Ju Honisch - Weltendiebe

  • Im Keller einer alten Villa in München gibt es eine interdimensionale Schwachstelle.


    Alle paar Jahrzehnte trachten ruchlose Weltenspringer danach, sie von außen öffnen, um sich in unsere Welt zu stehlen. Die letzte Öffnung geschah im Jahr 1952, und gerade jetzt wurde sie wieder geöffnet. Annes Oma ist entsetzt, als sie herausfindet, dass ihre Enkelin ausgerechnet in dem Haus arbeitet, in dem sie damals unglaublich Schreckliches erlebt hat. Sie erinnert sich, doch sie schweigt. So ahnt Anne nicht, wie gefährlich die Männer sind, die plötzlich in ihr Leben einbrechen. Erst als ihre Schwester Ev verschwindet und ominöse Fremde Anne verfolgen, wird klar, dass hinter Omas Schweigen mehr steckt als die Sonderlichkeit einer alten Frau. Anne ist entschlossen, ihre Schwester wiederzufinden, auch wenn sie nicht weiß, wo. Sie weiß nur: in eine fremde Welt zu springen ist ein Frevel, auf den in jeder Welt der Tod steht. Denn die Vollstrecker kennen keine Gnade.


    Juliane „Ju“ Honisch wuchs in München auf, wo sie auch ihr Studium der Anglistik und Geschichte absolvierte.

    Von Jugend an sang sie in Chören, bis sie durch einen längeren beruflichen Aufenthalt in Irland ab 1970 zur irischen Volksmusik kam. Danach musizierte sie sowohl solo als auch in verschiedenen Bands. Sie beherrscht die Gitarre und verschiedene Arten von irischen Flöten.


    Sie schrieb über 100 Lieder, von denen einige auf Compilations aus Deutschland, England, Kanada und Amerika vertreten sind.

    Anfang der 1990er Jahre entdeckte Ju Honisch die Filkmusik und betätigt sich seitdem auch in dieser Sparte erfolgreich als Sängerin und Songwriterin. Sie wurde bereits mehrfach für den amerikanischen Pegasus Award nominiert und gewann diesen in den Jahren 2010 und 2018 in der Kategorie „Best Song“ sowie 2017 in der Kategorie „Best Writer/Composer“.


    Im Jahr 2000 begann sie dann mit der Arbeit an ihrem Roman Das Obsidianherz, der zuerst auf Englisch geschrieben und erst später von der Autorin selber ins Deutsche übersetzt wurde. Für ihr Erstlingswerk erhielt sie 2009 den „Deutschen Phantastik Preis“ in der Kategorie „Bestes deutschsprachiges Romandebüt“. Die weiteren Bände dieser Reihe schließen sich lose an den ersten Roman an.

    Sie lebt mit ihrem Mann in Hessen.


    Meine Meinung


    Es gibt anscheinend viele Welten, die parallel zueinander existieren und normalerweise keinen Zugang zueinander haben. Die Geschichte erzählt von 2 Welten: der uns bekannten menschlichen Welt und der Welt, in der es auch Menschen gibt, die sich jedoch ganz anders entwickelten - sowohl die Welt als auch die Menschen. Das große Wissen, das einmal vorhanden war, ging im Laufe der Zeit verloren, es haben sich, sagen wir mal, "Gruppen" mit verschiedenen Zielen und Aufgaben entwickelt.

    Eine Gruppe ist für die Verwirklichung ihres Ziels in der Lage, Durchgänge/Portale zu anderen Welten zu schaffen, was allerdings alles andere als einfach und zeitlich begrenzt ist sowie nur mit "Hilfe" gelingen kann. Einer von ihnen muss es in die Tat umsetzen, was eine lange, präzise Planung mit sich führt. Außerdem muss er sich vor einem kampferprobten Verfolger in acht nehmen.

    Diese Welt ist in allem so ganz anders auf der einen Seite, andererseits aber vor allem für Frauen natürlich wieder einmal sehr, sehr schlimm.


    Betroffen von dem Besuch aus der anderen Welt ist die Familie Konners; Oma Marion Konners 1952 (da war sie 16) und ihre Enkelinnen Anna und Ev. Sie können die Geschehnisse nicht zuordnen, werden da hineingeworfen und immer mehr persönlich hineingezogen. Immerhin bleiben sie nicht sich selbst überlassen.


    Der Schreibstil ist sehr gut, allerdings sehr beschreibend und detailliert, was für mich dazu führte, dass die Spannung oft auf der Strecke blieb. So interessant die andere Welt war, so führten die Aufdeckungen, die nach und nach erfolgten, aufgrund der Ausführlichkeit der Beschreibung oft dazu, dass ich das Buch immer wieder länger aus der Hand legte. Das traf auch auf den Teil der bekannten Welt mit der Familie Konners zu. Gut gefielen mir der Familienzusammenhalt und die Liebe der Schwestern zueinander.

    Vielleicht war die Ausführlichkeit für das Verständnis erforderlich, vielleicht wäre eine moderate Straffung, bei der natürlich nichts verloren geht, besser gewesen. Ist schwer zu sagen.


    Zum Ende hin passierte dann zum Glück viel, da war es sehr spannend. Die Art, wie so ein Durchgang offen gehalten wurde, war entsetzlich. Mir gefiel die Feyon-Menschen-Reihe allerdings viel besser.


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    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)