Maria Braig - Die 5 Doppelpunkte und das verschwundene Skelett (ab 01.03.2021) (mit Autor)

  • Sicher nicht. Erst wenn ihm genau das ein paar Mal passiert ist...

    Kapitel 8

    Abdo erfährt von dem Hausmeister, dass der Knochen-Paul jemand sein soll, der früher mal in der Stadt gelebt hat.

    Spielt die Geschichte denn in einer (Klein)-Stadt oder eher in einem kleinen Ort? Ich bin seither immer von einem ziemlich kleinen Ort ausgegangen, weil alles eher überschaubar wirkt mit kleinem Lebensmittelladen und kurzen Wegen. Auch nennt der Hausmeister direkt Dannys Namen, was auf eine eher kleine Schule schließen lässt.

    Sie spielt in Uelzen, irgendwo wird das auch mal erwähnt. Uelzen hat ca. 35.000 Einwohner:innen. Aber fragt mich bitte jetzt nicht warum ich gerade auf diese kleine Stadt im Wendland gekommen bin.

    Uelzen muss ich wohl überlesen haben. 35.000 Einwohner finde ich gar nicht mal so wenig. Ich hab die Stadt im Buch immer ein bisschen mit meiner Heimatstadt verglichen und dachte wie gesagt, an einen deutlich kleineren Ort. Ich wohne in einer Stadt mit ca. 19.000 EW, wobei es im Hauptort nur 9.000 sind.

  • Sie spielt in Uelzen, irgendwo wird das auch mal erwähnt. Uelzen hat ca. 35.000 Einwohner:innen. Aber fragt mich bitte jetzt nicht warum ich gerade auf diese kleine Stadt im Wendland gekommen bin.

    Uelzen muss ich wohl überlesen haben. 35.000 Einwohner finde ich gar nicht mal so wenig. Ich hab die Stadt im Buch immer ein bisschen mit meiner Heimatstadt verglichen und dachte wie gesagt, an einen deutlich kleineren Ort. Ich wohne in einer Stadt mit ca. 19.000 EW, wobei es im Hauptort nur 9.000 sind.

    Hm...ich habe das wohl mit Uelzen wohl auch überlesen. Da sind wir dann schon zu zweit.

    Und auch ich hatte das Gefühl, dass der Handlungsort ein größeres Dorf oder eine Kleinstadt ist. Ich könnte aber auch gar nicht mal erklären, wodurch mein Gedanke hervorgerufen wurde.

  • Ich möchte euch nun noch kurz mitteilen, wie die Reaktion der Kinder aus meinem Lesekreis war.

    Die Sache mit dem Skelett fanden sie sehr spannend. Als dann jedoch Sinti etc. angesprochen wurde, waren sich alle 5 Kinder einig, dass das Buch "nun aber doof wird". 3 Kinder wollten sofort abbrechen und haben stattdessen ein anderes Abenteuerbuch vorgeschlagen. Ich war über diese Reaktion ehrlich gesagt, sehr erstaunt. Ich hatte ja oben mal erwähnt, dass ich mir die Themen für Kinder schwer vorstelle, aber mit dieser Reaktion hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich hatte den 7jährigen gefragt, weshalb er denn nicht weiterlesen möchte. Seine Antwort war: "Das ist eine Omageschichte. Sowas erzählt mir immer Oma. Ich mag das aber nicht, weil das blöd ist."

  • Finde ich eine erstaunliche Reaktion. Vielleicht vertue ich mich selbst da ja auch, aber ich finde, das Sinti-Thema wird nicht weiter ausgebreitet als andere angesprochene "Problem"themen auch. (Spannend wäre natürlich auch, wie ein Sinto im entsprechenden Alter reagieren würde.)

    Jetzt mal zur pragmatischen Seite:

    Irgendeine Erklärung muss ja her für das Skelett. Vielleicht fragst Du Deine Kinder mal, wie sie seine Herkunft besser erklärt fänden? Bestimmt interessant, was sie sich da ausdenken.


