Lindsay Currie - Scritch Scratch

  • Kurzmeinung

    Dave2311
    Einblick in Chicagos dunkle Vergangenheit, sympathische Protagonistin, genug zum Gruseln
  • Lindsay Currie - Scritch Scratch


    Inhalt:

    Claire has absolutely no interest in the paranormal. She's a scientist, which is why she can't think of anything worse than having to help out her dad on one of his ghost-themed Chicago bus tours. She thinks she's made it through when she sees a boy with a sad face and dark eyes at the back of the bus. There's something off about his presence, especially because when she checks at the end of the tour...he's gone.

    Claire tries to brush it off, she must be imagining things, letting her dad's ghost stories get the best of her. But then the scratching starts. Voices whisper to her in the dark. The number 396 appears everywhere she turns. And the boy with the dark eyes starts following her.

    Claire is being haunted. The boy from the bus wants something...and Claire needs to find out what before it's too late.

    (Q Amazon)


    Meinung:

    Lindsay Currie - Scritch Scratch


    Claire ist 12 Jahre und Wissenschaftlerin, zumindest versucht sie sich so wissenschaftlich wie möglich zu benehmen. In ihren Augen macht das ihr Vater gar nicht. Er hat ein Buch über spektakuläre Unfälle, Morde und Ereignissen in Chicagos Vergangenheit geschrieben und dabei geht es auch sehr stark um Geister und ruhelose Seelen. Da sich dann auch noch das Buch hervorragend verkauft hat, hat ihr Vater sogar noch eine Busrundfahrt auf die Beine gestellt, bei dem er interessierte Touristen zu den spektakulärsten und Todes-reichsten Orten Chicagos fährt. Natürlich macht er das Nachts, wenn die Stimmung am besten passt. Dabei gibt er überzeugend zum Besten was zu damaligen Zeiten vorgefallen ist und das kann einem schon einen Schauer über den Rücken laufen lassen.

    Eines Abends fällt leider der Mitarbeiter des Vaters aus und Claire soll einspringen. Lust hat sie nicht wirklich darauf, denn sie glaubt nicht an Geister. Sie lässt sich aber breitschlagen und macht die Tour mit. Wirklich wohl ist ihr dabei nicht und als dann plötzlich ein merkwürdiger Junge mit im Bus sitzt, den scheinbar niemand sonst bemerkt, wird es ihr immer mulmiger.

    Sie ist froh als dieser merkwürdige Vater-Tochter-Ausflug vorbei ist und will nur noch ins Bett. Doch in dieser Nacht ist noch etwas in ihrem Zimmer. An der Wand hört sie ein immer lauter werdendes 'Scrich Scratch'.

    Mir hat es wirklich viel Spaß gemacht mich mit Claire auf Geisterjagd zu begeben. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und sie gibt auch noch einen recht düsteren Einblick in Chicagos Vergangenheit. Ich habe jetzt nicht nachgeforscht ob alle angesprochenen Vorfälle der Wahrheit entsprechen, aber zumindest der Vorfall, der sich um den Geisterjungen dreht, ist absolut wahr. Bis auf die hier beschriebene Geistererscheinung natürlich. Ich fand diese Exkursion wirklich sehr interessant und auch erschreckend.

    Claire ist mir als Protagonistin auch sehr sympathisch gewesen. Ihre wissenschaftliche Seite versucht möglichst rational zu handeln, nur leider versucht sie damit ihre Unsicherheit und Angst zu überspielen, die sie recht stark im Griff haben. Das Ganze macht sie sehr glaubhaft und sympathisch. Neben der Geistergeschichte begleitet man sie auch noch bei ganz normalen Problemen einer Siebtklässlerin.

    Die Geschichte besticht lange Zeit durch ihren leichten Grusel. Insbesondere die Ereignisse im Haus und zu nachtschlafender Zeit können schon recht ungemütlich sein. Ich denke, für sensible Kinder könnte es in der Mitte der Geschichte schon recht anstrengend werden. Es bleibt aber durch und durch gewaltfrei und wird an sich nur unterschwellig bedrohlich. Zum Ende wird die ganze Geistergeschichte dann ausführlich aufgeklärt und man sieht den Geist aus einem ganz anderen Winkel. Bis dahin aber bleibt es schauerlich.

    Etwas genervt war ich von den recht 'abwattierten', zwischenmenschlichen Interaktionen Claires mit dem Umfeld. Einen Teil der Geschichte nimmt der kleine Clinch mit ihrer besten Freundin ein. Was mir hier nicht gefallen hat, war die Beilegung dieses kleinen Streits. Es war mir einfach viel zu perfekt und zu einsichtig, einfach zu rosarot. Auch das Verhalten ihres großen Bruders war mir zu simple und zu schnell überzeugt.

    Zu guter Letzt war dann ja auch noch der Geist, der mit spektakulären Ereignissen auf sich aufmerksam gemacht hat. Hier war mir zwar die Motivation am Ende einleuchtet, aber die Umsetzung durch den Geist etwas zu übertrieben. Klar, man braucht ja etwas Handlung, aber am Ende fand ich die Geisterereignisse etwas zu übertrieben, wenn man die Motivation betrachtet.


    Fazit:

    Ich hatte meinen Spaß mit der Geschichte und wurde gut unterhalten. Der kleine Einblick in die düstere Vergangenheit Chicagos ist eindrucksvoll in Szene gesetzt, zu gruseln gibt es auch genug und eine sehr sympathische Hauptdarstellerin weiß zu überzeugen. Ein paar Kleinigkeiten haben mich gestört, aber der historische Hintergrund der Geschichte macht viel wieder wett. Ganz klar eine Leseempfehlung für junge, geisterliebende, gruselverrückte Mädchen. Jungen können damit natürlich genauso ihren Spaß haben, wenn sie nichts gegen eine Protagonistin und etwas gefühlsbetonten, zwischenmenschlichen Kontakt haben.



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    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn