Stephan Thome - Gott der Barbaren (Start: 03.11.2018)

  • Gefühl, eine Schlacht geschlagen zu haben -

    Wir hatten ein anderes Bild, und wenn ich mich richtig erinnere, stammte das von Denis Scheck: wir haben einen Dreitausender erstiegen, und sei willkommen oben auf dem Gipfel :thumleft:!

    Ich habe Deine Ankunft hier oben zum Anlass genommen, den ganzen thread nochmals zu lesen und bin wieder in dieses

    beeindruckende Buch so richtig hineingetaucht. Alle Gestalten standen wieder vor mir. Ihre Geschichten, ihre Zerrissenheiten, Denkweisen und Ansichten.

    Und die vielen schrecklichen Schicksale.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Mir auch

    Weißt Du, ich frage mich inzwischen, wieso mir diese literarische Figur so lebendig vorkam und wieso mich sein Schicksal so berührt hat.

    Ich bin eher der sachliche, vernunftorientierte Typus.

    Die Frage ist also: wie macht das der Autor, dass diese Figur auch einem strengen und hartgesottenenen Vielleser unvergesslich bleibt.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Mir auch

    Weißt Du, ich frage mich inzwischen, wieso mir diese literarische Figur so lebendig vorkam und wieso mich sein Schicksal so berührt hat.

    Ich bin eher der sachliche, vernunftorientierte Typus.

    Die Frage ist also: wie macht das der Autor, dass diese Figur auch einem strengen und hartgesottenenen Vielleser unvergesslich bleibt.

    Das hätte ich bei unserer Leserunde nicht beantworten können und kann es immer noch nicht. Vielleicht liegt es daran, dass Maddox so nahbar war als Figur, in all seinen Bemühungen und Anstrengungen, aber auch in seinen menschlichen Belangen?


    Ich hab uns mit dieser Diskussion mal lieber in unsere Runde versetzt, da wir im anderen Thread zu weit off-topic kommen :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • Vielleicht liegt es daran, dass Maddox so nahbar war als Figur, in all seinen Bemühungen und Anstrengungen, aber auch in seinen menschlichen Belangen?

    Ja, möglich, die meisten Figuren sind ja so "nahbar" gezeichnet, sie rücken durch ihre Zweifel, ihre Gedanken und ihre Skepsis sehr nahe an uns heran - aber welche sprachlichen und erzählerischen Mittel setzt der Autor bei Maddox ein, dass diese Figur und ihr Schicksal unvergesslich werden?

    Es muss doch auch am Handwerklichen liegen; und das scheint Thome ja souverän zu beherrschen.

    Wir müssen die Frage nicht beantworten :wink:, meine ich!

    :winken:

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • aber welche sprachlichen und erzählerischen Mittel setzt der Autor bei Maddox ein, dass diese Figur und ihr Schicksal unvergesslich werden?

    Es muss doch auch am Handwerklichen liegen; und das scheint Thome ja souverän zu beherrschen.

    Die handwerklichen Mittel kann ich gar nicht beurteilen. Aber beherrschen tut Thome sie ganz sicher, ganz gleich was es ist. :applause:


    Aber Maddox als Person ist uns - oder zumindest mir - näher als alle anderen, ganz gleich wie nahbar sie von Thome gezeichnet werden. Er ist mir näher weil ich eben kein General, Politiker, Feldherr, aber auch kein Missionar bin. Er ist die Person im ganzen Reigen, die mir als Mensch in meiner Position im Leben am nächsten ist. Das mag ein Grund für meine starke Sympathie für diese Figur sein. :-k

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Kai Seyfarth - Entscheidung in Aleppo: Walter Rößler, Helfer der verfolgten Armenier


  • die mir als Mensch in meiner Position im Leben am nächsten ist.

    Also eine Frage der Identifikation.

    Und daraus folgernd auch Mitleid mit seinem unverdienten Sterben, und das noch in dieser schrecklichen Art:shock:.


    Die handwerklichen Mittel könnte ich durchaus beurteilen, aber da müsste ich die entsprechenden Kapitel ganz anders lesen, philologisch eben,

    und ehrlich gesagt: i mog ned. Nicht bei diesem Buch.

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).