    Was mir grad noch dazu einfällt und mich auch ein bisschen betroffen macht: "Ich mag das aber nicht, weil das blöd ist." Das Thema ist wirklich "blöd" und wir "mögen" das alle nicht, wenn wir begriffen haben oder auch nur ahnen, was damals geschehen ist. Vielleicht ist das Kind genau richtig in seinem empathischen Empfinden? Hat mehr begriffen, als man so einem Zwerg zutraut?

  • Finde ich eine erstaunliche Reaktion. Vielleicht vertue ich mich selbst da ja auch, aber ich finde, das Sinti-Thema wird nicht weiter ausgebreitet als andere angesprochene "Problem"themen auch. (Spannend wäre natürlich auch, wie ein Sinto im entsprechenden Alter reagieren würde.)

    Jetzt mal zur pragmatischen Seite:

    Irgendeine Erklärung muss ja her für das Skelett. Vielleicht fragst Du Deine Kinder mal, wie sie seine Herkunft besser erklärt fänden? Bestimmt interessant, was sie sich da ausdenken.


    Was mir grad noch dazu einfällt und mich auch ein bisschen betroffen macht: "Ich mag das aber nicht, weil das blöd ist." Das Thema ist wirklich "blöd" und wir "mögen" das alle nicht, wenn wir begriffen haben oder auch nur ahnen, was damals geschehen ist. Vielleicht ist das Kind genau richtig in seinem empathischen Empfinden? Hat mehr begriffen, als man so einem Zwerg zutraut?

    Ziel des Lesekreises in der Coronazeit ist es, die Kinder zu unterhalten. Wenn ich jedoch merke, dass ein Kind sich abwendet und anfängt nach Spielzeug zu suchen, dann weiß ich das schon entsprechend einzuordnen. Klar ist es für einen Autor nicht schön, solch eine Reaktion zu erfahren, aber wenn es doch nun mal die ungeschützte Wahrheit ist. Du weißt doch: Kindermund ...


    Natürlich habe ich gefragt, was denn blöd sei, aber wenn dann die Antwort von einem 5jährigen kommt: "Ich geh jetzt lieber wieder spielen." Ein 7jähriger sagt, dass es eine Oma Geschichte sei, eine 6jährige mittendrin zu einem anderen Buch greift und darin liest, ... Ich denke, dass man dann auch gut sein lassen sollte. Ich bin nicht ihre Lehrerin, sondern möchte nur unterhalten.

  • Ich hatte in den letzten Tagen ein bisschen viel um die Ohren, aber jetzt hab auch ich den Schluss gelesen.

    Bis Ende

    In Kapitel 9 erst wird die Stadt Uelzen erwähnt. Jetzt ist es mir beim Lesen natürlich gleich aufgefallen.

    Was mich allerdings ein wenig gewundert hat, war die Tatsache wie die Beerdigung organisiert wurde. Man kann ja nicht einfach so jemanden beerdigen. Das kostet ja auch ohne Pfarrer. Man braucht offiziell einen Platz auf dem Friedhof und ein Sarg kostet auch. Da es um eine anonyme Person geht, könnte es natürlich sein dass die Stadt das finanziert (oder wer anderes, damit kenne ich mich nicht aus). Da hätte ich mir vielleicht noch einen Satz zu gewünscht um das zu klären.

    Das ist mir beim Lesen auch gleich durch den Kopf gegangen. Aber Kinder sind da vermutlich wirklich anders. Sobald Erwachsene im Spiel sind, verlassen sich die meisten darauf, dass alles geregelt wird.


    Durch die Rede von Slash bei der Beerdigung bekommt das Buch etwas Rundes. Die ganzen Erklärungen und Besonderheiten der verschiedenen Personen werden noch einmal aufgegriffen und in den Mittelpunkt gestellt. So geht es letztendlich fast weniger um die Geschichte mit dem Skelett und mehr um die Vielfalt der Menschen, die es in einer Gesellschaft gibt und darum, dass sich niemand verstecken muss.


    Im Nachhinein bin ich am Überlegen, ob das Buch nicht genau das ist, was aus der Reaktion der Kinder und aus der Leserunde herausgelesen werden kann: Ein Kinderbuch für Erwachsene.

    Also ein Buch, in dem Kinder auf einfache Art und Weise Erwachsene auf offenes Denken aufmerksam machen, ohne den Zeigefinger zu erheben.

