan. Wie das wohl endet….? Währenddessen plant ihre Freundin Bea und die Ex ihres Freundes Paul mit ihr und dem Frauenversteher Jerome ein Geschäftsmodell. Aber irgendwas stimmt mit Jerome nicht, was Andrea durch Zufall herausfindet....



    Fazit / Meinung:

    Das Buch hat 336 Seiten und ist in mehrere Kapitel eingeteilt. Man erkennt ein neues Kapitel an den groß- und fett geschriebenen Buchstaben. Die der Länge der Kapitel sind genau richtig. Der Schreibstil ist locker, flüssig und humorvoll. Es lässt sich super gut lesen. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Besonders macht es der hessische Dialekt von Rudi und Irene, die hier kein Blatt vor den Mund nehmen.


    Eine Geschichte voll aus dem Leben gegriffen. Uns sie zeigt, dass man auch mit über achtzig noch mal den Hafen der Ehe eingehen kann. Auch wenn das ganze mit einigen Hindernissen übersät ist, was hier aber keinen gestört hat, denn sie haben allesamt das Beste daraus gemacht.


    Von mir gibt‘s eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne!!