Adrienne Young - Das Herz der Kämpferin / Sky in the Deep

  • Inhaltsangabe:
    Sie ist zur Kämpferin erzogen worden, und als Tochter des Clan-Führers würde die siebzehnjährige Eelyn jederzeit ihr Leben für ihre Familie und ihre Freunde geben. Während einer Schlacht gegen die verfeindeten Riki traut sie ihren Augen nicht. Denn Eelyn sieht ihren tot geglaubten Bruder – wie er an der Seite eines kühnen Riki kämpft. Weder ein Pfeil im Arm noch ein Schwerthieb könnte Eelyn so schwer treffen wie der Verrat ihres Bruders. Sie selbst würde sich niemals mit dem Feind verbünden. Auch nicht, wenn sie sich verliebt. Und selbst dann nicht, wenn es den Untergang der Clans bedeutet. Oder? (© Netgalley / HarperCollins)

    Meine Meinung:

    Obwohl ich anfänglich eigentlich gar keine grosse Lust auf das Buch hatte, hat es mich absolut begeistert! Bereits nach wenigen Kapiteln konnte mich die Handlung so fesseln, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.


    Die Story: Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 17-jährige Eelyn, die durch Zufall in einer Schlacht ihren totgeglaubten Bruder Iri wiedersieht - den Iri, den sie vor knapp 4 Jahren in einer Erdspalte zurückgelassen hatte, weil sie angenommen hatte, er wäre tot. Um ihn nicht wieder aus den Augen zu verlieren, beschliesst sie ihn zu verfolgen und wird dabei von dem feindlichen Riki Fiske aufgehalten, der sie mit einem Pfeil durch die Schulter niederschiesst. Eelyn wird anschliessend von den Riki verschleppt und ausgerechnet von Fiske als eine Art Sklavin gekauft. Obwohl dieser Umstand für die freiheitsliebende, starke Protagonistin demütigend ist, gibt es ihr aber so zumindest die Chance sich wieder ihrem Bruder anzunähern. Nach und nach erfährt sie, was sich damals zugetragen hat und wie es dazu gekommen ist, dass sich Iri als ursprünglich geborener Aska ausgerechnet dem verfeindeten Riki Clan angeschlossen hat. Dabei muss Eelyn zu ihrer Überraschung feststellen, dass ihr Bruder die ganze Zeit über freiwillig dort geblieben ist und sein bester Freund kein geringerer als Fiske ist.


    Während ihrer Gefangenschaft bei den Riki hegt Eelyn zwar von Beginn an Fluchtgedanken und wartet nur darauf, bis die Schneeschmelze einsetzt und sie wieder zu ihrem Clan zurückkehren kann, doch sie kann nicht vermeiden, dass sie Fiskes Familie näher kennenlernt, die ihr netterweise Unterkunft gewährt. Eelyn wehrt sich lange Zeit dagegen, Sympathien für ihre Feinde zu entwickeln, doch in einer schicksalhaften Nacht, in der das Dorf der Riki überfallen wird, beginnt ihre Fassade allmählich zu bröckeln und Eelyn merkt, dass die Riki gar nicht so abscheulich sind, wie sie bislang angenommen hatte.


    Die Charaktere:
    Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und vielschichtig. Natürlich hat mir aus feministischer Perspektive die starke, unabhängige Protagonistin Eelyn besonders gut gefallen. Es ist nicht nur so, dass sie keinen Mann braucht, der sie rettet, sie lässt sich vom anderen Geschlecht auch nicht einschüchtern und wehrt sich mutig gegen ihre Feinde. Fiske auf der anderen Seite ist ein geheimnisvoller, tiefgründiger junger Mann, der Eelyns Stärke nicht nur früh erkennt, sondern auch bewundert. Die beiden verbindet eine ganz besondere Chemie, die sich nur sehr subtil bemerkbar macht. Ich war überwältigt davon, dass die Autorin allein mit Blicken, die Fiske Eelyn zuwirft, mehr Gefühle rüberbringen konnte, als so manch anderer Autor. Die Annäherung der beiden passiert dabei sehr vorsichtig und unterschwellig, dass ich sie einfach bezaubernd und absolut glaubhaft fand.


    Neben Eelyn, Fiske und Iri lernt man auch jede Menge interessante Nebencharaktere mit Tiefgang kennen, über die man trotz der Kürze des Buches, so einiges an Hintergrundwissen erfährt. Es würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, auf jeden Nebencharakter einzugehen, insgesamt kann ich aber sagen, dass ich jeden einzelnen von ihn ins Herz geschlossen habe.


    Der Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist sehr packend und absolut fantastisch. Obwohl das Buch nur 320 Seiten umfasst, habe ich mich sehr schnell in dem Worldbuilding zurechtgefunden. Young gelingt es genau das richtige Mass an Erklärungen einzubauen, die für das Verständnis der Geschichte nötig sind. Man kann sich zudem sehr gut in die einzelnen Charaktere hineinfühlen, ohne dass hierzu explizite Erläuterungen nötig sind.



    Fazit:

    Ein packender Fantasyroman über eine junge, starke Kämpferin, die sich auch in einer männerdominierten Welt nicht unterkriegen lässt. Das Buch erinnert von seiner Machart her sehr an die Serie Vikings, was mich absolut begeistert hat. Ich war ein bisschen traurig, dass die Geschichte nur 320 Seiten umfasst und in sich abgeschlossen ist. Wenn es nach mir ginge, hätte ich noch stundenlang mehr über die Eelyn und die Welt, in der das Buch spielt, lesen können. Eine absolute Leseempfehlung, die 5 Sterne verdient hat!

  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Adrienne Young - Das Herz der Kämpferin“ zu „Adrienne Young - Das Herz der Kämpferin / Sky in the Deep“ geändert.
  • Die Geschichte war okay, aber konnte mich leider nicht fesseln. Die Idee der verfeindeten, kriegerischen Clans die an Wikinger erinnern fand ich gut. Auch die Namen und speziellen Ausdrucke sind gut durchdacht und passen dazu. Auch der Schreibstil war gut und ließ sich locker und flüssig lesen. Jedoch kamen bei mir keinerlei Emotionen beim Lesen auf. Weder die Liebesbeziehung, noch die Charaktere noch der Handlungsverlauf zogen mich in ihren Bann. Mir hat die Spannung gefehlt. Am Ende habe ich das Buch weggelegt und mir gedacht: Naja ganz nett, aber hätte noch jetzt nicht unbedingt lesen müssen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)