Conversation Zen: Selbstmanagement in Gesprächen
Autor: Leif Frenzel
Verlag: Eudaimonia Coaching & Publishing GmbH (April.'17)
ISBN-10: 3981846206
Seiten: 124
Inhalt:
Wir alle kenne es, dass Gespräche nicht so laufen, wie wir uns das wünschen.
Das kann am Gegenüber liegen, dass er im Gespräch etwas anderes durchsetzen möchte als wir. Es kann aber auch an uns liegen. Das Gespräch kann zB etwas Emotionales bei uns auslösen, was uns dann vom Gespräch ablenkt.
Meine Meinung:
Frenzel beschreibt in diesem Buch, wie man sich selbst und die Gesprächsinhalte reflektieren und sich seiner Ziele bewusst werden kann.
Er schreibt gleich zu Anfang, dass es in diesem Buch nur darum geht, wie wir unser Selbst managen können. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denn es wäre wünschenswert, wenn viel mehr Leute in der Lage wären, sich selbst zu reflektieren.
Dabei fängt er klein an und beschreibt, wie man selbst lernen kann, sich auf der Metaebene zu beobachten und zu reflektieren.
Klar ist, dass so etwas nur aktiv geht. Man muss sich (zu Anfang) wirklich hinsetzen und im Nachhinein überlegen: Was waren meine Ziele im Gespräch? Gab es im Gespräch Irritationen? Wer übernahm die Initiative?
Dazu schlägt er ein Logbuch vor, das man jeden Abend schreiben soll.
Er erklärt, was für verschiedene Arten von Gesprächen es gibt und fordert auch dazu auf, mal seine Wohlfühlzone zu verlassen und sich auf die Gesprächsarten einzulassen, die man sonst eher meidet.
Sich des Charakters eines Gespräches bewusst zu werden, hilft auch dabei, Frustration zu vermeiden.
Dabei gibt er Hilfestellungen, wie man zu einem inneren Gleichgewicht, einem inneren „Zen-Gefühl“ kommen kann.
Kritik:
Das Buch ist in der alten Rechtschreibung geschrieben. Ich muss sagen, das „daß“ hat mich massiv gestört. Und es ist mir auch unverständlich, warum man es nach so vielen Jahren so drucken lässt.
Das andere, was mich störte, dass es sehr intellektuell geschrieben ist, inhaltlich aber fast zu einfach. Als Beispiel:
„Eliminieren Sie aus Ihrem Gesprächsverhalten alle Züge, die darauf berechnet sind, daß die anderen Gesprächspartner Sie mögen. Sonst kommunizieren Sie sich selbst gegenüber , daß Ihr Erfolg (und Wert) von den Sympathien der anderen abhängt. Damit gehen Sie über trügerischem Sumpfboden: die Sympathien andere hängen von Faktoren ab, die Sie weder wahrnehmen noch beeinflussen können.“
Mir fehlt hier völlig der psychologische Askept. Wie bitte „eliminiert“ man das?
Fazit:
Ich glaube, das Buch ist wirklich gut geeignet für Menschen, die ein gesundes Selbstwertgefühl haben und daran interessiert sind, wie sie ihre Gespräche optimieren können. Die beruflich viele Gespräche führen müssen und hier das bestmögliche heraus holen wollen.
Für Leute, die sich schon mit
Selbstreflektion auskennen und darauf hoffen, hier weitere
psychologische Schritte zu lernen, um mit ihren Schwächen besser
umgehen zu können, wird es weniger hilfreich sein.
3,5