Zunächst möchte ich dem interessierten Leser erläutern wie es eigentlich dazu kam, dass ich dieses Buch gelesen habe, da das Werk soweit mir bekannt, nie auf welchen Bestseller-Listen gestanden hat oder auch sonst keine große Berühmtheit erlangte und warum es sich trotzdem zu lesen lohnt!
Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Buch bzw. seinen Autor Peter Seewald, da ich mir kurz zuvor die Autobiographie "Papst Benedikt XVI. - Ein Leben" gekauft hatte. Ich wollte, bevor ich mit der Biographie begann, zunächst einmal wissen, wer war dieser Autor überhaupt, der dieses und zahlreiche andere Bücher über und mit Joseph Ratzinger und den katholischen Glauben allgemein geschrieben hat.
Schon nach kurzer Zeit des Lesens schaffte es Peter Seewald in einer Art Kurzbiographie über sich selbst, ein großes Interesse für die weiteren Kapitel bei mir zu wecken.
Dabei ist das Buch eine Mischung aus Tagebuch und Biographie. Der Autor beschreibt zum einen, seinen Urlaubsaufenthalt auf den griechischen Inseln während er in dieser Zeit auf sein bisheriges Leben als Kommunist, Atheist und schlussendlich als Gläubiger Christ zurück blickt.
Neudeutsch würde man davon sprechen das Seewald einen echten "Seelen-Strip" hinlegt. Er spricht sehr offen, klar und ehrlich was ihn dazu bewegt hat, wieder in die katholische Kirche einzutreten.
Aber auch wie es überhaupt dazu kommen konnte aus der Kirche auszutreten und in den Glauben des Kommunismus zu "konvertieren".
Das Buch ist aber auch empfehlenswert für Gläubige die an Ihrem katholischen Glauben zweifeln. Er zeichnet stark aber nicht übertrieben die Stärken des katholischen Glaubens und seine Wichtigkeit im Alltag auf.
Interessant stellt er immer wieder am Beispiel seiner beiden Kinder da, was es für Auswirkungen für unser Land, unsere Gesellschaft und auf die abendländische Kultur es hat, wenn sich Gesellschaft und jeder Einzelne sich der christlichen Strukturen nicht mehr bewusst ist.
Aktueller denn je beschreibt Seewald die Probleme unserer Gesellschaft (Bedeutung und Bewahrung der Umwelt/Natur, ausufernder Konsum etc.) und wie diese Probleme schon im Glauben vor über zweitausend Jahren angesprochen wurden und welche Verhaltensempfehlungen es hierfür gibt.
Es werden sowohl kritische Punkte der Kirche angesprochen aber auch die Bedeutung zwischen Glauben, Jesus und eben der Kirche als Fundament dieses Glaubens.
Schlussendlich lässt sich aber feststellen, dass es sich bei dem Werk um ein Buch handelt, dass zum Nachdenken über sich, seinen Glauben aber auch die Gewohnheiten eines jeden einzelnen anregen soll.
Ein richtiges und wichtiges Buch nicht nur für Zweifler und Gläubige sondern auch Atheisten die sich einmal bewusst und völlig unverkrampft auf diese Gedankenreise mit dem Autor einlassen sollten.
Einen Stern abzug gibt es, da innerhalb der Kapitel immer wieder zeitlich vor - und zurückgesprungen wird und dies den Lesefluss ein wenig hemmt.
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Buchdetails
Titel: Als ich begann, wieder an Gott zu denken
Peter Seewald (Autor)
Verlag: fe-medienvlg
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 157
ISBN: 9783863570514
Termin: April 2018
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