Eine eigene Abteilung für Graphic Novels habe ich bei den Rezensionen nicht gefunden (warum gibt es die eigentlich nicht?), also stelle ich das Buch unter der Rubrik "Sonstiges" vor.
"Der Wald" ist ein Buch über Tod, Verlust und Trauer. Ein kleiner Junge sitzt bei der Beerdigungsfeier seines Großvaters allein auf dem Sofa. Neben ihm weint eine ältere Frau, hinter ihm stehen zwei Männer traurig beieinander - der Junge ist allein. Er verlässt heimlich das Haus - es scheint eine Art Bauernhaus zu sein - und geht in den nahegelegenen Wald. Hier ist die Atmosphäre ziemlich düster und unheimlich - aber er geht trotzdem weiter. Bis er seinen Großvater "trifft", zurückgehen kann und getröstet wirkt. Der Schweizer Künstler Thomas Ott hat die Bilder für dieses Buch in Schabkartontechnik hergestellt, was bedeutet, dass er mit einem Meser Linien aus einem schwarz beschichteten weißen Karton schneidet. Die Bilder erinnern an Holzschnitte, sind nur viel feiner gestaltet. Statt des Schattens wird das Licht hervorgehoben, gleichzeitig sind alle Flächen in unendlich feine, zarte Linien aufgeteilt. Die Bilder sind geheimnsivoll, symbolisch, wunderschön.
Ach ja, noch ein Nachtrag: Den Untertitel "Vom Dunkel ins Licht", der oben genannt wird, habe ich im Buch nirgends gefunden. Dort heißt das Werk ganz einfach nur: "Der Wald".