Lotte Römer - Strandkorbliebe

  • Antje leitet seit Jahren auf Norderney die Pension ihrer betagten Eltern. Die Männer hält sie eine Armlänge von sich weg, seit sie als Teenager von ihrer großen Liebe Michael schwer enttäuscht wurde. Doch dann steht Michael ihr nach 15 Jahren wieder gegenüber, denn seine Eltern feiern ihren 40. Hochzeitstag und sind extra dafür von Bayern nach Norderney gereist. Antje ist bei Michaels Anblick völlig durch den Wind, denn damit hat sie überhaupt nicht gerechnet. Auch Michael hat all die Jahre unter der Funkstille von Antjes Seite gelitten und seitdem Frauen mehr oder weniger den Rücken gekehrt. Was ist da bloß damals schiefgelaufen? Während des einwöchigen Aufenthaltes kommen sich Michael und Antje tatsächlich wieder näher und versprechen einander, sich diesmal baldmöglichst wiederzusehen. Um ganz sicher zu gehen, schenkt Michael Antje sogar ein Bahnticket, um ihn zu besuchen. Leider entwickelt sich dieser Besuch dann doch ganz anders, als beide sich das wohl vorgestellt haben, und Antje reist vorzeitig zurück nach Norderney. Hat die Liebe der beiden noch eine Chance?


    Lotte Römer hat mit „Strandkorbliebe“ einen unterhaltsamen und gefühlvollen Liebesroman vorgelegt. Der Erzählstil ist locker-flüssig und angenehm zu lesen, der Leser darf es sich von Beginn an auf der wunderschönen Insel Norderney gemütlich machen und Antje bei ihrem täglichen Leben beobachten, wobei ihm sowohl ihre Gedanken- und Gefühlswelt als auch Rückblenden in die Vergangenheit offeriert werden, um die Vorkommnisse von damals zwischen Antje und Michael zu verstehen und seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Das Inselsetting wird durch farbenfrohe Beschreibungen von der Autorin sehr schön transportiert, aber auch der Ausflug in das bergige Bayern kommt hier gut weg und spiegelt das bäuerliche Landleben sowie die dortige Bergkulisse sehr urig wider. Der Gedanke einer alten Jugendliebe, die beiden Beteiligten jahrelang nicht aus dem Kopf geht und so beide für andere Partner emotional nicht frei sind, wurde schön in Szene gesetzt. Gefühlvoll lässt die Autorin beide Protagonisten ihre eigenen Erinnerungen an den Leser preisgeben und die Auflösung über das Missverständnis der Funkstille erst nach und nach an die Oberfläche gelangen.


    Die Charaktere sind sehr lebendig und glaubwürdig gestaltet, sie wirken wie Menschen, denen man tagtäglich begegnet und gerade deshalb sofort eine Nähe zu ihnen findet. Sie überzeugen mit ihrer Natürlichkeit und ihren Eigenschaften. Antje ist eine freundliche und energische junge Frau, eine Sportskanone, die verantwortungsvoll das Familienunternehmen übernommen hat. Insgeheim fühlt sie sich von ihren Eltern nicht sehr wertgeschätzt und ist auch etwas eifersüchtig auf ihre Schwester, die schon früh Norderney verlassen hat, um durch die Welt zu reisen. Außerdem hat sie ihr Herz verschlossen, da ihre erste Erfahrung in der Liebe sie maßlos enttäuscht hat. Michael ist ein netter Mann, der den elterlichen Bauernhof bewirtschaftet und dort auch Pferde züchtet. Er liebt die Berge, Tiere und seine Heimat, ist gefühlvoll, offen und ehrlich. Nina ist Antjes beste Freundin und steht ihr immer mit Rat und Tat zur Seite. Der Star aber ist „Hund“, der schnell weiß, wem seine Sympathien gehören. Auch Michaels Eltern spielen eine große Rolle und geben der Handlung zusätzliche Spannung.


    „Strandkorbliebe“ ist ein schöner Nachfolger von „Leuchtturmliebe“ und nimmt den Leser mit auf eine gefühlvolle und romantische Auszeit, das man gern in einem Strandkorb genießen möchte. Eine verdiente Leseempfehlung für die Urlaubszeit.


    Kurzweilige :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Bücher sind Träume, die in Gedanken wahr werden. (von mir)


    "Wissen ist begrenzt, Fantasie aber umfasst die ganze Welt."
    Albert Einstein


    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben!"
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    gelesene Bücher 2020: 432 / 169960 Seiten

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Eine nette Sommer-Urlaubs-Liebesgeschichte, die man super gut lesen kann für eine leichte Ablenkung. Der Titel ist wunderbar gewählt (ist ja nicht immer so), das Cover sehr einladend. Man sollte sich nur nicht daran stören, wenn bei der Geschichte hier und da mal zu dick aufgetragen wird oder einiges zu konstruiert wirkt.


