Maya Shepherd - Dornen, Rosen und Federn

  • Die Grimm Chroniken 8 (Dornen, Rosen und Federn) - Maya Shepherd


    Sternensand Verlag

    172 Seiten

    Fantasy/Märchenadaption

    Band 8

    07. Dezember 2018


    Inhalt:


    Zwischen all den weißen Schwänen tauchte auf einmal ein schwarzer auf.

    Sein Gefieder schimmerte beinahe bläulich im silbrigen Mondlicht.

    Er hatte einen roten Schnabel und ebenso rot glühende Augen, die er nun auf mich richtete, als würde er mich kennen.

    Sein Anblick verursachte mir eine Gänsehaut.

    »Warum ist dieser Schwan schwarz?«, wandte ich mich an Baba Zima.

    »Er symbolisiert das Böse, welches du in dir trägst«, antwortete sie mir mit rauer Stimme.


    Meinung:


    Vorbei, vorbei, es ist vorbei. Für das Jahr 2018 zumindest - denn das ist die letzte Folge der Grimm Chroniken.

    Aber zum Glück geht es bald weiter, denn ohne Mary, Margery, Maggy und Joe kann ich gar nicht mehr.


    In der achten Folge geht es hauptsächlich um Königin Mary und die ersten Jahre in denen sie schwanger ist und ihr Kind bekommt.

    Auch hier finden sich wieder einige Märchenelemente wieder.

    Ob Rapunzel oder Rumpelstilzchen, Schneeweißchen und Rosenrot oder Schwanensee - wie Cover und Klappentext vielleicht schon vermuten lassen. Ich bin immer noch unendlich erstaunt darüber, wie es der Autorin wieder und wieder gelingt die Bausteine der einzelnen Geschichten zusammenzufügen und stimmig zu machen. Es gibt keinen einzigen Moment, wo man sich denkt, dass es nicht passt. Es ist ein großes, neues Ganzes. Und ich liebe jede Folge.


    Ja, ich sage jedes Mal, dass dieser und jener Band düster und dunkel sind - atmosphärisch gesehen stimmt das auch - aber Band acht hat mich zum ersten Mal so richtig mit in die Abgründe von Königin Marys Seele genommen.

    Ich habe ihre Verzweiflung gespürt, ihre Trauer geatmet, ihre Verlustängste in mich aufgenommen - kurzum, Band 8 ist der Teil, der mich am meisten berührt hat und die Zerrissenheit von Königin Mary in Engelland nochmal wunderbar darstellt.

    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage:

    Jeder sollte an dieser Stelle die Schwierigkeit ihrer Situation verstehen.


    Zitat

    „Das Böse hatte bereits Wurzeln in mir geschlagen und anstatt es mit aller Kraft zu bekämpfen, räumte ich ihm immer mehr Platz in meinem Leben ein.

    Ich akzeptierte es unter dem Vorwand, damit Gutes tun zu wollen.

    Dabei wusste ich doch, dass nichts gut sein konnte, was eine böse Tat erforderte.“

    (Pos. 386 von 1600)

    Fazit:


    Mit Band 8 ist der Autorin eine der tiefgreifendsten Folgen gelungen.

    Natürlich ist sie sehr einseitig, dreht sie sich doch fast nur um Königin Mary 1796-98. Doch gerade durch diese Erzählform intensiviert sich die Beziehung zwischen Leser und Königin nochmal um ein Vielfaches.

    Man erfährt viel über die Beweggründe, über den Kampf zwischen gut und böse und das Finsternis nicht immer Schlechtes bedeutet.


    Folge 8 gibt Aufschluss über einige Vorkommnisse in Engelland und schürt umso mehr die Neugier auf den Knackpunkt, den Punkt, an dem die Zeiten zusammentreffen.


    Bewertung:


    ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️ (5/5)