Habt Ihr Tipps zur Vermarktung?

  • Hallo liebe Mitautoren,


    ich schreibe nun schon seit einigen Jahren Pferdebücher für Kinder und Jugendliche (habe auch erwachsene Leser) und veröffentliche sie als Self-Publisher über Amazon. Meine Bücher gibt es sowohl als E-Books wie als Taschenbücher, wobei die E-Books bei Weitem besser verkauft werden.

    Nun meine Frage an diejenigen unter Euch, die Erfahrung und Erfolg mit dem Verfahren haben, wie ich es betreibe: Wie bewerbt Ihr Eure Bücher, dass möglichst viele potentielle Leser darauf aufmerksam werden? Ich poste jede Neuveröffentlichung auf meiner Facebook-Seite und bewerbe das. Außerdem kommt es auf Twitter rein. Die Serien sind hier bei Büchertreff auch gelistet.

    Ich wäre Euch wirklich dankbar für Tipps und Unterstützung, da ich seit Kurzem alleinerziehende Mutter bin, und das Schreiben meine hauptberufliche Tätigkeit ist.


    Vielen Dank schon einmal für Eure Antworten


    Liebe Grüße

    Martina Sein

  • Du wirst dich darauf einstellen müssen, dass Schriftsteller als hauptberufliche Tätigkeit kaum tauglich ist. Die wenigsten Autoren können vom Schreiben leben, nicht einmal diejenigen, die ihre Bücher über Verlage verkaufen. Für mich ist es ein nettes monatliches (leider zu versteuerndes) Taschengeld. Als mehr würde ich das aber nie ansehen, zumal ich auch nicht der Typ bin, der andere groß mit seiner Werbung überzieht. Wahrscheinlich würde ich mit mehr Werbung auch mehr verkaufen, aber mir reicht, was ich habe.


    Du könntest dir überlegen, deine Preise dem Portemonnaie deiner Leser anzupassen. Möglicherweise würdest du mehr jugendliche Leser finden, wenn sie weniger bezahlen müssten. 3,99 € für ein 160-Seiten-eBook empfinde ich schon reichlich teuer für deine Zielgruppe. Einen Versuch wäre es jedenfalls wert, gerade weil du als Selfpublisher deine Preise selbst bestimmen kannst. Sinnvoll ist es auch, dort Werbung zu machen, wo sich deine Leser aufhalten. Wenn du Pferdebücher schreibst, frag in Pferdeställen oder auf Pferdehöfen nach, ob du dort Leseproben liegenlassen kannst.

    Es gibt Autoren, die auf Newsletter schwören, d.h. dass du bereits vorhandene Leser regelmäßig darauf hinweisen kannst, wenn du etwas Neues herausgebracht hast. Passend dazu wäre natürlich auch eine eigene Webseite, wobei es wichtig ist, solltest du die ins Auge fassen, dass du dich mit den gesetzlichen Regelungen auskennst, damit du dir nicht aus Versehen eine kostenpflichtige Abmahnung einfängst.


    Ich selbst habe gute Erfahrungen damit gemacht, eine kostenlose Geschichte anzubieten. Die Leser kommen nach dem Lesen oft auf den Geschmack und kaufen sich im Anschluss weitere Bücher von mir. Ich mache Werbung auf Facebook, hier und auf einer anderen Plattform, auf letzteren beiden allerdings eher selten, weil ich selbst in einem Leserforum auch nicht von Werbung genervt werden möchte. Dann komme ich bei vielen Gelegenheiten mit anderen Menschen ins Gespräch (ich bin ziemlich extrovertiert), und sobald sie hören, dass ich Bücher schreibe - und sie selbst gern lesen -, zeigen sie Interesse, das ich nutzen kann. Natürlich habe ich für solche Fälle immer Leseproben dabei :lol:. Auf der Leipziger Buchmesse bin ich mit meinen Büchern und Prospekten ebenso vertreten. Lesungen können zusätzlich helfen (in deinem Fall möglicherweise an einer Schule?), die Bücher zu verkaufen.


    Letztendlich muss man, wenn man viel verkaufen möchte, sich auch sehr viel engagieren. Und für Leseproben und allgemeine Flyer sollte man ein bisschen Geld in die Hand nehmen

  • Ich selbst habe gute Erfahrungen damit gemacht, eine kostenlose Geschichte anzubieten.

