Walter Tevis - Der Mann, der vom Himmel fiel / The Man Who Fell to Earth

  • Der geheimnisvolle Fremde

    Thomas Jerome Newton ist mit fast zwei Metern Körpergröße, seinem weißen Haar und einem Knochenbau wie ein Vögelchen kein gewöhnlicher Mensch. Diejenigen, die ihn treffen, können nicht ahnen, dass er überhaupt kein Mensch ist, sondern ein Außerirdischer, der mit seinem Raumschiff vom Planeten Anthea kam, um sein Volk zu retten.


    Da das Volk der Antheaner den Menschen technisch und die Intelligenz betreffend weit überlegen ist, schafft es Newton in kürzester Zeit, auf der Erde eine Vielzahl an Patenten anzumelden und ein reicher Mann zu werden. Seine Erfindungen sind so außergewöhnlich, dass der Wissenschaftler Nathan Bryce auf ihn aufmerksam wird, ihn aufspürt und schließlich für Newton arbeitet. Die einzige andere Person, zu der Newton eine persönliche Beziehung aufbaut, ist Betty Jo, eine einfache Frau, die ihm aus einer großen Notlage hilft und schließlich für ihn als Haushälterin tätig ist.


    Was genau Newtons Mission auf der Erde ist, wird nicht ganz klar. Außerdem bleibt fraglich, ob Newton sich nicht längst dagegen entschieden hat. Obwohl er ein einsames Leben lebt, fühlt er sich auf der Erde mit ihren riesigen Wasservorräten und Bodenschätzen wohl. Doch mit der Zeit werden auch staatliche Stellen auf Newton aufmerksam und mit seinem beschaulichen Leben ist es vorbei.


    „Der Mann, der vom Himmel fiel“ wurde bereits im Jahr 1963 verfasst. Damals war das Buch ein Blick in die Zukunft der Jahre 1984 – 1990. Interessant ist die Perspektive des Außerirdischen. Sein Volk hat den eigenen Lebensraum bereits zerstört und die Menschheit ist auf dem besten Weg, dies ebenfalls zu tun.


    Ich bin überhaupt kein Science Fiction Fan, doch dieses Buch ist ein besonderes innerhalb des Genres. Wichtiger als die Tatsache, dass Newton von einem anderen Planeten kommt, ist sein Blick auf die Menschen und wie sie leben. Ich habe dieses Buch sehr genossen. Es ist spannend geschrieben und hervorragend übersetzt und ich kann es absolut empfehlen. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Der Mann, der vom Himmel fiel - Walter Tevis“ zu „Walter Tevis - Der Mann, der vom Himmel fiel“ geändert.
  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Walter Tevis - Der Mann, der vom Himmel fiel“ zu „Walter Tevis - Der Mann, der vom Himmel fiel / The Man Who Fell to Earth“ geändert.
  • Wenn man auf den Amazon-Link klickt, landet man beim Buchcover und der Beschreibung von Boxershorts :D


    Ich habe die aktuelle ISBN eingefügt, das Buch ist heute erschienen. Wenn's jetzt noch ein Hörbuch gäbe, das wär schön.


    Den Roman habe ich mir schon vor etlicher Zeit auf Russisch besorgt (Farbschnitt! :love: ), und er steht ganz oben auf meiner Leseliste.

  • Hello World

    Thomas Jerome Newton - während seiner Stippvisite auf unserer Erde werden ihm etliche Etiketten verpasst: der Mann vom anderen Stern, von der Venus oder vom Mars. Doch dieser Besucher, der sich für seine Mission so weit als möglich einem menschlichen Erscheinungsbild angeeignet hat, offenbart sich dem zum Freund gewordenen Mitarbeiter Bryce: er kommt vom Planeten Anthea, um seinen Landsleuten aus der nahezu unbewohnbar gewordenen Heimat auf der Erde eine Überlebenschance zu sichern. Aber der Autor belässt es nicht bei einer Variation der sattsam bekannten, oberflächlichen Science Fiction-Muster. Vielmehr ist es sein Anliegen, in seinem aus den 60iger Jahren stammenden Roman der unserer Menschheit einen Spiegel vorzuhalten. Tieftraurig die Entwicklung, die ihren Lauf nimmt: so wie Newton in seinen Verhaltensweisen sich seinen Gastgebern angleicht, so bleiben sich diese Amerikaner treu, in deren Gesellschaft Newton sein Projekt umsetzen will. Ein umfassendes Scheitern ist das Ergebnis, die Chance für die Erde wie auch den Planeten Anthea ist vertan - ja, diese beiden Lebenswelten erweisen sich geradezu als Spiegelbilder der gleichen Perspektivlosigkeit.

