Ich habe in 2022 wenig gelesen. Von meinen 4,5 Sterne Büchern nehme ich dieses hier als Highlight, weil es so schön war, wieder in der Welt von Osten Ard zu sein und der Stil von Tad Williams mir so gut gefällt.
Oh ja, auf diese Reihe freue ich mich auch schon soooooo sehr! 
Ich will zwar erst damit beginnen, wenn sie vollständig erschienen ist, aber dann starte ich ein Mega-Osten-Ard-Reading-Event mit beiden Reihen. 
1. Ayelet Gundar-Goshen - Eine Nacht, Markowitz
Ausgerechnet der unscheinbare Jakob Markowitz soll die schöne Bella heiraten, um ihr die Flucht aus dem nationalsozialistischen Europa zu ermöglichen. Doch zurück in Palästina sieht Markowitz nicht ein, sein unverhofftes Glück wieder aufzugeben, und verweigert Bella die vorher vereinbarte Scheidung.
Skurrile Figuren, originelle Handlungsstränge, ein bisschen Erotik, ein bisschen Magischer Realismus. Exzellente Mischung.
2. Heinrich Steinfest - Das himmlische Kind
Zwei kleine Halbwaisen, durchnässt und verfroren, sind auf der Suche nach Rettung. In einem winterlichen Wald finden sie eine verlassene Hütte. Doch ohne Essen und trockene Kleidung wird der fünfjährige Elias sterbenskrank. Mit überirdischer Klarheit weiß die zwölfjährige Miriam, was zu tun ist: Sie erzählt ihrem Bruder eine Geschichte, die ihn am Leben erhält. Denn man kann nicht sterben, wenn man wissen möchte, wie es weitergeht. Der Kampf eines eigenwilligen kleinen Mädchens um seinen todkranken Bruder: ein Wunder zwischen Himmel und Erde.
Moderne Märchenadaption von Hänsel und Gretel.
3. Madeleine Prahs - Die letzten
Karl Kramer, 55 Jahre alt, Hausmeister, Elisabeth Buttkies, 72, Deutschlehrerin a. D., krebskrank, und Jersey, 28 Jahre, Studentin in Teilzeit, sind die letzten Bewohner eines zerfallenden Mietshauses. Bis der Brief des neuen Hauseigentümers kommt: Auszug. Kernsanierung. Der Kampf der Bewohner beginnt. Fast ist es zu spät, doch dann schließen sich „die Letzten“ zusammen. Am Ende ist wieder Frühling. Drei sind noch da. Und einer ist tot.
Ein Haus als Ich-Erzähler, drei originelle Figuren, deren Kampf gegeneinander zum Kampf miteinander wird.
Verlag: Kein & Aber
*offtopic*: Liebe Marie , ich schaue in regelmäßigen Abständen auf Dein Profil. Zum einen, um in Deinen aktuell gelesenen Büchern zu stöbern, zum anderen, weil ich die Hoffnung nicht aufgegeben habe, dass sich die Anzahl Deiner Beiträge wieder erhöht… und siehe da, gerade eben ist es geschehen 
.
Schön, hier etwas wieder von Dir zu lesen.
*ontopic*
Zufällig ist eines meiner Jahreshighlights aber auch
Edgar Selge - „Hast Du uns endlich gefunden“, das Du auch sehr gut bewertet hast.
Weitere Höchstbewertungen erhielten
die Graphic Novel - Reihe „Der Araber von morgen“ von Riad Sattouf,
Ocean Vuong „On earth we‘re briefly gorgeous“
Primo Levi „Ist das ein Mensch?“
Nora Krug „Heimat“
Verlag: Rowohlt Buchverlag
Ich bin gerade meine Bücherliste von 2022 durchgegangen und habe mit großem Vergnügen meine Highlights herausgesucht. Für mich ist so ein Top-Buch, ein Buch, welches mich noch lange nach dem Lesen oder Hören beschäftigt, sei es mit dem Kopf oder mit dem Herzen. Ich hatte ja ziemlich viele Bücher mit 5-Sternen gehabt (Ihr erinnert euch, dass ich diejenige bin, die mit ihren Bewertungen recht großzügig umgeht 
). Aus diesen Büchern habe ich meine Tops herausgesucht.