    Vielleicht lohnt es sich, darüber nachzudenken ;-)


    Vielen Dank für die Leserunde und den Austausch!

    Liebe Grüße

  • Hört sich an, als ob ich Dir auf die Zehen getreten wäre. Aber ich hab mich doch gar nicht beschwert. Ich finde lediglich interessant was Du erzählst. Und noch interessanter hätte ich eben die Ideen der Kinder gefunden. Natürlich muss Du sie nicht fragen, wenn Du keine Lust dazu hast.

    Eine Anmerkung noch: Ich hatte das Buch in der Leserunde für 8 - 12 Jahre angekündigt (es tut mir leid, dass es keine Möglichkeit gab, es mit dieser Altersangbae einzustellen) und ich denke acht Jahre ist bereits grenzwertig. Deshalb finde ich es eher bewundersnwert, dass die Kleineren so lange durchgehalten haben.

  • Mit dem "Kinderbuch für Erwachsene" hast Du möglicherweise recht. Es ist gut möglich, dass es mir nicht gut genug gelungen ist, mich in die Kinder und ihre Denkweise hineinzuversetzen.

    Allerdings habe ich auch schon sehr gute Erfahrungen mit Kindern gemacht. Ein Junge hat

    sogar Vorschläge enwickelt, wie es weitergehen soll.

    Ich glaube, dass es gut wäre, dieses Buch mit Kindern gemeinsam zu lesen. (Ist ja auch überhaupt schön, wenn man sich über das Gelesene unterhalten kann).

  • Vielleicht habe ich eine andere Sichtweise auf das Buch. Denn erstens bin ich anscheinend älter als die meisten hier. Zweitens sind meine beiden jüngeren Söhne auf eine Schule gegangen in der alle Schulformen, Nationen und Religionen vertreten waren. Meiner Meinung nach habe sie eine bessere Ausbildung als der Älteste erhalten.

    Was ich damit sagen will ist, je vielfältiger die Kinder erzogen werden und je mehr sie über die Lebensumstände anderer erfahren auch wenn es "nur" durch ein gutes Buch geschieht, neben sie etwas mit was ihnen im späteren Leben manche Überraschung erspart oder ihnen den Umgang damit erleichtert.

    Die Kinder in Chattys Bücherblog waren meiner Ansicht einfach noch zu jung für dieses Buch. Ein Versuch war es auf alle Fälle wert, wenn es sie nicht interessiert auch nicht schlimm.

  • Ich brauche mal Euren Zuspruch.

    Derzeit sitze ich an einer zweiten Folge der 5 Doppelpunkte. Nun überlege ich gerade, ob ich mir den "Luxus" erlauben soll, eine Illustration einzukaufen. Grundsätzlich denke ich, ist es immer gut für ein Kinderbuch, wenn ein paar Bilder darin enthalten sind. Aber ob es deshalb so viel besser läuft, dass ich damit die Unkosten finanzieren kann? Das glaube ich nicht. Deshalb bin ich gerade sehr hin- und hergerissen, nachdem eine günstige Gelegenheit sich leider zerschlagen hat und ich für meine Verhältnisse schon ziemlich gewaltig investieren müsste.


    Nun die Frage an Euch: Wie wichtig ist für Euch, dass ein Kinderbuch wie "Die 5 Doppelpunkte und das verschwundene Skelet", bzw. in diesem Fall der folgende Band, illustriert ist? Wie wichtig ist das für KInder, was glaubt Ihr? Würde das Euer Kaufverhalten beeinflussen?