  • Walter Tevis sagte mir auf Anhieb erst mal gar nichts, aber als ich dann las, das er für das Damengambit verantwortlich ist, Farbe des Geldes und Haie der Großstadt, war ich etwas verschämt, dass ich die Filme mochte aber mich nie gefragt habe, wer dahinter steckt und die Bücher geschrieben hat. Unvorbelastet kann ich an dieses Buch gehen, da ich die damalige Verfilmung mit David Bowie nicht gesehen habe und auch nicht wollte....Zum Glück...

    Geschichte: Thomas Jerome Newton ist merkwürdig. Er ist groß, hat blasblaue Augen und wiegt nur 40 kg. Noch merkwürdiger ist, dass er aus dem Nichts auftaucht und schnell erschöpft ist. Als er bei einem Schmuckhändler seinen Ring verkauft , ist es das erste Geld dass er in Kentucky verdient, doch es soll nicht das letzte bleiben. Wir erfahren zunächst nur, dass er Lebensmittel kauft, das Fleisch jedoch wegwirft und in einem Zelt lebt. Als er kurze Zeit später einen Anwalt für Patentrechte engagiert und ihm eine Vollzeitstelle anbietet, kann die Welt noch nicht ahnen, was Thomas an Patenten alles anbieten kann...Es wird die Welt verändern....

    Schreibstil und Personen: Ich liebe den Schreibstil dieser Zeit und das völlig unspektakuläre daran. Völlig unaufgeregt wird eine schöne und interessante Geschichte erzählt, die alles in sich hat, was sein muß! Spannend, die Entwicklung zu sehen, Rührend vor allen die Einzelpersonen. Alle getrieben von innerer Unzufriedenheit und trotzdem wunderbar gezeichnet. Jeder kaputt mit seinen Dämonen und nahezu alle dem Alkohol verfallen. Trotzdem Loyal und immer da für Thomas. Die Atmosphäre ist ähnlich dem Damengambit und hinterlässt bei mir einen wohligen Schauer, weil alles so detailliert und nachvollziehbar dargestellt ist. Hier wird nicht mit dem mahnenden Zeigefinger agiert oder sinnlose Ratschläge verteilt. Soll Thomas seine Welt retten oder braucht er eher selbst Hilfe ?

    Meinung: Obwohl bereits fast 60 Jahre alt, ist diese Neuübersetzung wunderbar und ein purer Genuss. Es schlägt bei weitem viele der heute neu geschriebenen Bücher alleine schon wegen dem Schreibstil und der Menschlichkeit. Kluge, zurückhaltende Töne und die Idee, die dahinter steckt. Thomas ist nicht der supersympathische Alleskönner sondern eher ein absoluter Einzelgänger und er achtet auch nicht besonders auf die Probleme seiner Mitarbeiter, doch trotzdem muss man sie in der Gesamtheit alle lieben. Als die CIA und das FBI auftauchen, glaubt man den weiteren Verlauf zu kennen, doch auch hier geschieht etwas überraschendes ...

    Fazit: Ein Stück Nostalgie zum Leben erweckt. Ein wunderbar geschriebener Roman, der mich gut unterhalten hat. 5 Sterne schon alleine für den Stil! :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Großartig!