Maya Angelou - Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt 
Angelou ist in den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts im Kramerladen ihrer Großmutter im Süden der USA aufgewachsen. Eine Geschichte über Rassismus, aber auch mit unglaublichen Momenten von Liebe, Stärke und Stolz.
Jane Gardam - Robinsons Tochter 
Ein ruhiger wunderbarer Roman über Polly, die bei ihren Tanten aufgewachsen ist. Hatte mir so gut gefallen, dass ich mir auch noch das Taschenbuch geleistet habe.
Fang Fang - Weiches Begräbnis
Das Buch hat mir unfassbare Einblicke in die Geschichte Chinas gebracht, von denen ich vorher noch nie gehört habe.
Astrid Dehe / Achim Engstler - Auflaufend Wasser
Nach einer wahren Geschichte, die sich vor ca. 150 Jahren vor Baltrum abgespielt hatte. Tjark Evers wird aus Versehen im Nebel auf eine Sandbank abgesetzt. Muss ich da noch vieles dazu erklären? 
Was geht einem so im Angesicht des Todes durch den Kopf, wie gut oder schlecht kommt man damit zurecht. Schon der Gedanke an das Buch lässt mich tief schlucken.
John Steinbeck - Früchte des Zorns
Habe ich viel zu lange auf meinem SuB vor mir hergeschoben. Wenn ich an das Buch denke, dann kommt mir immer das Wort "wuchtig" in den Kopf. Ganz, ganz großes Kino!
Maren Schneider - Stressfrei durch Meditation
Ein 8-wöchiger MBSR-Kurs nach der Methode von Jon Kabat-Zinn. Ich bin megastolz auf mich, dass ich den Kurs selbständig durchgezogen habe. Meditation und Achtsamkeit begleiten mich noch immer.
Madeline Miller - Das Lied des Achill
Miller hatte mich mit "Circe" schon begeistert und an Achill denke ich auch sehr gerne zurück.
Claire Keegan - Kleine Dinge wie diese
Keegan hat die Geschichte eindrucksvoll erzählt. Zum Schluss darf man sich auch die Frage stellen: Wie würde man selbst handeln? Sehr beeindruckende Autorin!
Emmanuel Lepage - Ar-Men: Die Hölle der Höllen
Ein unglaublich toll gezeichneter Comic. Ar-Men, der Leuchtturm vor der bretonischen Küste. Einige Bilder haben sich eindrucksvoll in mein Gedächtnis eingebrannt.
Daniel Keyes - Blumen für Algernon
Hatte ich auch viel zu lange auf meinem SuB. Das Cover finde ich schon ein wenig albern mit der Maus (die im übrigen dem Titel ihren Namen gegeben hatte), wenn es auch zur Geschichte passt. Aber eigentlich geht es hauptsächlich um Charlie Gordon. Ein zurückgebliebener Mann, der zu Forschungszwecken operiert wurde und unglaublich intelligent wird, bis .....(verrat ich nicht ) . Eine Geschichte über das was den Menschen ausmacht.
John Burnside - So etwas wie Glück
Zum ersten Mal wurden Erzählungen von Burnside übersetzt. Mich haben sie sehr beeindruckt.
Monique Roffey - Die Meerjungfrau von Black Conch
Eine wunderschöne, bittersüße Geschichte
George Saunders - Bei Regen in einem Teich schwimmen
Mich beeindruckt sehr wie Saunders einem durch die 7 klassischen Erzählungen der russischen Erzählung führt und wie er sie interpretiert. Ich mag seinen Humor dabei.
Meine Highlights waren
Ich hatte vier absolute Highlights dieses Jahr, die jedes selbst für sich stehen und nicht miteinander vergleichbar sind.
Fang Fang - Weiches Begräbnis: das Romanhighlight am Beginn des Jahres, ein Buch, das mir einen tiefen Einblick in Geschichte und auch Mentalität Chinas gegeben hat
Claire Keegan - Kleine Dinge wie diese: kurz, pointiert und tief in die Seele hinein. Wie hätten wir gehandelt in dieser Situation?
Nino Haratischwili - Das mangelnde Licht: die Geschichte Georgiens direkt nach dem Zusammenbruch der UdSSR, erzählt anhand der Lebensläufe von vier jungen Frauen. Sehr eindrücklich und emotional und dabei sehr informativ. Das Schicksal Georgiens in dieser Zeit ging bei mir unter durch die Kriege im ehemaligen Jugoslawien, so dass vieles für mich völlig neu war.
