Peter Watts - Blindflug / Blindsight

  • Kurzmeinung

    FreakLikeMe
    Philosphische SF um den Zusammenhang zw. Intelligenz & Bewusstsein. Mit Vampiren.
  • Zitat von Amazon.de

    Blindsight is the Hugo Award–nominated novel by Peter Watts, "a hard science fiction writer through and through and one of the very best alive" (The Globe and Mail).

    Two months have past since a myriad of alien objects clenched about the Earth, screaming as they burned. The heavens have been silent since—until a derelict space probe hears whispers from a distant comet. Something talks out there: but not to us. Who should we send to meet the alien, when the alien doesn't want to meet?

    Send a linguist with multiple-personality disorder and a biologist so spliced with machinery that he can't feel his own flesh. Send a pacifist warrior and a vampire recalled from the grave by the voodoo of paleogenetics. Send a man with half his mind gone since childhood. Send them to the edge of the solar system, praying you can trust such freaks and monsters with the fate of a world. You fear they may be more alien than the thing they've been sent to find—but you'd give anything for that to be true, if you knew what was waiting for them. . . .


    Wow. Blindsight ist vermutlich das beste Buch aus dem Science-Fiction-Genre, das ich bisher gelesen habe. Auch eines der besten Bücher überhaupt, aber genreübergreifend zu vergleichen ist immer schwierig. Blindsight ist definitiv HardSciFi und unfassbar dicht geschrieben. Es wird erwartet, dass man wissenschaftliche Begriffe und Konzepte kennt und einordnen kann. Z.B: Wenn einer der Charaktere über etwas Beobachtetes einfach beiläufig "Normalverteilung" sagt, sollte man das einordnen können. Auch die Wortwahl ist manchmal extrem im wissenschaftlichen Slang, was aber dem Erzähler geschuldet ist. Gleichzeitig werden laufend beiläufig und ohne viel Exposition Elemente des Settings erwähnt/-klärt, die dann teilweise sogar plotrelevant werden. Ein Beispiel ist die Rolle der Vampire. Ja, in diesem Buch gibt es Vampire und ja, es ist Hard Sci Fi und ja, das passt beides zusammen. So gut, dass ihr euch nicht auf mich verlassen müsst: In einem Interview verschiedener Wissenschaftler, in dem diese gefragt werden, in welchem Buch ihre Wissenschaft besonders realistisch dargestellt wird, werden von einem Terry Johnson ("Bioenginner" in Berkeley) ausgerechnet Watts' Vampire als Beispiel genannt.
    Auch enige wichtige Informationen über die Personen erfährt man beiläufig durch Beobachtung, weil sei dem Erzähler klar sind:

    Der Effekt ist aber großartig, denn man wird, wenn man aufmerksam liest, ausreichend gehooked und versteht dann im Laufe des Lesens, wie das Setting oder die Person oder... wirklich ist. Spannung zu erzeugen schafft der Roman sowieso hervorragend. Der Roman wird vermutlich nach dem eigentlichen Geschehen erzählt und immer wieder wird ominös das, was noch passieren wird, angedeutet.

    Trotz sener klaren Verortung im HardSciFi bleibt der Roman aber keine seelenlose und technikorientierte Zukunftsbeschreibung, sondern hat sowohl interessante und spannende Charaktere als auch einen mitreißenden Schreibstil (solange man mit der oben beschriebenen Wortwahl klarkommt). Und noch besser: Er hat einen philosophischen Kern. Es gibt einen Hauptgedanken, um den sich das ganze Buch kreist, und dieser wird (erfolgreich) in Form eines Plot-Twists präsentiert. Das ist eines der wenigen Bücher, die ich kenne, in dem der Twist nicht einfach nur ein erzählerischer Kniff ist, sondern sein Inhalt das große Thema des Buchs ist. Danach fällt auch vieles weitere zusammen und man merkt, dass vieles in diesem Buch auf genau dieses Thema hingearbeitet hat: Von den Charakteren über die Vampire (!) über Elemente des Schreibstils. Großartig. Ich kann dieses Buch nur uneingeschränkt empfehlen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Peter Watts - Blindsight“ zu „Peter Watts - Blindflug / Blindsight“ geändert.