Melanie Garanin - NILS. Von Tod und Wut. Und von Mut.

  • Kurzmeinung

    Jean van der Vlugt
    Ein sehr trauriges Buch, das aber mit den Mitteln der Kunst und der Fantasie Trost schafft! Großartig!
  • Die Autorin (Q: Wikipedia): Melanie Garanin (geb. 1972 in Berlin) ist eine deutsche Illustratorin, Kinderbuchautorin und Comiczeichnerin. Sie studierte an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg Animationsfilm. Seit 1998 arbeitet sie als freiberufliche Animatorin und Illustratorin. Sie lebt mir ihrer Familie in einer Kleinstadt nahe Berlin. Das Buch entstand als Reaktion auf den Tod ihres dreijährigen Sohnes Nils, verursacht durch eine nicht erkannte Bauchspeicheldrüsenentzündung während der Leukämietherapie, 2015 durchgeführt an der Berliner Charité. Obwohl das Kind wiederholt über heftige Bauchschmerzen klagte und diese Erkrankung eine bekannte Nebenwirkung der Chemotherapie bei Leukämie ist, wurde dieser Umstand in der Klinik nicht erkannt und behandelt, was in kurzer Zeit zum Tod von Nils führte.


    Klappentext (Q: Carlsen): „Kein Mensch kann den anderen von seinem Leid befreien; aber er kann ihm Mut machen, das Leid zu tragen.“ (Selma Lagerlöf) Genau das tut die Kinderbuchillustratorin Melanie Garanin mit diesem Buch. Nach dem tragischen Tod ihres jüngsten Sohnes reagierte sie auf ihre eigene Art: Sie zeichnete. Entstanden ist eine Graphic Novel in der ihre Verzweifelung und Wut ebenso Platz haben wie die schönen Erinnerungen und der Humor, ein Buch, das nichts beschönigt und doch Mut macht – uns allen.


    Der Comicroman "NILS. Von Tod und Wut. Und von Mut" erschien im September 2020 beim Carlsen Verlag in Hamburg. Es ist vierfarbig gedruckt, hat eine Größe von 19,8 mal 26,5 Zentimetern und umfasst 192 Seiten.


    Die Comiczeichnerin befasst sich mit dem Tod ihres jüngsten Sohnes. Je weniger der Leser vorher weiß, umso erschütternder ist die Geschichte. Schon allein, wie früh das Kind stirbt (an Seitenzahlen gemessen), hat mich getroffen. Man denkt, da baut sich langsam die Geschichte auf, und dann werden einem von der aufbrandenden Trauer bereits die Füße weggeschlagen. :cry: Ich empfehle also dringend, möglichst keine Begleitinfos oder Zeitungsartikel vorher lesen!
    Es ist ein sehr trauriges Buch, das aber mit den Mitteln der Kunst und der Fantasie Trost schafft, wo die Wirklichkeit versagt! :cry: Ohne jeden gefühligen Kitsch, sehr privat, trotzig und wunderbar leicht hinaquarelliert. Grandios!!! :friends:

    White "Die Erkundung von Selborne" (115/397)

    Kellendonk "Buchstabe und Geist" (59/170)


    :king: Jahresbeste: Gray (2024), Brookner (2023), Mizielińsky (2022), Lorenzen (2021), Jansson (2020), Lieberman (2019), Ferris (2018), Cather (2017), Tomine (2016), Raymond (2015)

    :study: Gelesen: 59 (2024), 138 (2023), 157 (2022), 185 (2021), 161 (2020), 127 (2019), 145 (2018), 119 (2017), 180 (2016), 156 (2015)70/365)
    O:-) Letzter Kauf: Kuhl "Helenes Familie" (23.04.)