    Das Cover ist dezent und dennoch absolut passend zum Inhalt des Buches. Das Format ist sehr handlich und daher überall sehr gut zu lesen. Es ist unglaublich, dass diese Geschichte bereits 1963 erschien. Sehr vorausschauend und futuristisch mutet sie an. Newton und Bryce als zwei Hauptfiguren wirken sehr authentisch. Newton ist der Geheimnisvolle, der ein bestimmtes Ziel verfolgt. Bryce ist einer seiner Mitarbeiter, ein neugieriger Wissenschaftler, der seinen Chef genau unter die Lupe nimmt. Auch heute kann man sich die Figuren sehr gut vorstellen. Das Thema, ein Mann von einem anderen Planeten, der viele Patente mit auf die Erde bringt und sich dort zurechtfinden muss, ist toll umgesetzt worden. Das Lesen macht viel Spaß und man kann gar nicht aufhören, zu lesen. Der Schreibstil ist fesselnd und die Wortwahl der heutigen Zeit angepasst. Dieses Buch ist sehr interessant, da es ein mögliches Szenario für anderes Leben darstellt. Schon in den 1960er Jahren machte sich der Autor Walter Tevis Gedanken über außerirdisches Leben und einen möglichen Kontakt zur Erde. Das ist faszinierend und aktueller denn je.


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  • Allein unter Menschen

    In einem angenehm ruhigen Erzählstil, der fast ein wenig märchenhaft daherkommt. führt der Autor durch die Geschichte, die heute gut 60 Jahre nach der ersten Veröffentlichung, genauso heute hätte geschrieben werden können. Die Art und Weise wie er durch die Geschichte führt, ist nicht nur ruhig und nüchtern, sondern er teilt hier und da auch kräftig aus und Wettert ganz gut. Alles im Allem scheinen die Themen von damals auch heute noch mehr denn je aktuell zu sein. Wenn man sich die Technologiesprünge, Themen wie soziale Gerechtigkeit und Aufgaben der Exekutive anschaut.



    Der Plot eigentlich relativ einfach gestrickt. Ein Alien landet in Kansas mit einigen Ringen, jeder Menge Wissen und gut als Mensch getarnt. Macht innerhalb kurzer Zeit ein Vermögen, das er benötigt um seinen Auftrag zu erledigen. Wenn ich bedenke wie harmlos er diesen Newton darstellt ist das ein himmelweiter Unterschied zu dem wie man sich heutzutage einen Auserirdischen vorstellt. Wie er sich ganz schleichend in die Wirtschaft und Medien schleußt mit seiner neuen Technik und damit für einen Technologiesprung sorgt, den kaum jemand als solchen bemerkt mit Ausnahme einiger Staatsorgane und einigen Chemikern. Ihm werden die Produkte förmlich aus den Händen gerissen, ebenso wie die Lizenzen und Patente.



    Auf den ersten Blick wirkt Newton, nett, freundlich und gebildet. Auf dem zweiten könnte man noch arrogant und überheblich hinzufügen. Das alles lässt sich dann aber auch wieder relativieren, wenn man bedenkt wie unglaublich einsam und isoliert er doch als Einziger seiner Art hier auf einen vollkommen anderen Planeten er ist. Er der durch geschickte Tarnung rein äußerlich einem Menschen sehr ähnelt, wird durch den menschlichen Kontakt und das Übernehmen von Gewohnheiten immer mehr ein Mensch. Und hat dennoch unglaubliche Angst enttarnt zu werden. Auch Angst davor bei seinem Auftrag zu versagen.



    Das Cover passt sehr gut zum Buch.



    Vor fast 20 Jahren bin ich damals im TV über dem Film zum Buch gestolpert und habe doch relativ schnell wieder weggeschaltet, zum Glück muss ich heute sagen. Denn wie so oft ist hier auch das Buch um Längen besser.



    Fazit: Wer mal wieder einen richtig guten Roman mit Sifi und Fantasie und ja auch Krimielementen und Sozialkritik lesen möchte kann ich diesen Roman nur ans Herz legen. Er ist nach wie vor auch 60 Jahre nach der Erstveröffentlichung immer noch aktuell und lässt einen nicht mehr los.

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