Birger Brand - Der Tote am Kutterhafen

  • „Der Tote am Kutterhafen“ von Birger Brand, Verlag Independently published, habe ich als Taschenbuch mit 207 Seiten gelesen, die in 20 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 1. Teil der neuen Reihe um die Friesenkommissarin Hanna Diercksen.
    Ihren ersten Arbeitstag in Husum hätte sich Hauptkommissarin Hanna Diercksen etwas anders vorgestellt. Doch sie wird gleich zum Kutterhafen gerufen. Dort sind Yachten abgebrannt und auf einem ausgebrannten Boot wird eine Leiche gefunden. Das Boot gehört ihrem Kollegen Oberkommissar Ole Andersen. Somit steigt Hanna gleich voll in den Fall ein, da ihr Vorgesetzter Speckmann auch noch im Urlaub ist. Mit Ole und ihr ermittelt noch der Quereinsteiger und Berufsanfänger Hauke Mattes. Der erste Tag gestaltet sich als sehr rasant, es werden Verdächtige gefunden, manche verschwinden wieder, Hanna lernt viele Leute kennen und dann ist da noch ihre Tochter Wiebke. Die hat sich von einer Internetbekanntschaft als Urlaubsvertretung die riesige Dogge Pommes aufschwatzen lassen, die nun vorübergehend mit in der Wohnung lebt, vor die Haustür kackt und von einem nervigen Hausbewohner angezeigt wird.
    Alles in allem ist es ein schnörkelloser gut konstruierter Krimi, der mir gut gefallen hat. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und das Buch gut zu lesen. Die Handlung ist sehr rasant und spielt in nur zwei Tagen.
    Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Ole ist etwas behäbig, ihm sind seine regelmäßigen Mahlzeiten sehr wichtig und seinen Dienst erledigt er eher ohne großen Eifer und wartet darauf, dass die Flensburger Kripo den Fall übernimmt. Am Ende ist aber Verlass auf ihn. Hanna ist da anders. Sie will ihre Chance nutzen, solange der Chef noch im Urlaub ist, und den Fall aufklären. Nicht immer gelingt ihr Plan, aber sie tut wenigstens etwas. Und in Hauke hat sie einen, manchmal übereifrigen, Kollegen gefunden, der auch mal Eigeninitiative zeigt und sehr engagiert ist, aber auch oft ausgebremst und in seine Schranken verwiesen wird. Die beiden mag ich.
    Im Gegensatz dazu hat mich Wiebke auf die Palme gebracht. Sie ist eine egoistische junge Frau, die ständig widerspricht und uneinsichtig ist. Obwohl Anfang 20 benimmt sie sich wie ein pubertierender Teenager.
    Auch die anderen Beteiligten sind gut beschrieben. Über einige Personen erfährt man viel Persönliches, aber beim 1. Teil einer neuen Reihe ist es gut, wenn man die Hauptakteure kennenlernt. Bei den Nebendarstellern muss es nicht so detailliert sein.
    Mit diesem Buch ist Birger Brand ein spannender Auftakt der neuen Reihe gelungen und ich freue mich auf neue Fälle mit Hanna Diercksen. Auch das Cover ist sehr schön und passend.

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