    Protagonistin ist diesmal Antje, die wir im ersten Teil der Reihe schon als Ninas gute Freundin kennen gelernt haben. Sie ist der Typ ewiger Single, denn vor 15 Jahren war mal ein Typ im Urlaub bei ihnen, und ist 1 Woche später mit ihrer Unschuld und ihrem Herzen im Gepäck abgefahren. Nichts davon hat sie je wiedergesehen, und sich stattdessen seitdem in den Gedanken reingesteigert, dass man Männern prinzipiell nicht vertrauen kann. Blödmänner allesamt! Komischerweise hatte besagter Michael genau dieselben Gedanken, als er nie wieder was von der süßen Antje von der Nordsee hörte. Der damalige Kontaktabbruch war natürlich nur ein Missverständnis, und trotzdem es anscheinend ja für beide die große Liebe ihres Lebens gewesen war (sie waren übrigens 17 + 19 Jahre alt und kannten sich ein paar Tage), hat es keiner von beiden für nötig gehalten mal nachzuhaken, noch einmal einen Kontaktversuch zu wagen, Brief zu schreiben, anzurufen, E-Mail? Irgendwas?


    Nö, dafür waren sie dann wohl beide zu stur. Finden dann aber nun doch recht schnell wieder zusammen. Und wohin gehen sie bei ihrem ersten Date? In die Sauna! Ist das so ein Ding auf Norderney, oder finden das andere auch so komisch wie ich?


    Trotz dieser Kritik habe ich mich beim Lesen wohl gefühlt mit den Menschen und den Settings (wobei es mir auf Norderney sehr viel besser gefallen hat als auf dem bayrischen Bauernhof!). Für einen unterhaltsamen Urlaubs-Lesetag (vorzugsweise am Nordsee-Strand) ist dieser kurze Roman mit seinen 250 Seiten super.

  • Das Cover und den Titel finde ich gut gelungen. Da stimmen sowohl die Farben, wie auch die Abbildungen super mit dem Titel überein und machen neugierig auf den Inhalt.

    Der Schreibstil konnte mich partout nicht vereinnahmen. Zu Beginn dachte ich noch, dass ich vielleicht etwas Einlesezeit benötige. Leider hat sich das Ganze jedoch nicht verbessert, sondern ich habe mich durch´s komplette Buch hindurch schwerer und schwerer mit dem Lesen getan. Dies war für mich eher anstrengend als kurzweilig. Bei diesem Genre ist mir schon bewusst, dass es etwas leichter daherkommt und auch zum Abschalten animiert. Aber, hier war es doch zu sehr Kitsch und ohne viel Hintergrund zusammengeschustert.

    Der einzige Grund für mich, dieses Buch zu Ende zu lesen, war, dass ich mich mit anderen Lesern darüber ausgetauscht habe und mir selbst eine Meinung dazu bilden und dem Austausch meine Ideen dazu beisteuern wollte.

    Selten habe ich in letzter Zeit ein Buch gelesen, dass mich so enttäuscht hat.

    Die Details, die oftmals wenig authentisch rüber gekommen sind, wurden häufig rasant und ohne wesentliche Aufarbeitung ins Geschehen gesetzt. Das Hin und Her ohne Tiefgang war ein weiterer Grund für meine schlechte Bewertung.

    Die Charaktere waren stellenweise gut dargestellt, hätten jedoch noch mehr Hintergrund benötigt.


    Mein Fazit: hat mir, bis auf das Buchcover, überhaupt nicht gefallen

  • ein besserer Groschenroman

    Vor gut 15 Jahren verliebten sich zwei Teenager auf Norderney ineinander. Sie verbrachten eine stürmische Zeit und versprachen sich zu schreiben. Doch ihr Plan wurde durchkreuzt und die Briefe erreichten nie ihr Ziel. Nun 15 Jahre später steht der mittlerweile erwachsene Mann mit seinen beiden alten Eltern wieder auf Norderney wieder vor dieser Ferienwohnung, die nun von seiner ersten großen Liebe geführt wird. Prompt schlagen nicht nur Emotionen nein auch die alten Gefühle wieder zu. Antje und Michael verlieben sich aufs Neue. Doch diesmal fährt Antje ihren Michael in Bayern besuchen. Anfangs läuft alles gut obwohl Michaels Eltern doch sehr distanziert sind. Dann taucht auch noch die Susi Michaels alte Sandkastenliebe auf und schon gerät die innig Liebe der beiden Turteltäubchen in Schieflage. Antje flieht vom Hof zurück auf ihre Insel und leidet die Höllenqualen des Liebeskummers ein weiteres mal. Michael ist wie vor den Kopf gestoßen und reagiert in ähnlicher Weise. Doch um diese junge Liebe zu retten muss jemand einen schweren Weg beschreiten und über den eigenen Schatten springen. Antje ist mehr als überrascht wem sie da eines Tages die Tür öffnet und wie jämmerlich dieser jemand aussieht.



