Christina Crawford - Meine liebe Rabenmutter / Mommie Dearest

  • Christina Crawford erzählt in ihrem Buch von der schwierigen Beziehung zu ihrer Mutter, dem Hollywoodstar Joan Crawford. Sie war eines von insgesamt fünf Kindern, die die Schauspielerin adoptierte. Mommie Dearest wurde im Jahr nach Joan Crawfords Tod veröffentlicht und veränderte das Bild, das die Öffentlichkeit bis dahin von der Schauspielerin hatte. Das Buch war mit den erschreckenden Beschreibungen über die Erlebnisse von Christina Crawford Auslöser über Kindesmisshandlung in er amerikanischen Öffentlichkeit. Gleichzeitig wird Christina Crawford vorgeworfen, sie würde in ihrer Biografie maßlos übertreiben.


    Ich kann verstehen, dass man der Tochter anfangs nicht glaubte. Joan Crawford legte Wert auf ein perfektes Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit, für das ihr gesamtes Umfeld funktionieren musste. Anfangs klang Christinas Erzählung nur wie die Marotten einer perfektionistischen Frau. Aber je älter sie wurde, desto mehr eskalierte die Situation.


    Christina Crawford erzählt davon, wie der Ordnungswahn ihrer Mutter immer schlimmer wurde. Irgendwann genügte schon der kleinste Fleck auf dem Fußboden, um einen Wutanfall auszulösen, der stundenlanges Putzen zur Folge hatte. Es wurde genau festgelegt, was und wieviel man essen durfte und manchmal auch musste. Verbale und auch körperliche Übergriffe waren irgendwann an der Tagesordnung.


    Nachts wurde Christina mehr als einmal aus dem Bett gezerrt und musste ihr Zimmer wieder aufräumen, nachdem ihre Mutter jedes einzelne ihrer Kleider aus den Schränken gerissen hatte, weil eine Kleinigkeit sie gestört hatte. Ein falsches Wort oder ein Blick konnte den nächsten Wutausbruch auslösen.


    Als Teenager wurde Christina auf verschiedene Internate geschickt, aber auch dadurch konnte sie ihrer Mutter nicht entkommen. Joan Crawford kontrollierte sie auch hier durch Briefe und Telefonate, immer neue Anweisungen an die Schulleitung und oft auch Verleumdungen.


    Bei allem, was ich gelesen habe, konnte ich nicht verstehen warum niemand von den Vorgängen etwas gemerkt hat oder gemerkt haben will. Selbst wenn Christina, wie man ihr vorwirft, übertrieben hat, kann man nicht abstreiten, dass sie in ihrer Kindheit und Jugend Schreckliches erlebt hat. Die mangelnde Unterstützung nicht nur von außen, sondern auch von innerhalb ihrer Familie war wahrscheinlich ähnlich schlimm wie das, was sie erlebt hat.


    Mein Fazit

    Ein bedrückender Bericht über ein Thema, das gerne unter den Teppich gekehrt wird. Besonders wenn die Beschuldigte in der Öffentlichkeit steht, wie es Christinas Mutter getan hat.

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  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Christina Crawford - Mommie Dearest / Meine liebe Rabenmutter“ zu „Christina Crawford - Meine liebe Rabenmutter / Mommie Dearest“ geändert.