Thomas Elbel - Der Todesbruder

  • Kurzmeinung

    claudi-1963
    Ein guter dritter Band, der mit viel Historie aus Dantes "Göttlicher Komödie" aufwartet.
  • Rachsüchtiger starker Thriller

    Der mittlerweile 3. Teil nach "der Todesmeister " und die " Todesbotin" kann trotz der beiden Vorgeschichten mühelos auch einzeln gelesen werden. Gerade am Anfang scheinen die wechselnden Orte eher zu verwirren, ohne Vorkenntnisse aber das erledigt sich relativ schnell...

    Geschichte: In einer alten leerstehenden Fabrikanlage, wird eine Leiche gefunden, die bis zur Unkenntlichkeit verbrannt wurde. Die Mordwaffe, ein aus sehr alten Teilen zusammengesetzter Vorsintflutlicher Flammenwerfer und auch die Römischen Zimmern die gefunden werden, schließen auf eine Exekution. Kurze Zeit später wird in einer Laubenkolonie ein Mann gefunden, der durch eine hohe Anzahl Wespenstiche, teilweise bis in die Lunge, zu Tode kam. Auch hier römische Ziffern. Viktor Puppe und sein deutsch japanischer Kollege Ken Togukawa fangen an zu ermitteln und versuchen das Muster hinter den Morden zu erkennen...

    Ein durch häufiges Wechseln der Orte ungemein spannende Geschichte nimmt ihren Anfang und es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Auch wenn die Personen nicht gerade das typische Krimi Schema aufweisen. ( Ken als Halbjapaner, schrill und nervig, Stella als Gerichtsmedizinerin einfach nur sehr speziell mit vielen Alleingängen und Treueproblemen, Begüm als deutsch-Türkin, die Stella nicht ausstehen kann und zugleich Chefin von Viktor und Ken geworden ist.)

    Viktor ist sympathisch, Klugscheißer aber dennoch sehr sozial mit einer sehr merkwürdigen Familiengeschichte im Hintergrund. Ken der mir persönlich bis zur 300.Seite einfach nur auf die Nerven ging sorgen dafür, dass ich dieses Buch mit gelebt habe. Mich aufgeregt , erleichtert aufgeatmet und mit gefiebert habe. Damit kann ich wohl sagen, dass diese Geschichte mich gepackt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

    Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die man mit Viktor durchleben muss und es ist keine Gerade. Die Hauptperson ist wirklich super aufgebaut und es endet für mich mit einer Überraschung. Man denkt auf Seite 400 ist alles erzählt und dann kommen noch einmal 40 Seiten mit denen man so nicht gerechnet hat. Kompliment !

    Berliner Schnauze gemischt mit Multi-Kulti, was bei vielen oftmals nur peinlich wirkt. Man denke an die Amerikanischen Serien, in den immer ein Weißer, Farbiger, Latinos und Asiate auftreten müssen. Hier wirkt das eher belebend und natürlich und macht einfach Spaß und trägt zur Geschichte recht gut bei. Ein in jeder Hinsicht herausragender Thriller, der von Anfang an Fahrt aufgenommen hat und zum Ende nochmal Vollgas gibt. So wie es sein soll.

    Fazit: Absolute Empfehlung 5 Sterne !


  • "Warum die Hölle im Jenseits suchen? Sie ist schon im Diesseits vorhanden, im Herzen der Bösen." (Jean-Jacques Rousseau)

    Eine grausame Mordserie erschüttert Berlin, der Täter richtet seine Opfer allesamt mit einem brutalen Ritual. Sein erstes Opfer finden die Ermittler Victor Puppe und Kenji (Ken) Tokugawa vom LKA 11 in einer ehemaligen Eisfabrik. Dort wurde ein hochrangiger Geistlicher bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Auffällig am Tatort sind lediglich eine Reihenfolge römischer Ziffern, die Victor neugierig machen. Doch was hat es mit diesen Ziffern auf sich? Erschreckend ist, dass er sein Opfer bei lebendigem Leib angezündet hat. Als der nächste Geistliche an zahlreichen Wespenstichen tot aufgefunden wird, ist klar, dass es hier ein Zusammenhang geben muss. Dass der Mörder allerdings erst mit seiner Rache begonnen hat, ahnen sie bis dahin nicht. Interessant wird es, als ihre Spur sie zum Loyola-Kolleg führt.


    Meine Meinung:

    Das Cover mit der Wespe aus der blutigen Wunde hat mich beeindruckt und es passt gut zu den beiden Bänden davor. Der Schreibstil ist diesmal etwas anspruchsvoller, insbesondere weil es hier rund um die "Göttliche Komödie" von Dante Alighieri, einem italienischen Dichter aus dem Mittelalter geht. In diesem Werk reist der Dichter in die Hölle, die nach seinen Vorstellungen ein riesiger Trichter darstellt. Dort werden die Sünder nach der Schwere ihre Taten eingeteilt und gefoltert. Diese Foltermethoden benutzt der Täter hier in diesem Buch, was gleichzeitig interessant, doch überaus bestialisch ist. Selbst wenn der Autor es im Buch vereinfacht, ist die Sprache Dantes nicht immer gut verständlich. Doch die Idee selbst fand ich schon bemerkenswert und passt vor allem hervorragend zum hochintelligenten Ermittler Victor von Puppe. Ebenfalls markant waren erneut die Settings der Tatorte, die der Autor in allen seinen Krimis bisher immer explizit in Berlin sucht und detailliert beschreibt. Dadurch konnte ich mich mir wieder alles bildlich sehr gut vorstellen. Der Spannungsbogen beginnt etwas flacher, steigt jedoch kontinuierlich bis zum gewaltigen Showdown am Ende an, das mich schockiert hat. Da die meisten Opfer einen geistlichen Hintergrund aus der katholischen Kirche haben, ist mir recht schnell bewusst, was damals passiert sein muss. Doch der ganze Plot entwickelt sich als noch spektakulärer. Zudem kommt ein weiterer Fall hinzu, der zu Victors Familie führt. Gut gefallen haben mir wieder die Protagonisten, die der Autor hier allesamt sehr gut durchdacht hat. Dass die Ermittler so unterschiedliche Kulturen haben, passt sehr gut zu Multikultistadt Berlin. Victor und Ken sind inzwischen ein eingespieltes Team. Es fehlt natürlich auch diesmal nicht Kens Humor, der mir mitunter fast zu übertrieben war. Begüm Duran mittlerweile befördert, hat sich dagegen zu Guten verändert. Sie ist ruhiger und disziplinierter geworden. Jedoch wenn sie sich mit Gerichtsmedizinerin Stella Samson anlegt, dann fliegen die Fetzen. Allerdings, ihre Alleingänge haben sich nicht geändert. Was mir jedoch nicht so gefallen hat, ist das Ende des Buches. Zum einen war es mir etwas zu flott zusammengefasst und es fehlte mir dann doch ein wenig die Ernsthaftigkeit des Ganzen. Diese zusammengefasste Slapsticknummer war mir dann doch etwas zu viel des Guten und zudem blieben bei mir einige Fragen offen. Dass dies nun nach 3 Büchern wirklich das Ende des Teams sein soll, stimmt mich etwas traurig. Von mir gibt es 4 von 5 Sterne für diesen Band. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::thumleft::applause:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Thomas Elbel - der todesbruder“ zu „Thomas Elbel - Der Todesbruder“ geändert.