Peter Karoshi - Zu den Elefanten

  • Theo ist weder mit seiner Familie, noch mit seinem ganzen Leben zufrieden; er fühlt sich festgefahren. Um sein Leben irgendwie zu retten, macht er eine Reise mit seinem 9-jährigen Sohn Moritz. Ihr Weg führt sie auf die Spuren des Elefanten Soliman, zusammen mit Maximilian II. Doch von Beginn an läuft vieles an dieser Reise schief.

    Das Cover passt nicht nur perfekt zum Titel des Buches und zum Buch selbst, sondern ist auch wunderbar gelungen.

    Die Erzählweise ist durch seine melancholische - teilweise tiefblickende, emotionale - Art, die definitiv literarisch-ausschweifende Züge zeigt, ausgezeichnet.

    Die Charaktere und Orte werden wunderbar bildhaft beschrieben.

    So kam ich auch gut in die Geschichte rein, die allerdings bald skurril und absurd wurde. Dies wuchs über das ganze Buch exponentiell an. So wird der 9-jährige Moritz von anderen immer um 10 Jahre älter geschätzt, während sich seine Eltern nur peripher Sorgen um ihn machen bzw. ihn suchen. Und dass dann dieser 9-Jährige ohne Geld tagelang weiterwandert, ohne wirklich gesehen zu werden ist einfach so surreal, dass mich das Buch höchstens über soviel Unsinn noch ärgerte. Ebenso als der Notarzt, der bei Theo eine Dehydratation diagnostiziert, ihn gleichzeitig zum Erbrechen bringen will.

    Auf der Reise erlebt Theo (teilweise mit Moritz) viele Situationen, die teilweise auch aktuell sind und zum Nachdenken anregen. Allerdings werden diese Szenen auch von Mal zu Mal überspannter und wahnwitziger.

    So sind v.a die Reaktionen von Theo in keiner Situation nur ansatzweise nachvollziehbar.

    Dass das ganze dann irgendwie logisch zu Ende gebracht wird, lässt nur einen Schluss zu, den ich hier aber nur indirekt in meiner Überschrift "spoilern" möchte.

    Die wirklich großen Szenen, die Novellen (wie z.B. auch Musil, der ja im Klappentext erwähnt wird) ausmacht und die zum Nachdenken anregen, sucht man in diesem Buch leider vergebens.

    Fazit: Absurd-skurrile Geschichte, die zwar logisch zu Ende erzählt wird, aber trotzdem sehr abwegig ist. 2,5 von 5 Sternen