  • Liebe mafalda, ich glaube, für Kinder ist das mit ein paar Illustrationen schon ansprechender. Ich kenne den 1. Band deiner Doppelpunkte leider noch nicht und weiß daher nicht, wie du es dort gehandhabt hast, beobachte aber bei manchen Kinderbuchreihen folgendes Verfahren: Man benutzt eine oder zwei (Schwarz-Weiß-)Zeichnungen der Hauptfiguren immer wieder, indem man sie variiert, also mal nur einen Ausschnitt zeigt, mal sie spiegelverkehrt abbildet usw. Das ist mir z.B. bei der "Schule der magischen Tiere" aufgefallen, in denen es pro Band nur wenige neue Illustrationen gibt, und aktuell wieder bei der "Woodwalker"-Reihe. Hier sind es (abgesehen vom aufwändigen Cover) gefühlt nur je zwei Zeichnungen von fünf oder sechs Hauptfiguren, die von Band 1-6 immer wieder neu verbrutzelt werden und in diversen Ausschnitten oder gespiegelt aller paar Seiten zur Auflockerung benutzt werden; idealerweise auf Seiten, wo die Tiere auch inhaltlich vorkommen, aber immer klappt das nicht. :lol: Schau dir das doch mal an. Vielleicht ließe sich da eine Illustration der Gruppe als Buchcover erstellen und anschließend die Figuren einzeln zur Auflockerung der Seiten und als Blickfang für die Kinderaugen einsetzen. Auch hübsche Kapitelüberschriften mit stilisierten Pflanzen, Gegenständen o.ä., wenn das zum Inhalt passt, lassen sich bestimmt kostengünstig erstellen und machen etwas her. :winken: Du bräuchtest dann also nicht lauter unterschiedliche, auf den Inhalt abgestimmte Illustrationen zu finanzieren.

    :study: I. L. Callis - Doch das Messer sieht man nicht

    :study: Nadia Murad - Ich bin eure Stimme

    :musik: Asako Yuzuki - Butter (Re-???)

    :montag: Deb Olin Unferth - Happy Green Family (Reread)





  • Liebe mafalda, ich glaube, für Kinder ist das mit ein paar Illustrationen schon ansprechender. Ich kenne den 1. Band deiner Doppelpunkte leider noch nicht und weiß daher nicht, wie du es dort gehandhabt hast, beobachte aber bei manchen Kinderbuchreihen folgendes Verfahren: Man benutzt eine oder zwei (Schwarz-Weiß-)Zeichnungen der Hauptfiguren immer wieder, indem man sie variiert, also mal nur einen Ausschnitt zeigt, mal sie spiegelverkehrt abbildet usw. Das ist mir z.B. bei der "Schule der magischen Tiere" aufgefallen, in denen es pro Band nur wenige neue Illustrationen gibt, und aktuell wieder bei der "Woodwalker"-Reihe. Hier sind es (abgesehen vom aufwändigen Cover) gefühlt nur je zwei Zeichnungen von fünf oder sechs Hauptfiguren, die von Band 1-6 immer wieder neu verbrutzelt werden und in diversen Ausschnitten oder gespiegelt aller paar Seiten zur Auflockerung benutzt werden; idealerweise auf Seiten, wo die Tiere auch inhaltlich vorkommen, aber immer klappt das nicht. :lol: Schau dir das doch mal an. Vielleicht ließe sich da eine Illustration der Gruppe als Buchcover erstellen und anschließend die Figuren einzeln zur Auflockerung der Seiten und als Blickfang für die Kinderaugen einsetzen. Auch hübsche Kapitelüberschriften mit stilisierten Pflanzen, Gegenständen o.ä., wenn das zum Inhalt passt, lassen sich bestimmt kostengünstig erstellen und machen etwas her. :winken: Du bräuchtest dann also nicht lauter unterschiedliche, auf den Inhalt abgestimmte Illustrationen zu finanzieren.

    Vielen Dank für Deine Antwort. Die Illustrationen sind mittlerweile in Arbeit, Skizzen habe ich auch schon gesehen und bin nun selbst sehr auf das Endergebnis gespannt. Voraussichtlich spätestens Ende diesen Monats wird das Buch dann fertig sein und vielleicht könnte es dann ja auch wieder eine Leserunde geben.

  • Und nun ist es da!

    Als Taschenbuch und Ebook erhältlich.

    Inhalt:

    Ein Zirkus hat sich angekündigt und die fünf Doppelpunkte wollen auf jeden Fall gleich die erste Vorstellung besuchen. Lena freut sich vor allem aufs Ponyreiten, bemerkt dann aber schnell, dass die Ponys schlecht behandelt werden. Die Kinder beschließen ihnen zu helfen und stellen den Zirkusdirektor zur Rede. Als dann eines der Tiere verschwindet und bald danach ein Mädchen aus der Parallelklasse vermisst wird, haben die fünf Doppelpunkte ihren zweiten Fall.