Alex Gray - Glasgow Kiss

  • Der Religionslehrer Eric Chalmers ist an seiner Schule sehr beliebt. Deshalb glaubt zuerst keiner den Beschuldigungen einer seiner Schülerinnen. Keiner kann sich vorstellen das dieser freundliche Mann ein Mädchen vergewaltigt haben soll. Auch Julies Verhalten spricht eigentlich gegen Erics Schuld. Aber dann verschwindet das Mädchen. DCI William Lorrimer wird mit dem Fall betraut, obwohl oder vielleicht auch weil er in dieser Sache ein persönliches Anliegen hat denn seine Frau unterrichtet an der gleichen Schule. Bald gibt es einen zweiten Verdächtigen: Kyle, einen Mitschüler Julies. Auch wenn er bis jetzt noch nicht negativ aufgefallen ist so spricht doch seine Familiengeschichte gegen ihn. Bilder einer Überwachungskamera zeigen ihn und Julie in Glasgow und wie sich die beiden streiten, kurz bevor sie verschwindet. Dann wird Julie ermordet aufgefunden und plötzlich scheint alles für Eric Chalmers als Täter zu sprechen.


    Meine Meinung

    Wie schnell ein Leben zerstört werden kann muss Eric Chalmers am eigenen Leib erfahren. Er wird bis zur Klärung der Vorwürfe vom Unterricht suspendiert und von einigen seiner Kollegen schon als Täter abgestempelt. Als Julie gefunden wird ist auch sein Haus nicht mehr der sichere Hafen, den er sich wünscht. Die Polizei durchsucht sein Haus, Unbekannte werfen seine Fenster ein und langsam scheinen auch seine Kollegen an seine Schuld zu glauben.


    Kyle ergeht es ähnlich. Seit sein Vater aus dem Gefängnis entlassen wurde wohnt er wieder bei dem gewalttätigen Mann obwohl der mehr als einmal sagt, dass er ihn nicht für seinen leiblichen Sohn hält. Obwohl er eigentlich ein guter Schüler ist kann er sich zuhause nicht mehr konzentrieren, weil er in ständiger Angst lebt. Als auch er verdächtig wird hat er niemanden, der zu ihm hält.


    In den Krimis von Alex Gray geht es nicht nur um die Tat. Vielmehr stehen die Charaktere im Vordergrund. Das geht manchmal zu Lasten des Falls. So habe ich es auch hier empfunden. Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, auch der Täter kommt zu Wort. Allerdings bleiben trotz der unterschiedlichen Erzählperspektiven für mich einige Fragen offen. Ich habe keinen Einblick in Julies Motive bekommen. Wie es mit Eric Chalmer weitergeht, als Ehemann und Vater, aber auch als Lehrer, bleibt offen. Auf diese Fragen hätte ich mir eine Antwort gewünscht, dann wäre die Geschichte für mich rund gewesen. Aber auch so hat mir das Buch gut gefallen.


    Ich lese die Reihe um Will Lorrimer seit über zehn Jahren und sie funktioniert immer noch für mich. Auch, wie in diesem Fall, beim zweiten Lesen.

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  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Alex Gray - Glasgow kiss“ zu „Alex Gray - Glasgow Kiss“ geändert.