Ina May - Tod am Chiemsee

  • Kurzmeinung

    Chattys Buecherblog
    Locker, leichter Krimi. Das Richtige für nebenbei.
  • Der Auftakt zur Schwester Althena Reihe von Ina May erschien am 18. Juni 2018 mit dem Titel "Tod am Chiemsee" als Taschenbuch im Emons Verlag.


    Allgemeines zur aktuellen Ausgabe:

    ISBN: 978-3897059856

    Sprache: Deutsch
    Ausgabe: Taschenbuch mit 224 Seiten
    Preis: 12,00 €
    oder als ebook für 8,49 €


    Klappentext:

    Ist das Vergangene jemals wirklich vergangen? Das fragt sich Schwester Althea vom Kloster Frauenchiemsee, als ein Sturm einen alten Überseekoffer mit zwei Skeletten anspült. Althea hat das ermordetet Liebespaar gekannt- in einer Zeit, die sie lieber vergessen würde. Aber sehr schnell wir aus dem jahrzehntealten Fall ein hochaktueller, denn der See birgt eine weitere Leiche - und diese Frau ist noch nicht lange tot. Schwester Althea nutzt das Sommerfest des Klosters für ihre Nachforschungen und ahnt nicht, wie sehr sie den Mörder damit in Unruhe versetzt.


    Mein Leseeindruck:

    Der Chiemsee - nebelumwoben, geheimnisvoll. Ja, das war mein Eindruck vom Cover. Nicht nur diverse Sagen berichten vom Chiemsee, auch die Autorin hat sich als Handlungsort für ihre Schwester Althena Reihe den sagenumwobenen See ausgesucht. Wer mehr über die Region um den Chiemsee wissen möchte, wird hier fündig.


    Sehr gut haben wir die kurzen Erläuterungen zu den Heilkräutern zu Beginn eines jeden Kapitels gefallen. Obwohl, so richtig haben sie ja nichts mit der Handlung zu tun. Lehrreich sind die aber trotzdem. Ein Bild des jeweiligen Krauts wäre toll gewesen, aber dazu schreibt die Autorin am Ende noch etwas.
    Wir treffen sogleich auf Schwester Althea, die bürgerlich Marian heißt. Sie lebt in einem Benediktinerorden auf Frauenwörth, inmitten des Chiemsees. Althea kümmert sich um Gemüse und Kräuter und lebt im Kopfe noch immer ein recht weltliches Leben, was mich doch auch stellenweise sehr irritierte.
    In diesem Reihenauftakt mischt sich sehr viel weltliches mit dem Klosterleben. Gut, dass Altheas Neffe Stefan, Kriminalkommissar ist, und ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Leider wird aber auch viel zu oft erwähnt, dass Stefan sie im weltlichen Leben sehr anziehen findet bzw. fand. Dieses sind Gedankengänge, die meiner Meinung nach, eher unpassend als spektakulär sind.
    Marion hat aber auch eine bewegte Vergangenheit, bevor sie ins Kloster eintrat. Sie war wegen Mordes angeklagt und fünf Jahre im Gefängnis. Auf mich wirkte diese Geschichte etwas unwirklich und zu konstruiert. Okay, ein Grund in ein Kloster einzutreten, aber reicht das? Gehört zum Leben in klösterlicher Gemeinschaft nicht ein bisschen mehr?
    Der Krimianteil liest sich ziemlich einfach und ist auch nicht unbedingt als megaspannend anzusehen. Er plätschert so ein bisschen vor sich hin. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, die Autorin hätte ihren eigenen roten Faden verloren. Teilweise etwas wirr, ausschweifend, und auch abgehackt. Ich hoffe, dass sich Althea im Laufe der Nachfolgebände entwickeln und die Autorin in ihrem Schreibstil etwas gefestigt wird.



    Fazit:

    Die Wege des Herrn sind unergründlich

    Mit dem Auftakt "Tod am Chiemsee" führt die Autorin, Ina May, ihre Leser in eine Welt voller Mythen. Da ist vom Kini die Rede, nebelumwobenen Chiemsee, alten Riten usw. Und inmitten dieser Stimmung erscheint Schwester Althea. Sie lebt in einem Benediktinerorden auf Frauenwörth. Zusammen mit ihrem Neffen ermittelt sie in einem Mordfall und wirkt dabei alles andere als geistlich. Ihr Verhalten zeigt ihre weltliche Einstellung, was an manchen Stellen auch etwas irritierend sein kann. Auf den über 220 Seiten schafft die Autorin einen leichten, beschwingten Reihenauftakt, der allerdings im Spannungsbogen noch Luft nach oben zeigt.

    Ich fühlte mich gut unterhalten, aber auch nie gefordert. Für Chiemsee-Liebhaber ein Muss, allen anderen Krimifans würde ich dieses Buch nur unter Vorbehalt empfehlen.


    Meine Bewertung: ⭐⭐⭐