Andrew Morton - Diana

  • Als im Juni 1992 die ersten Auszüge aus Andrew Mortons Buch Diana- Ihre wahre Geschichte erschienen, war für die Meisten klar, dass das Geschriebene sich auf Aussagen der Prinzessin von Wales bezog, auch wenn Andrew Morton seine Quellen nicht nannte. Erst nach ihrem Tod gab er zu, dass Diana selbst die Interviews gegeben hatte, die zu dem Buch führten.


    In Diana: Her True Story - In Her Own Words kommt die Prinzessin selbst zu Wort. Vor ihre Biografie steht die Abschrift der Tonaufzeichnungen und die Geschichte, wie es dazu gekommen ist. Es war schon fast ein Katz-und Mausspiel, bis Andrew Morton zu den Interviews gekommen ist. Sich einem Außenstehenden anzuvertrauen, war nicht nur ein großer Schritt, sondern auch der Bruch mit ihrer Familie. Deshalb war es für Diana so wichtig, dass nicht herauskommen sollte, dass sie die Quelle war. Aber dass sie dieses Risiko auf sich nahm zeigt auch, wie groß ihr Wunsch war, gehört zu werden.


    Dianas Geschichte ist hinreichend bekannt, darüber muss man keine Worte mehr verlieren. In den Interviews erzählt sie von den Dingen, die die Öffentlichkeit damals nicht gesehen hat: von unbedachten, manchmal spitzen Bemerkungen ihr gegenüber und von den hohen Erwartungen, bei deren Erfüllung sie in den Augen der königlichen Familie versagt, wo sie aber auch keine Hilfe bekommen hat. Von der Mühe, die sie und ihr Mann in eine Ehe investiert haben, die von Anfang an unter keinem guten Stern stand und die sie trotzdem irgendwie zu einem Erfolg machen wollten.


    Mich hat gerade beim Lesen des ersten Teils immer wieder irritiert, dass Diana von sich in der dritten Person sprach. Das hat bei mir den Eindruck erweckt, als ob sie sich als eine Darstellerin im Film ihres eigenen Lebens gesehen hat. Ich streite nicht ab, dass ihr Leben am Hof für sie sehr hart gewesen ist, aber das hat auf mich so gewirkt, als ob sie schon in Hinblick auf ihre zukünftigen Leser erzählen würde.


    Der zweite Teil war die Abschrift der Interviews und so hat sich vieles wiederholt. Jeder Teil für sich war durchaus lesenswert, zusammen war es mir tatsächlich zu viel, weil ich nichts Neues erfahren, sondern nur Variationen der gleichen Geschichte gelesen habe.


    Mein Fazit

    Für mich gibt es in dieser Geschichte keinen Schuldigen. Vielmehr zeigt sie, dass man an Traditionen und Konventionen nicht immer festhalten kann, weil sie nicht mehr zeitgemäß sind. Vielmehr schadet das Festhalten, weil die Menschen in dem starren Gefüge fast schon gefangen sind.


    So tragisch die Geschichte auch ist, konnte mich Andrew Mortons Buch trotzdem nicht fesseln. Es war sicherlich interessant, aber mehr auch nicht.

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  • Mario

    Hat den Titel des Themas von „Andrew Morton - Diana: Her true story in her own words“ zu „Andrew Morton - Diana“ geändert.