Ulrike Herwig - Das Glück am Ende der Straße

  • Kurzmeinung

    Maesli
    Ein Buch, das man durchaus lesen kann und das einen Blick auf die Schattenseite der Gesellschaft wirft.
  • Elli lebt seit ein paar Jahren auf der Straße. Sie versucht zwar trotzdem ein geregeltes und ordentliches Leben zu führen, aber den Sprung zurück in ein "normales" Leben mit Job und Wohnung will ihr nicht gelingen. Lisa hingegen hat alles, wovon Elli nur träumen kann. Eine Familie, einen Job und ein schönes Haus. Zufrieden ist sie aber ebenfalls nicht. Als Redakteurin muss sie über Themen schreiben, die sie nicht interessieren, ihre Freundinnen nerven oft nur noch, mit dem Ehemann läuft es so mittelmäßig und der Zugang zu den Kindern bleibt meistens verwehrt. Durch Zufall freundet Elli sich mit Lisas Kindern an und kann ihnen in vielen Situationen helfen, doch dann benötigt Elli selbst Hilfe.


    Der neue Roman von Ulrike Herwig alias Ulrike Rylance spielt mit Gegensätzen, denn die Leben von Elli und Lisa könnten kaum unterschiedlicher sein. Tatsächlich berühren sich ihre Leben kaum und es gibt nur durch Lisas Kinder Überschneidungen. Gefühlt bleiben es daher getrennte Handlungsstränge, die erst kurz vor Ende verwoben werden, was sich in diesem Fall etwas komisch angefühlt hat.


    Ellis und Lisas Tochter Leonie waren meine Lieblingspersonen im Roman. An Lisa hatte ich zwar nichts auszusetzen, aber so ganz warm geworden bin ich mit ihr nicht. Herwig hat zum Teil tollen Humor eingebaut, zum Teil plätscherte die Geschichte aber auch etwas vor sich hin. Dank des flüssigen Schreibstils lässt sich das Buch gut und schnell lesen und die Botschaft dahinter ist auch toll, aber irgendwie hat mir noch etwas gefehlt. Ich habe immer auf etwas gewartet, was nicht eingetreten ist.

    Ich habe die Geschichte abwechselnd gelesen und gehört. Gelesen wird das Buch von Angelika Thomas. Manchmal empfand ich, dass die Sprecherin bestimmte Dinge zu stark betont bzw. in Szene gesetzt hat, an andere Stelle hat es sehr gut gepasst.


    Fazit: Ich habe zwei Figuren sehr ins Herz geschlossen und das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Trotzdem hat mir ein bisschen was gefehlt und ich wurde nicht so abgeholt, wie bei anderen Büchern der Autorin. Daher vergebe ich 3,5 Sterne, die ich auf 4 aufrunde, da die Autorin mich ab und zu zum Schmunzeln gebracht hat und in ihrem Buch schöne Botschaften stecken.


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