Michael Blume - Verschwörungsmythen

  • Das Cover des Buches ist ausgezeichnet gemacht, die Augen in (fast) 3D-Optik und die Farbgebung, die hier am Bildschirm nicht ansatzweise dem Original entspricht.

    Die Schwachstellen von Verschwörungsmythen will der Autor hier aufdecken und die Ursachen für diese darlegen. Dies gelingt dem Autor, der im übrigen Religionswissenschaftler ist, allerdings nicht. Denn der Klappentext verspricht mehr als der Autor halten kann. Denn dieser geht zwar den Ursachen nach, aber eben aus der Sicht eines Religionswissenschaftlers. Daher geht es auch nicht um Verschwörungstheorien im Ganzen, sondern hauptsächlich über Antisemitismus (und ein bisschen IS). Doch nicht alle "Verschwörungen" basieren auf diesem Thema, ja nur ein Bruchteil.

    Zudem predigt er, dass es "Verschwörungsmythen" sind und keine "Verschwörungstheorien", denn es gebe ja keine Beweise, Indizien oder physische Anhaltspunkte für solches. Dem kann ich nur widersprechen, denn bei vielen "Verschwörungstheorien" gibt es mehr Indizien dafür, als dagegen. Und ich glaube nicht an viele Verschwörungstheorien. Und wenn dann ein Religionswissenschaftler mit der Bibel als "Nachweis" fungiert, kann ich nur fragen, wo sind die Beweise für den Wahrheitsgehalt der Bibel?

    So macht der Autor genau das, was er den "Verschwörungstheoretikern" vorwirft bzw. ihnen allgemein vorgeworfen wird - nur Teilaspekte zu sehen.

    Das Buch ist verständlich geschrieben und hat auch interessante Stellen, die aber definitiv das Thema verfehlen.

    Der Quellennachweis ist ausführlich und gut gestaltet; das Schriftbild sehr groß, wie bei einem Kinderbuch.

    Fazit: Leider das Thema verfehlt - der Titel und der Klappentext hätte sich eher auf den Antisemitismus beziehen sollen. Daher war es eine Enttäuschung. 2,5 von 5 Sternen.