    Das wird allerdings dadurch erschwert, dass die breite Palette der Distributoren (auch Amazon in dieser Rolle) keine kostenlosen Ebooks mehr akzeptiert. Man kann kostenlose Geschichten also nur noch auf der eigenen Website posten oder zum Download anbieten, was (neben einigen anderen, auch rechtlichen) die Frage aufwirft, wie man potenzielle Leser überhaupt erst mal dorthin bekommt.


    Mit Bloggern in Kontakt zu kommen, wäre vielleicht eine Möglichkeit, Präsenz zu bekommen und zugleich ein Feedback, wie die Geschichten ankommen. Selbst ausprobiert habe ich das bislang aber noch nicht. Die Gewissheit, dass den meisten Bloggern der digitale Briefkasten platzt vor solchen Anfragen, hat mich da doch etwas abgeschreckt.


    Du könntest auch die örtliche Stadtbücherei ansprechen, ob Du eine Autorenlesung machen darfst. Da die meisten städtischen Bibliotheken eher knapp bei Kasse sind, glaube ich, die Chancen stehen gut, dass sie einer Veranstaltung zustimmen, die ihnen ohne nennenswerten finanziellen Aufwand einen Eintrag im eigenen Veranstaltungskalender bringt. Ich hatte das auch schon überlegt, aber dann müsste ich mein Inkognito lüften, und das will ich nicht.

  • Das wird allerdings dadurch erschwert, dass die breite Palette der Distributoren (auch Amazon in dieser Rolle) keine kostenlosen Ebooks mehr akzeptiert.

    Dauerhaft kostenlos ginge dann vielleicht nicht mehr bei den Verkaufsplattformen, aber bei Distributoren wie Bookrix oder Neobooks kann man seine Bücher immer kostenlos online stellen. Dann müsste man seine Leser natürlich dahin lotsen, das ist richtig. Das könnte man in einem Forum wie hier aber mittels Signatur machen :wink:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Vielen lieben Dank schon einmal für Eure Antworten. Ich glaube, kostenlose Exemplare zum auf den Geschmack bringen geht im Rahmen von Kindle Unlimited nicht. Aus dem Programm möchte ich nicht rausgehen, weil ich mindestens 1/3 meiner Umsätze über die darin gelesen Seiten generiere.

    An Lesungen habe ich auch schon gedacht Wie Kurier aber sagt, lüftet man seine Identität. Außerdem habe ich Angst, dass ich zu aufgeregt wäre, um überhaupt ohne Stottern lesen zu können. So etwas würde sich natürlich bei der Zielgruppe sonst auch in Schulen anbieten. Dann weiß aber gleich jeder, wer hinter dem Autorennamen steht.

    Vielleicht bin ich auch einfach wirklich zu ehrgeizig, was meine Verkaufszahlen angeht. :|

  • Hallo Randy,


    fährst Du evtl. zur Buchmesse nach Leipzig? Am Donnerstag ist dort nämlich bei BoD ein Vortrag, der ziemlich gut auf Deine Frage ausgerichtet scheint. Ich hoffe, der Link funktioniert. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Dann weiß aber gleich jeder, wer hinter dem Autorennamen steht.

    Das sehe ich bei Jugendbüchern als weniger problematisch an als bei Erotik (die ich schreibe) :wink: Was könnte schlimmstenfalls passieren? Die meisten Autoren, die ich kenne, stehen nicht nur zu ihren Büchern, sondern sind auch stolz darauf. Und falls du auf das Finanzamt anspielst - die Einnahmen müssen auf jeden Fall versteuert werden.

    Und natürlich sollst du mit dem kostenlosen Buch keine Einnahmen generieren, sondern Leser. Es dient einzig dazu, Leser anzulocken, die dann auch deine anderen Bücher kaufen. Und die kannst du ja weiter über Kindle unlimited laufen lassen.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Und falls du auf das Finanzamt anspielst - die Einnahmen müssen auf jeden Fall versteuert werden.

    Keine Sorge, ich gebe meine Tantiemen ganz brav beim Finanzamt an. Mir geht es mehr um die Sicherheit meiner Kinder. Ich bin da sehr altmodisch. Von ihnen gibt es z. B. keine Bilder auf Facebook u. Ä. Gerade, wenn ich an einer der Schulen, die sie besuchen, lesen würde, könnte sich das auf sie auswirken - positiv wie auch negativ.

  • Gerade, wenn ich an einer der Schulen, die sie besuchen, lesen würde, könnte sich das auf sie auswirken - positiv wie auch negativ.

    Na ja, aber es gibt ja auch noch mehr Schulen. Man muss nicht gerade die Nächstliegende nehmen :wink:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein