Jardine Libaire & Amanda Eyre Ward - Berauscht vom Leben - Die Freiheit, nicht zu trinken / The Sober Lush

  • Original Thread - Überschrift: Jardine Libaire & Amanda Eyre Ward: Berauscht vom Leben - Die Freiheit, nicht zu trinken / The Sober Lush (12.12.2021)


    Originaltitel: The Sober Lush. A Hedonist's Guide to Living a Decadent, Adventurous, Soulful Life - Alcohol Free (2020)


    über die Autorinnen: Jardine Raven Libaire, geboren 1973 in New York, veröffentlichte bisher Kurzgeschichten und mehrere Romane. Sie lebt in Austin, Texas, wo sie ehrenamtlich für Truth Be Told arbeitet, ein Hilfsprogramm für Frauen im Gefängnis.

    Amanda Eyre Ward, geboren 1972, ist die Autorin mehrerer Romane, die in 15 Sprachen übersetzt wurden. Sie lebt mit ihrer Familie in Austin, Texas, und Ouray, Connecticut.


    Klappentext: Sie suchen nach Klarheit und Bewusstheit, aber Askese ist Ihnen zu anstrengend? Sie lieben das Abenteuer, und jeder Tag soll zählen? Sie möchten das Leben in seiner Fülle auskosten und den Moment in vollen Zügen genießen? Schlagen Sie dieses Buch auf, und tauchen Sie ein in einen Kosmos, in dem weniger mehr ist: weniger Alkohol, mehr Hier und Jetzt, mehr Verbundenheit, mehr Rock 'n' Roll. Eine zauberhafte Einladung zweier New York Times - Bestsellerautorinnen, das Leben einmal ganz nüchtern zu betrachten.


    Meine Meinung: Das Buch ist ja schon irgendwie sehr komisch, also ich meine der Titel und die Idee ist ja vernünftig, aber ich hatte während des Lesens immer ein Gefühl, dass so einiges nicht passt. Direkt im Vorwort wird geschrieben, dass es kein Ratgeber ist bzw. kein Sittenkodex, aber wenn man die einzelnen Anekdoten und Geschichten sich durchliest hat man schon das Gefühl, dass es anders ist, also schon ein Ratgeber. Am Ende des Buches habe ich auf den Titel geschaut und über den Untertitel: 'Die Freiheit, nicht zu trinken' nachgedacht und irgendwie ist es zum Buch und zu den Autorinnen nicht stimmig. Hier muss trotzdem erstmal mein Respekt erfolgen, dass die Autorinnen sich irgendwie aus einem tiefen Drogen und Alkoholsumpf befreit haben, aber ich hatte beim Lesen sehr schnell das Gefühl, dass die Voraussetzungen für mich und wahrscheinlich für andere gänzlich andere sind. Ich habe die Freiheit, nicht zu trinken, auch wenn ich durchaus häufiger schon zu viel getrunken habe, da gibt es auch einige Tipps zu wie man so einen Abend dann trotzdem genießen kann ohne Alkohol, aber mal ehrlich, die beiden Autorinnen und viele, die unter den Folgen von Alkoholmissbrauch leiden, haben keine Freiheit, nicht zu trinken, für die ist es ein Muss kein Tropfen Alkohol mehr zu sich zu nehmen. Die Ausrichtung ist eine gänzlich andere. Wer an einer Sucht erkrankt, der muss sein Leben neu ausrichten und wenn Mitmenschen da keine Ahnung haben ist der Verzehr einer Rumkugel oder einem Merci wahrscheinlich schon äußerst folgenschwer. Ich habe keine Ahnung, wie das in den USA ist, aber wenn ich meinen Freunden sage, dass ich Cola oder Wasser trinke, weil ich mit dem Auto noch fahren muss, dann guckt keiner komisch. Wenn ich zu Silvester nicht mit Sekt, sondern mit Saft anstoße sagt auch keiner was. Klar wird mir auch zu gewissen Anlässen Alkohol angeboten und ich habe dann auch immer die Freiheit Ja und Nein zu sagen und wenn es Freunde sind, dann verstehen die auch meine Entscheidung, wieso und weshalb, aber ich glaube auch, dass meine Freunde dann auch Bescheid wüssten, dass ich süchtig wäre. Ich habe im Bekanntenkreis jemanden der mir davon erzählt habe und wenn ich mit ihm weggehe zum Essen, dann bestelle ich aus Rücksicht kein alkoholisches Getränk um dieses nicht zu triggern. Der Kumpel hat aber keine Freiheit nicht zu trinken ... also er hat sie schon, aber wenn er Alkohol trinkt ist jede vorherige Hilfe definitiv zunichte und jeder Schluck pures Gift für Körper und Organe. Vielleicht hat ich auch andere Vorstellungen von dem Buch, aber irgendwie hat es mich nicht überzeugt im Gesamten, aber es sind definitiv hübsche Ideen drin, die man durchaus machen, Trinken oder Essen kann.


    Fazit: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • Chaotischer Achtsamkeitsratgeber


    Der Titel “Berauscht vom Leben“ von Jardine Libaire und Amanda Eyre Ward ist mir mit dem ungewöhnlichen Cover schnell ins Auge gesprungen. Und erst nach Lesen des Klappentexts, wurde mir klar, dass es um Alkoholabstinenz geht. Ich selbst trinke seit beinahe fünf Jahren keinen Alkohol mehr. Ursprünglicher Grund waren Kinderplanung, Schwangerschaft und Stillen. Aber auch sonst fehlt mir der Alkohol überhaupt nicht, weshalb es für mich auch keinen Grund gibt, wieder Alkohol zu trinken.

    Da es nun ja öfter Bücher zur Thematik gibt, und mich auch das Thema (Alkohol)Sucht interessiert, wollte ich mehr wissen. Jardine Libaire und Amanda Eyre Ward erzählen persönliche Geschichten und ihre Beweggründe, keinen Alkohol mehr zu konsumieren. Dazu kommen ihre Ideen, was man stattdessen tun kann, um trotzdem “berauscht vom Leben“ zu sein. Die Idee dazu finde ich sehr gut. Die Umsetzung gibt allerdings bei weitem nicht das her, was ich erwartet habe: Die Anordnung der Geschichten und Ideen hat für mich keinen richtigen roten Faden. Das Buch ist nicht als Ratgeber gedacht, geht jedoch stark in die Richtung. Und die “berauschenden“ Ideen könnten so oder so ähnlich in einem Achtsamkeitsratgeber stehen.

    Die ein oder andere Idee war für mich neu und ich werde evtl versuchen, etwas davon umzusetzen. Die Geschichten kann man zwischendurch mal zur Unterhaltung lesen und darüber nachdenken. Richtig tiefgehende Informationen oder auch Dinge, die jemand mit Alkoholproblemen wissen sollte, sind mir zu dürftig. Daher würde ich entweder ein anderes Buch zur Thematik lesen oder mir einen Achtsamkeitsratgeber kaufen.

  • Enttäuschend;

    Das Buch ist eine Ansammlung kleiner Kapitel von zwei bis ca. sechs Seiten Länge und stellt verschiedenste Themen, Aktivitäten und Gedankenanstöße vor, um das Leben ohne Alkohol lebenswerter zu machen. Man könnte auch sagen es sind kleine Abenteuer für Erwachsene. Tatsächlich sind viele Dinge sehr banal (Räucherstäbchen anzünden, spontan Überraschungsurlaub machen, Picknick, usw.) und könnten auch in jedem anderen Ratgeber zu einem anderen Thema enthalten sein. Die Trinkexzesse der Autorinnen werden immer wieder thematisiert, für mich war das zu weit weg vom wirklichen Leben. Auch wenn die Kapitel eine grobe Struktur bekommen haben, wirkt diese auf mich willkürlich und unsortiert. Der Schreibstil ist angenehm und in einem freundschaftlichen Ton gestaltet, kann aber die inhaltlichen Schwächen nicht ausgleichen. Bereits nach wenigen Kapiteln wurde das Lesen für mich ziemlich langweilig und hat bis zum Ende keinen Spaß mehr gemacht.

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Jardine Libaire & Amanda Eyre Ward: Berauscht vom Leben - Die Freiheit, nicht zu trinken / The Sober Lush“ zu „Jardine Libaire & Amanda Eyre Ward - Berauscht vom Leben - Die Freiheit, nicht zu trinken / The Sober Lush“ geändert.
  • Man mag es ja als ungerechtfertigt vorschnell nennen, aber der Titel allein garantiert doch schon fast sicher, dass nicht viel mehr zu erwarten ist, als nur schwarz gemachtes Papier.

    Allein der Kommentar von Leyraja und Gaymax` Rezension dürften inhaltlich schwerer wiegen als die Buchstaben in dieser Blättersammlung. Behaupte ich mal arrogant und doch mit ruhigem Gewissen.