Julia Quinn - Ein hinreißend verruchter Gentleman / When He Was Wicked

  • Kurzmeinung

    kikiii04
    Eine rührende Liebesgeschichte, die mit Leidenschaft und einem Augenzwinkern erzählt wird, jedoch mehr Potential hatte
  • Kurzmeinung

    Jisbon(:
    Die Geschichte hat schöne Momente, konnte mich aber alles in allem nicht packen.
  • Über die Autorin (Amazon)

    Julia Quinn wollte nach ihrem Abschluss in Harvard ursprünglich Ärztin werden, überbrückte die Zeit bis zur Aufnahme in die medizinische Fakultät aber damit, einen historischen Liebesroman zu schreiben. Vier erfolgreiche Bücher und ein weniger erfolgreiches Semester später, entschied sie sich endgültig dazu, dem Schreiben dem Vorzug vor dem Studieren zu geben.Schon bald fanden sich Julia Quinns Romane auf der Bestsellerliste der New York Times (der wichtigsten in den USA) regelmäßig auf den vorderen Plätzen, 2008 eroberte sie sogar mit „Verführt von einer Lady“ auf Anhieb Platz 1. Doch nicht nur das Lesepublikum konnte sie mit ihren romantischen Verwicklungen, den erfrischend witzigen Dialogen und hinreißenden Liebesszenen überzeugen, Kritiker und Kollegen waren ebenso begeistert. So widmete ihr 2003 das renommierte Politmagazin TIME Magazine einen anerkennenden Artikel, und 2010 stieg sie in die Romance Writers of America‘s Hall of Fame auf, nachdem sie dreimal hintereinander einen RITA Award gewonnen hatte, den Oscar der Liebesromanszene. "


    Produktinformation (Amazon)

    ASIN ‏ : ‎ B09JXW9C9Z

    Herausgeber ‏ : ‎ HarperCollins; 1. Edition (27. Dezember 2021)

    Sprache ‏ : ‎ Deutsch

    Dateigröße ‏ : ‎ 4628 KB

    Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 417 Seiten


    Der bisher schlechteste Band der Reihe

    Michael Stirling ist in Francesca Bridgerton verliebt und ausgerechnet die kann er nicht haben, denn sie hat seinen Cousin John geheiratet. Dabei hätte er eine große Auswahl. Doch Michael ist ein Ehrenmann und begnügt sich mit der Rolle des guten Freundes. Doch dann stirbt John nicht lange nach der Hochzeit, und doch wagt es Michael nicht, Francesca zu sagen, was er für sie fühlt. Er reist nach Indien, flüchtet regelrecht um sich abzulenken. Doch er hält es nicht aus, ohne Francesca und kehrt nach London zurück. Er kommt gerade rechtzeitig um zu erfahren, dass Francesco eine zweite Ehe eingehen möchte. Und auch er sollte endlich heiraten.


    Meine Meinung

    Dieses Buch ist der sechste Band der Bridgerton-Reihe. Hier geht es um Francesca, die zweitjüngste Tochter von Violet Bridgerton. Als Witwe hat sie mehr Freiheiten auf der Suche nach einem Ehemann. Denn John ist schon seit einigen Jahren tot und Francesca wünscht sich ein Kind, das ihr, wie alle, die die Reihe kennen, wissen, versagt geblieben ist. Denn Johns Kind kam nach seinem Tod als Totgeburt auf die Welt. Für mich war dieses Buch das absolut schlechteste der Reihe. In etwa der Hälfte des Buches geht es ausschließlich um Sex. Und das ist mir definitiv zu viel. Ich habe nichts gegen ein paar Sexszenen in den Büchern, wenn sie schöne geschrieben sind. Aber hier stießen sie mir übel auf. Außerdem bin ich der Meinung, dass niemand sie so verhält, wie die beiden Liebenden, sich verhalten haben. Ich frage mich wie doof muss man sein, um auf einen Verstorbenen Rücksicht zu nehmen. Dass es am Ende doch noch ein Happyend gab, hat es nicht herausgerissen. Am besten hat mir in diesem Buch noch der zweite Epilog gefallen, obwohl es auch da wieder eine Sexszene gab. Allerdings war die nicht ganz so ausführlich. Auch konnte ich mich in die Protagonisten nicht wirklich hineinversetzen, bin ganz einfach nicht mit ihnen warm geworden. Das Buch war nicht ganz schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Daher gebe ich eine Leseempfehlung an alle, die die Bridgerton-Reihe durchgehend lesen möchten, und dazu gehört es nun mal. Aber ich vergebe mit viel gutem Willen nur drei von fünf Sternen. Die vorherigen Bücher waren definitiv besser.

