Rudolf H. Daumann - Dünn wie eine Eierschale

  • Der Autor (Q: Wikipedia): Der am 2. November 1896 in Groß-Gohlau bei Neumarkt, Schlesien, in eine Bauernfamilie geborene Rudolf Heinrich Daumann war ein deutscher Schriftsteller. […] Nachdem er 1932 in seinem Romandebüt „Streik“ den Arbeitskampf schlesischer Bergleute im Jahre 1869 geschildert hatte, wurde er 1933 von den Nationalsozialisten aus dem Schuldienst entlassen. In den folgenden Jahren veröffentlichte Daumann als Brotarbeiten eine Reihe von utopischen Trivialromanen in der Tradition Hans Dominiks. Er ging 1943 ins Exil nach Österreich. In den Fünfzigerjahren war er als freier Schriftsteller in Potsdam ansässig. […] Er verwendete auch die Pseudonyme Haerd und Rudolf Hard. Er starb am 30. November 1957 in Potsdam.


    Klappentext (Q: Heyne): In einer obskuren Zeitschrift „Weisheit der Welt“ werden 1982 unter der Überschrift „Katastrophen des Jahres 1983“ Vulkanausbrüche und Erdbeben in Mittelamerika, großes Seebeben in der Malaya-See, große Vulkanausbrüche in Südamerika vorausgesagt. Nachdem Anfang 1983 Guatemala von einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht wird und im Sommer ein Seebeben in der Sunda-See eine Flutwelle verursacht, die Hunderttausende Tonnen Schiffsraum vernichtet und einigen zehntausend Menschen das Leben kostet, glaubt der deutsche Gelehrte P. Haller den Zufall bei der Prognose dieser Ereignisse überstrapaziert. Nachdem er mit knapper Not merkwürdigen „Unfällen“ entgeht, als er den Dingen auf den Grund gehen will, sieht er seinen Verdacht bestätigt. Er vermutet, dass es einem Wissenschaftler gelungen sein muss, die natürlichen Thermitvorkommen, die in starken Verwerfungen durch die unmittelbare Berührung von Sial und Nife entstehen, durch Fernzündung zum Abbrennen zu bringen, um so Vulkanismus auszulösen. Die künstlich verursachten Naturkatastropehn dienen diesem gewissenlosen Gangster, um durch gezielte Börse- und Bodenspekulationen ein immeses Vermügen zusammenzuraffen. Die Spur führt nach Südamerika, wo die Volksmassen in bewusst geschürte Endzeitangst gestürzt und zum Verkauf ihrer Habe veranlasst werden. Und die Drohung mit dem Ende der Welt ist keine leere Drohung. Gemessen am Durchmesser der Erde ist die feste Erdkruste tatsächlich kaum so dick wie die Schale eines Eies – und die Stollen in den Flanken des Maipo sind vollgepackt mit Thermit, das gezündet werden soll, um die letzten Zweifler vom bevorstehenden Weltende zu überzeugen. Ein verzweifelter Wettlauf mit der Zeit beginnt.


    Der utopische Roman „Dünn wie eine Eierschale“ erschien zuerst im Jahr 1934 in München und ab 1936 in mehreren Auflagen im Schützen-Verlag Berlin. 1975 erschien mit freundlicher Genehmigung des Gebr. Weiss Verlages, Berlin, eine Lizenzausgabe im Wilhelm Heyne Verlag München in der Reihe „Science Fiction Classics“, herausgegeben von Dr. Herbert W. Franke und Wolfgang Jeschke, als Heyne-Taschenbuch 3431 mit 220 Seiten und einem knuffigen Umschlagbild von Karl Stephan.


    Phantastische Abenteuergeschichte, leider sehr schwergängig erzählt, da aufgeladen mit Erklärungen, Technik- und Wissenschaftsgedöns, Mundartpassagen und fremdsprachigen Lehnwörtern, was für Authentizität bürgen soll, aber mich sehr ermüdet hat. Ein heldenhaft langweiliger Wissenschaftler und Globetrotter versucht zusammen mit einer klischeehaft zusammengesetzen Gefährtenschar (ein gutmütiger Rabauke als Bodyguard-Assistent, eine schön exotische Tingeltangel-Sängerin, ein leicht angeschnöselter Adliger mit dem Herz auf dem rechten Fleck, einem medial verehrten südamerikanischen Super-Polizisten), einen bösen Wissenschaftler daran zu hindern, einige Vulkane in Südamerika ausbrechen zu lassen, um durch Börsenspekulationen groß abzusahnen. Ja, die Guten gewinnen. Fing gut an, nervte schnell. Interessant fand ich allerdings, dass nach dem Ende des Schurken noch sehr viele Seiten dafür aufgewandt wurden, die unschuldigen Arbeitermassen, die für den Schurken am Vulkan arbeiteten aus der Gefahrenzone zu evakuieren. Löblich, auch voller Schauwerte, aber im Grunde ist meine Aufmerksamkeit schon längst vom Geschehen abgezogen.

    White "Die Erkundung von Selborne" (115/397)

    Kellendonk "Buchstabe und Geist" (83/170)

    Figura/Mizielińscy "Wölfe" (89/262)


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    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)

  • Die Ausgabe von 1937 aus dem Berliner Schützen-Verlag. Der Seitenumfang wird in der WorldCat ist die WorldCat-Datenbank mit 372 angegeben. (Eine stolze Zahl im Vergleich zu den 220 Seiten des Heyne-Taschenbuches.)

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  • Und eine Ausgabe von 1938 mit schönem Schutzumschlag-Motiv.

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