    Die Autorin bedient sich den einfachen Aufbau einen Groschenromans, auch wenn sie versucht der Handlung Tiefe zu verliehen scheitert diesen Unterfangen leider. Sie bleibt leider konsequent oberflächlich. Nutzt auch nicht die Chance den heimische Dialekte mit sich bringen. Auch wenn sie versucht Emotionen in den Mittelpunkt zu stellen, scheitert sie im gleichen Moment an der zu nüchternen Darstellung.



    Die Handlung ist simpel gestrickt und vorhersehbar. Es gibt keine großen Überraschungen. Man weis ok jemand wird da eingreifen in welcher Form auch immer. Und o Wunder einige Seiten später tritt genau das ein. So richtig gefesselt hat mich die Handlung leider nicht. Zumal die Autorin mit ein klein wenig mehr Liebe fürs Detail den Roman wirklich hätte abrunden können. Das ganze Drumherum Generationenkonflikt, das Beschreiten neuer Wege, Biobauern, Liebe zu Tieren und Natur, die Berge. Alles reizt sie nur kurz an und bleibt dadurch eben oberflächlich.



    Die Figuren nun ja. Ich finde sie teilweise wirklich zu wenig ausgearbeitet. Bestes Beispiel Michael heißt genauso wie sein Vater. Michael Junior gibt all seinen Tieren Namen nur seinen Hund nennt er einfach nur Hund. Da muss erst Antje kommen und ihn Fritz nennen. Und dann wie sich die Autorin dann also dazu durchgerungen hat das der Hund einen Namen hat dauert es dann noch etliche Kapitel bis der Erzähler den Hund Fritz nennt und nicht mehr Hund oder das Tier. Im Prinzip haben alle Figuren zu wenig Tiefe und die Autorin scheut sich auch noch davor das die Figuren überhaupt eine gewisse Tiefe erreichen. Ich fand das als Leser dann doch sehr ermüdend, dass die Figuren so gar nicht an Tiefe und Glaubwürdigkeit gewinnen wollten.



    Die Autorin schwärmt von so vielen Gerichten und Speisen in den höchsten Tönen, das es dem Leser das Wasser in den Mund treibt. Da hätte es sich doch angeboten auch einige Rezepte im Anhang auftauchen zu lassen, leider hat sie davon abgesehen.



    Auch bei der Sprache, die die Autorin verwendet hat fällt auf, das diese nicht unbedingt mit den Figuren harmonieren. Beide Hauptfiguren stammen aus bodenständigen Verhältnissen und würden garantiert einen ortstypischen Dialekt sprechen, aber nein die Autorin lässt das Thema Dialekte komplett raus. Lieben plautst sie mit gestelzten Hochdeutsch immer wieder dazwischen.



    Fazit: Ja man kann sich bei dem Roman amüsieren, aber eben auch hier und da mächtig ärgern oder sogar langweilen. Die Autorin hätte mit ein klein wenig mehr Sorgfalt und Liebe zum Detail einen wirklich guten Roman hinbekommen können. Aber leider ist sie viel zu oberflächlich geblieben und das wirkt sich dann für einen aufmerksamen Leser dann doch nachteilig aus. Der Unterhaltungswert dieses Romans reicht für den Strand oder das Freibad aber leider nicht mehr.

  • Tolles Cover :D

    Realistische Geschichte - aus der nicht viel rausgeholt wurde :pale:

    Alles nachvollziehbar. Alles schon mal passiert. Alles schon erlebt.

    Dennoch sehr ausbaufähig. Ich schließe mich den meisten vor mir an was das angeht. Ohne Tiefgang, flach, oberflächlich...!

    Und an manchen Stellen auch sau blöd. Sorry, aber als Antje nach dem zusammen Treffen mit Susi einfach abgehauen ist hab ich mir kurzzeitig echt schwer getan weiter zu lesen.


    Als Snack ohne Erwartung und Ansprüche kann man dieses Buch lesen. Kurzweiliges Vergnügen.


    Von mir gibts: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:





    Noch eine Anmerkung hierzu :loool:

    Zitat

    Und wohin gehen sie bei ihrem ersten Date? In die Sauna! Ist das so ein Ding auf Norderney, oder finden das andere auch so komisch wie ich?



    Das ist Einstellungs und Charaktersache. Für mich wäre das null Komma nix. Mein Mann wiederrum findet das überhaupt nicht schlimm :shock:

    Ich hatte auch mal eine Freundin die fand daran auch nichts verwerfliches :pale:

    Dennoch fand ich das unpassend für diese Situation.

    Ein Freund ist ein Mensch, der mich so nimmt wie ich bin -
    und nicht so,
    wie er am wenigsten Schwierigkeit mit mir hat!!