Lindsey Fitzharris - The Facemaker: das beeindruckende Porträt der plastischen Chirurgie und der Chirurgen, die inmitten des Wahnsinns des 1. Weltkriegs diese entwickelten um den schwerst Gesichts-verletzten Soldaten ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen
Bei mir waren es 2022 genau zwei Highlights:
1. Abbitte von Ian McEwan
sowie
2. Das Flüstern der Bäume von Michael Christie
Beide zum Jahresende gelesen - frei nach dem Motto: Das beste kommt zum Schluss! 
Zwei Bücher-Schätze die mich so richtig abgeholt und mitgenommen haben auf abenteuerliche Reisen. Die waren beide gleichermaßen wunderbar!
Robert Macfarlane - Im Unterland 
Mia Kankimäki - Dinge die das Herz höher schlagen lassen
Und ein paar schöne Schmöker:
Robert Harris - Konklave
Karen Duve - Die entführte Prinzessin
David Guterson - Schnee der auf Zedern fällt
C. Robert Cargill - Robo Sapiens und Day Zero
Isabel Canas - The Hacienda
Und als sehr eigenwilliges, schwieriges aber auch im posititven Sinne packendes und besonderes Buch sei noch genannt:
Robert Jones Jr. - Die Propheten
Wie man sieht setze ich genretechnisch auf Mischkost 
Ich hatte einige 5-Sterne-Bücher, unter denen ich die folgenden hervorheben möchte:
Viola Alvarez - Die Nebel des Morgens
Diana Gabaldon - Das Schwärmen von tausend Bienen
Stephen King - Billy Summers (Hörbuch)
Natasha Pulley - Der Gesang der Flusskrebse (Hörbuch)
Und erwähnen muss ich auch unbedingt die Chronik des Eisernen Druiden von Kevin Hearne, die ich fast komplett in 2022 gelesen habe (nur ein paar wenige Seiten hab ich mit ins neue Jahr genommen) und die mich großartig unterhalten hat.
Verlag: Bastei-Lübbe
Rund 7,5% meiner gehörten/gelesenen Bücher 2022 habe ich mit 
bedacht. Da ich in 2022 sehr viele (Hör)bücher hatte, waren das 15 mal 5 Sterne:
Ball, John - In der Hitze der Nacht
Beaton, M.C. - Agatha Raisin und das tödliche Kirchenfest
Borrmann, Mechtild - Grenzgänger
Clarke, Arthur - 2001 – Odysee im Weltraum
Fritz, Astrid - Der dunkle Himmel
Garmus, Connie - Eine Frage der Chemie
Heidenreich, Elke - Hier geht’s lang
Heine, Heinrich - Deutschland, ein Wintermärchen
Highsmith, Patricia - Der Schrei der Eule
Johannsen, Anna - Enna Andersen und der falsche Täter
Madsen, Inger - Die Stimme aus der Erde
Neuhaus, Nele - Muttertag
Northup, Solomon - 12 Years a Slave
Owens, Delia - Der Gesang der Flusskrebse
Riepp, Antonia - Villa Fortuna
Rygiert, Beate - Die Ullsteinfrauen
Sayers, Dorothy - Diskrete Zeugen
Fünf davon habe ich durch die Klassiker-Challenge kennengelernt, das waren überduchschnittlich viele.
Wenn ich meine 4,5 - Sterner aber im Nachhinein so betrachte, hätte da das eine oder andere auch die 5 verdienst gehabt, beispielsweise 'Stay away from Gretchen' von Susanne Abel. Ich glaube, meine Bewertung ist doch stark abhängig von der Stimmung direkt nach Beendigung des Buches - nach einigen Tagen oder Wochen wäre die Bewertung vielleicht anders
Verlag: HörbucHHamburg HHV GmbH
Ich hatte ein paar Highlights, die ich hier gerne anpreisen möchte:
Afrikanische Tragödie von Doris Lessing 5
Das Buch spielt in der britischen Kolonie Rhodesien (heute: Simbabwe), die Hauptperson ist Mary, eine junge Frau, die mit sich und ihrem Leben zufrieden ist. Allerdings spürt sie, je älter sie wird, den zunehmenden gesellschaftlichen Druck, heiraten zu müssen. Sie heiratet einen Farmer, einen Mann, der überhaupt nicht zu ihr passt und zieht zu ihm auf's Land. Ihr Leben dreht sich sozusagen um 180 Grad und das nicht zum Guten.
