Silvija Hintzmann - Tausend wogende Wellen

  • Dieser, im Kärntner Verlag Wieser erschienene, Krimi ist eher Psychogramm einer Familie als Action-Krimi

    Als der frühpensionierter Kriminalbeamte Joe Prohaska anlässlich der Beerdigung seiner alten Tante Olga in dem kleinen Ort in Slawonien eintrifft, begegnet er seiner Jugendliebe Lydia, die seinerzeit mit ihrer Mutter nach Kanada ausgewandert ist. Sie zeigt ihm einen geheimnisvollen Brief, den Olga ihr hinterlassen haben soll und recht bald wird Joe mit Gerücht, die alte Olga sei keines natürlichen Todes gestorben, konfrontiert. Doch wie recherchiert man ohne Befugnis und noch dazu im Verwandtenkreis?

    Und was haben die seltsamen Andeutungen von Neven Popović Lydia gegenüber zu bedeuten?

    Als Joe sich dann doch breitschlagen lässt, ein wenig nachzuforschen, kommen einige streng gehütete Familiengeheimnisse ans Tageslicht, die vermutlich besser ungedeckt geblieben wären.


    Meine Meinung:


    Dieser 5. Fall für Joe Prohaska ist eher das Psychogramm einer Sippe, denn ein Krimi. Ja, es wird zwar gemordet und irgendwie sind einige Familienmitglieder darin verstrickt, aber wer einen Krimi mit „Tat, Kriminaltechnik, Tätersuche und Fahndungserfolg“ erwartet, liegt hier nicht ganz richtig. Joe Prohaska ist nach einem missglückten Einsatz in Deutschland früh pensioniert worden
    und verbringt seinen Lebensabend in Kroatien. Ermitteln will er eigentlich nicht mehr. Dennoch stolpert er in den einen oder anderen Todesfall - wie eben jenen von Tante Olga. Obwohl der Krimi eher langsam daherkommt, ist es spannend Joe bei seinen Recherchen über die Schulter zu schauen. Die dabei entdeckten Familiengeheimnisse werfen ein nicht allzu schönes Bild auf so manches Familienmitglied.


    Fazit:


    Ein ruhiger Krimi, der ob der Verstrickungen diverser Familienmitglieder der Vergangenheit und Gegenwart, ein interessantes Psychogramm einer Sippe abgibt. Gerne bewerte ich diese Geschichte
    mit 5 Sternen.

    "Ein Tag ohne Buch ist ein verlorener Tag"


    "Nur ein Lesender kann auch ein Schreibender sein oder werden" (Maria Lassnig/1919-2014)