Verlagstext
Ein poetisches Highlight für Mädchen und Jungen ab 13 Jahren.
Ich weiß, heute Nacht
werde ich träumen,
dass sie das schwarze Oberteil trägt
und die Hipster-Strumpfhose,
träumen von ihrem Lächeln,
das sich
über meinen Schlaf breiten wird.
Eine poetische Geschichte über den Mut, nach den Sternen zu greifen, übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn.
Der Autor
Steven Herrick wurde in Brisbane als jüngstes von sieben Kindern geboren. Er arbeitet schon seit vielen Jahren als Autor, auch wenn er noch lieber Profi-Fußballer geworden wäre. Steven Herrick lebt mit seiner Partnerin in den Blue Mountains bei Sydney in Australien und hat zwei erwachsene Söhne. "Wir beide wussten, es war was passiert" ist für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017 nominiert.
Inhalt
Jeden ersten Sonntag im Monat gehen Harry, sein jüngerer Bruder Keith und ihr Vater ans Grab ihrer verstorbenen Mutter. Die Jungen tragen zur Feier des Tages sogar Schuhe, während sie an Alltagen barfuß unterwegs sind. Wichtig beim Gang auf den Friedhof ist, dass der Vater ein paar Augenblicke für sich erhält, um mit seiner Frau Zwiesprache zu halten. In der übrigen Zeit versucht der Vater, die kleine Familie zusammenzuhalten. Auch wenn beide Jungen im Haushalt helfen und Tante Alice die Kinder ab und zu in die Badewanne steckt, ist das Leben für Vater Hodby im Australien der 60er des letzten Jahrhunderts nicht leicht. Vielleicht ist er in seinem Ort der erste Mann, der allein Kinder erzieht. Harry verliert Linda, seine erste große Liebe, bei einem Hochwasser. Der Vater prügelt sich in der Kneipe, als dort jemand schlecht über seine Söhne redet und kämpft zu anderer Gelegenheit wie ein Drachentöter gegen einen Buschbrand. In der zweiten Hälfte der Geschichte ist Harry entschlossen, genug zu lernen, um aus dem Ort wegzukommen – und er muss sich mit sexuellen Beziehungen in seiner Umgebung auseinandersetzen, die wenig mit Liebe und Romantik zu tun haben. Doch erst eine neue Schülerin in seiner Schule öffnet Harry die Augen für die Schönheit mitten im harten Alltag. "Ihr habt einen Fluss, in dem ihr schwimmen könnt", sagt sie, "da wo ich herkomme hatten wir das nicht". Als der Vater einen Arbeitsunfall erleidet, übernimmt Harry dessen wichtigste Rolle für den Zusammenhalt der Familie. Von nun an wird er jeden Tag die Melone anschneiden, die die drei Männer am Abend gemeinsam essen.
Fazit
Verluste geliebter Menschen im Leben eines Vierzehnjährigen, schwer vorstellbare Armut, Kriegsfolgen und die Sehnsucht nach einem winzigen Stück persönlichem Glück verdichtet Steven Herrick in Gedichtform zu einem bewegenden Jugendbuch. Dass Herrick die konzentrierte Form nach Wir beide wussten, es war was passiert beibehält, hat mich positiv überrascht. Wer den Vorgängertitel mochte, wird dieses Buch sicher lieben.