Besonders ihre Beziehung zu den afrikanischen Bediensteten ist schwierig (hier ist insbesondere ein männlicher schwarzer Arbeiter zu nennen) und langsam verliert sie den Verstand. Ganz tolles Buch.
Am Ende bleiben die Zedern von Pierre Jarawan 5
Samir ist noch ein Kind, als der Vater eines Tages die Wohnung verlässt und nicht mehr zurückkommt. Samir's Eltern sind libanesische Flüchtlinge in Deutschland. Das Verschwinden des Vaters beschäftigt und prägt Samir von dem Augenblick an nachhaltig und als junger Mann will er endlich wissen, was passiert ist. Mit den wenigen Hinweisen, die er hat, fliegt er nach Beirut und macht sich auf die Suche nach Spuren.
Tolles Buch, tolles Ende, sehr sympathischer Protagonist.
Die Ladenhüterin von Sayaka Murata 5
Keiko ist Mitte 30, Single und arbeitet seit ihrer Studienzeit in demselben kleinen Supermarkt.
Sie ist mit ihrem Leben zufrieden, wird aber ständig von ihrer Umgebung kritisiert. Wann sie sich denn endlich mal einen richtigen Job und endlich mal einen Mann suchen wolle. Bei einem Versuch, diesen Anforderungen zu entsprechen, kommt sie zu einer persönlichen Erkenntnis.
Auch ein tolles Ende, ich liebe Keiko.
Satoru und das Geheimnis des Glücks von Hiro Arikawa 5
Ein Kater und sein Herrchen machen eine Reise durch Japan, deren Zweck dem Leser erst nach und nach deutlich wird. Eine rührende Geschichte.
Der Namensvetter von Jhumpa Lahiri 5
Ein Sohn bengalischer Einwanderer in Boston probiert, seine Identität zwischen seinen bengalischen Wurzeln und dem amerikanischen Umfeld, in dem er aufgewachsen ist zu finden.
Klasse. Es gibt keine perfekten Lösungen. Es ist, was es ist. Auch eine sehr beruhigende Erkenntnis, die man aus diesem Buch ziehen kann.
Der Buchhändler aus Kabul von Åsne Seierstad 5
Das Leben in Afghanistan am Beispiel einer Großfamilie. Harte Realität, ziemlich ernüchternd.
Emmanuel Lepage - Ar-Men: Die Hölle der Höllen
Ein unglaublich toll gezeichneter Comic. Ar-Men, der Leuchtturm vor der bretonischen Küste. Einige Bilder haben sich eindrucksvoll in mein Gedächtnis eingebrannt.
Wie schön. An dieses wundervolle Buch denke ich immer wieder gerne und will es unbedingt noch mal lesen und vor allem ANGUCKEN. Alleine schon, wie er das Meer eingefangen hat.
Alleine schon, wie er das Meer eingefangen hat.
Oh ja! Das ist ihm unglaublich gut gelungen! Aber auch die Geschichte selbst war toll, ich werde es auf jeden Fall noch mehrmals anschauen und lesen. 
Mit fünf Sternen habe ich dieses Jahr im Vergleich zu den Vorjahren etwas geizen müssen, dennoch ein gutes Jahr. Meine zehn besten Buchbegegnungen dieses Jahr waren die folgenden, wobei sich die Reihenfolge der Plätze 1 bis 6 je nach Laune verschieben mag.
01. Aleksandra Mizielińska & Daniel Mizieliński „Auf nach Yellowstone! Was Nationalparks über die Natur verraten“ [OT: Którędy do Yellowstone? Dzika podróż po parkach narodowych, Übers. Thomas Weiler, EA 2019]
Sachcomic. Informativer, eindrücklicher, vergnüglicher und schöner als alle mir bekannten (Natur-)Wissensbücher für Kinder! Unbedingt lesen!