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    Liebe Grüße
    Lerchie



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    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Julia Quinn - Ein hinreißend verruchter Gentleman“ zu „Julia Quinn - Ein hinreißend verruchter Gentleman / When He Was Wicked“ geändert.
  • Michael hat Francesca Bridgerton bereits geliebt, als sie geheiratet hat. Das Problem: Sie hat nicht Michael geehelicht, sondern seinen Vetter und besten Freund John. Es war eine Liebesheirat und so hat Michale den beiden nur das Beste gewünscht und seine Gefühle zu dem Geheimnis erklärt, das er mit ins Grab nehmen würde. Doch dann stirbt John und hinterlässt Michael und Frannie in langer, tiefer Trauer. Bis bei Francesca ein anderes Gefühl stärker wird – der Wunsch Mutter zu werden. Sie stürzt sich ein weiteres Mal in die Londoner Saison. Und Michael muss wohl mit ansehen, wie die Frau seines Herzens ihr eigenes Herz ein weiteres Mal an einen Mann vergibt, der nicht er ist …


    Dieser sechste Band ist stärker mit den anderen Bridgerton-Bänden verwoben als die bisherigen Bridgertons. Und zugleich ist es ein ganz anderer Bridgerton-Roman. Das fällt beim Aufschlagen des Buches direkt auf, denn es beginnt nicht mit einem typischen Prolog, sondern mit einem ersten Teil. Der erste Teil des Buches spielt im London 1820. Francesca ist mit John verheiratet und die Leser:innen lernen das Ehepaar nicht nur kennen, sondern auch lieben. Ich war schnell mit der Geschichte, ihrer Dynamik und ihren Figuren vertraut. Francesca ist eine junge Ehefrau, aber wirkt durch ihre Intelligenz und Herzlichkeit sehr reif, was ich sehr mochte. Wir lernen auch Michael kennen – und zwar als einen Gentleman mit einem viel zu großen Herzen und sehr edlen Prinzipien. Vom ersten Moment an, fühlte ich mich durch ganz viel Mitgefühl mit ihm verbunden. Und dann ist da noch John – den man vielleicht nur kurz kennenlernt und doch erkennt man direkt, dass er wie gemacht für die Rolle als Francescas Ehemann ist. Julia Quinn erschafft in wenigen Kapiteln ein bemerkenswertes Netz aus Mitgefühl mit und Verständnis für alle Figuren. Diese Emotionen packen beim Lesen direkt und daher trifft einen Johns früher Tod sehr.


    Die Geschichte die danach folgt ist eine zart hoffnungsvolle Geschichte einer schmerzlichen zweiten Liebe. Und durch den ersten Teil des Buches leidet man als Leser:in ebenso mit, wie man mitgrübelt, mitzweifelt und mitliebt.


    Ich habe oben schon erwähnt, dass das Buch in vielerlei Hinsicht eine andere Bridgerton-Seite zeigt, denn Francesca ist als Figur ebenso eine etwas andere Bridgerton. Während ich bei den Bridgerton-Männern die charakterlichen Ähnlichkeiten ein wenig zu fade fand, unterscheiden sich die Bridgerton-Damen umso mehr. Francesca ist selbstständig und unabhängig von ihrer Familie. Sie lebt von Seite eins an nicht mehr im selben Haushalt und ich fand es an einem so fortgeschrittenen Punkt in der Reihe interessant, in eine andere Familie eingebunden zu werden. Das Bridgerton-Feeling bleibt trotzdem da. Und es ist auch typisch Julia Quinn und typisch Regency Romance. Zugleich ist die Geschichte ein wenig mehr als das. Es gibt Szenen über die Londoner Saison – und viele Szenen in einem anderen (und vor allem sehr gemütlichen) Setting. Die Geschichte wird mit Leidenschaft und einem Augenzwinkern erzählt – aber vielleicht eben mit einer größeren Prise Leidenschaft. Das Verhältnis zwischen Frannie und Michael ist kompliziert – und durch die traurigen Umstände eine Spur verzweifelter.


    Es ist mir bereits im fünften Band sehr positiv aufgefallen, und auch dieser sechste Band bestätigt meinen Eindruck, dass die Reihe tiefgründiger wird. Zugleich muss ich sagen, dass die Storyline des Romans nicht allzu kreativ oder spannungsvoll ist. Mein einziger Kritikpunkt ist daher, dass ich finde, man hätte mehr aus dem Verlauf der Geschichte herausholen können. Es gab Themen mit viel Potenzial, die die Storyline noch interessanter gemacht hätten. Nachdem ich vom Epilog dann zwar gerührt war, war ich deshalb sehr glücklich über den neueren, zweiten Epilog, ohne den dem Buch meiner Meinung nach etwas gefehlt hätte. So war es nun am Ende aber rund.


    Mein Fazit:

    EIN HINREISSEND VERRUCHTER GENTLEMAN ist ein wenig anders und zugleich ein bisschen weniger und ein bisschen mehr als die anderen Bridgerton-Bände. Gerade diese Andersartigkeit ist meiner Meinung nach sein Erfolgsrezept. Denn ich habe die Geschichte nicht nur als Unterhaltung genossen, sondern auch im Herzen nachfühlen können. Der Roman ist nicht vollkommen, aber ein Bridgerton-Band, den man einfach lesen muss. Da es sich bereits um den sechsten Band handelt und es viele Bezüge zu den anderen Bänden gibt und einige Handlungsstränge parallel laufen, sollte man allerdings das Vorwissen der Vorgängerbände haben. Ansonsten steht gefühlvollen Lesestunden nichts im Weg und ich vergeben 4 Sterne.

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