02. William Saroyan "Tracys Tiger" [OT: Tracy's Tiger, Übers. Helmut M. Braem, EA 1952]
Kurzroman und metaphorische Liebesgeschichte. Saroyan wirft mit leichter Hand einen Blick direkt auf den Kern der Dinge, ohne rührselig oder glückskeksweise zu werden. Ein so lebensbejahendes Buch (und auch die trüben und traurigen Gefühle des Lebens werden bejaht) ist mir lange nicht mehr untergekommen! Über die Kraft, Dinge zum Positiven zu verändern. Das Individuum, das sich seine Eigentümlichkeit gegenüber dem Status quo der Normiertheiten bewahrt. Die Kraft des Liebens, Empfindens, Wollens über das Verstehen hinaus. Grandios!
03. Shigeru Mizuki „Kitaro“ [OT: GeGeGe no Kitarō, Übers. Gandalf Bartholomäus & Hana Rude, EA 1960-1969]
Mangareihe. Eine nicht verebbende Wundertüte an Einfallsreichtum. Ganz abgedrehtes Zeug, riesiger Yokai-Spaß!
04. Alexander Pechmann „Sieben Lichter“ [EA 2017]
Moderner Schauerroman. Ein sehr reichhaltiges Buch über den Zweifel als Ausdruck des Menschseins, auch über Glaube, Misstrauen, Schuld und Gerechtigkeit.
05. Katherine Anne Porter „Fahles Pferd und fahler Reiter“ [OT: Pale Horse, Pale Rider. Three Short Novels, Übers. Maria von Schweinitz, EA 1939]
Drei Novellen, so präzise erzählt, dass kein Wort zuviel ist, bevölkert von lebendigen Charakteren. Über den Einfluss des Todes auf das Leben. Schriftstellerische Perfektion!
06. Robert Macfarlane & Jackie Morris „Die verlorenen Wörter“ [OT: The Lost Words, Übers. Daniela Seel, EA 2017]
Naturbetrachtung als Beschwörung. Wunderschöne Gemälde und großartige Gedichte, die keinen menschlichen Maßstab an Tier und Pflanze anlegen, was richtig toll ist! Hier werden Dinge und Wörter eingefangen, die zu entgleiten drohen!
07. Anders Brekhus Nilsen „Große Fragen oder Asomatognosie: wessen Hand ist das eigentlich?“ [OT: Big Questions #1-15, Übers. Tim Jung, EA 2011]
Comic. Welterklärung angesichts des Unerklärlichen. Wer über den recht fragmentarischen Anfang hinaus dranbleibt, erlebt eindrückliche Bilder und eine sehr eigentümliche Stimmung. Grandios!
08. Peter Rabe „Leben im Vakuum“ (Daniel Port #1) [OT: Dig My Grave Deep, Übers. Frank Nowatzki, EA 1956]
Krimi. Harte Gangstergeschichte über politische Korruption, mafiöse Banden und Grundstücksschiebereien. Gangster Daniel Port – zwischen den Fronten eines Bandenkampfes gefangen – versucht eine Finte nach der anderen, um seine Gang ohne Ärger verlassen zu können, auf dass sein Boss das Gesicht wahrt und kein Geld verliert. Extrem nüchterner Stil! Düster! Die Charaktere handeln ohne durch aufgesetzte Psychologisierungen moralisch bewertet zu werden. Ein authentisches Gangsterporträt: alle sind unsympathisch, gleichzeitig sind alle irgendwie auch sympathisch, zumindest nachvollziehbar. In diesem Fall ist der zeitgeistig-schundige Originaltitel schrecklich, der deutsche Titel ganz passend: Menschliches Dasein aus Aktion und Reaktion ohne jeden narrativen und melodramatischen Ballast. Mit diesem Stil ist Peter Rabe seiner Zeit weit, weit voraus! Ein verkanntes Meisterwerk!
09. Britta Teckentrup „Alle Wetter“ [EA 2015]
Sachbilderbuch. Schlichtweg wunderschöne Illustrationen, Stimmungsbilder des Wetters, die anrühren. Informative Texte beiläufig wie Beobachtungen!
10. Timothy Snyder & Nora Krug "Über Tyrannei. Illustrierte Ausgabe: Zwanzig Lektionen für den Widerstand" [OT: On Tyranny. Graphic Edition: Twenty Lessons from the Twentieth Century, Übers. Andreas Wirthensohn, EA 2017/2021]
Illustriertes Traktat. Aufrüttelnd und dringlich mit schön patriotischem, zivilgesellschaftlichem Pathos gegen Totalitarismus. Phänomenal illustriert!
Verlag: Moritz Verlag
