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Die Briefe von Vincent van Gogh sind ein Stück Weltliteratur. Als Schriftsteller war er so talentiert, wie er als Künstler bahnbrechend wirkte. Die neu übersetzte Auswahl seiner wichtigsten Briefe bietet zum ersten Mal in deutscher Sprache den originalen Text. Diese Briefe sind ein Fenster zur Seele eines Ausnahmekünstlers, der mit dem Leben wie mit der Kunst kämpfte und verzweifelte, der das Größte wollte und erreichte.
Van Gogh war ein höchst schwieriger Mensch, ein gewaltiger Egozentriker, und sein Leben entgleiste ihm mehr als einmal. Doch seine Vision der Kunst, seine Ambitionen, seine Gedanken über die Gesellschaft und das menschliche Dasein konnte er mit bestechender Klarheit entwickeln. Die Briefe, die er oft in innerer Einsamkeit verfasste, sind Dokumente einer großen Suche, bei der stets viel auf dem Spiel stand. Gleichzeitig berühren sie durch ihre unverfälschte und sprachmächtige Prosa. Diese Neuübersetzung beruht auf der preisgekrönten Neuedition sämtlicher Briefe Van Goghs, die 2009 nach 15-jähriger Forschungsarbeit erschien. Der mit Leineneinband, Schuberschlaufe und Lesebändchen prächtig ausgestattete Band präsentiert zudem die 110 Zeichnungen, die Van Gogh seinen Briefen beigab – Meisterwerke von einer großen Unmittelbarkeit. Van Goghs Briefe leuchten hier in ihrem ursprünglichen, teils hellen, teils dunklen Glanz – ein unvergleichliches Zeugnis der menschlichen Existenz.
Informationen zum Buch
Anzahl Seiten 1056
Abmessung 19,9 x 7,3 x 29,2
Gewicht 3000 Gramm
Das ist keine eigentliche Rezension denn das lesen dieses Wälzers wird ein Langzeitprojekt, dennoch möchte ich das Buch hier vorstellen, bin so begeistert davon.
Das erste Kapitel mit dem Titel „Rückschläge und Beharrlichkeit“ beschäftigt sich mit seinem Lebensweg. Es wird seine enorme Wissbegier geschildert, seine Sehnsüchte seine Gefühle.
Dass van Gogh ein Besessener war ist hinlänglich bekannt, dass er sich selbst hohe Hürden erstellte und seine Kämpfe.
Er entschied sich reichlich spät für ein Leben als Künstler, wobei ihn sein Bruder Theo ermutigte. Dieser fühlte sich dadurch verpflichtet Vincent sowohl moralisch wie auch finanziell zu unterstützen.
Die beiden Brüder wuchsen in einem liebevollen familiären Umfeld auf. Die Eltern wollten dass ihre Kinder eine gute Ausbildung bekamen und unterstützen sie in ihren Vorhaben. Die van Goghs waren eine sehr fromme Familie, der gemeinsame Kirchgang, das lesen von moralisch geeigneter Literatur und das Singen gehörten zum Alltag.
Dennoch entstanden zwischen Vincent und seinem Vater dadurch dass sich ihre Lebensweise voneinander entfernten Spannungen welche bis zum Todes des letzteren andauerten.
Weiter wird das Leben von Vincent van Gogh erzählt, seine Suche, seine religiöse Obsession welche ihn bewog sich um die Zulassung als flämischer Laienprediger zu bewerben, jedoch scheiterte, seine Arbeit im Kunsthandel, seine Kämpfe, und der Beginn seines Künstlertums, seine Freundschaften bis hin zu seinem Tode.
ZitatBriefe mit einer Geschichte
Vincent van Goghs erhaltene Korrespondenz setzt 1872 ein und endet 1890. Sie umfasst 903 Briefe, die einen detaillierten Einblick in sein Leben, die Entstehung seiner Werke, in sein Weltbild und die Entwicklung seiner Kunstauffassung bieten
Die Briefe beginnen meisten mit „Teurer Theo“, wobei einige sehr kurz gehalten sind und andere mehrere Seiten umfassen.
ZitatAlles anzeigenDen Haag 29. September 1872
Teurer Theo
Dank für Deinen Brief, es hat mich gefreut, dass du gut wieder angekommen bist. Ich habe dich in den ersten Tagen vermisst & es kam mir merkwürdig vor, Dich nicht vorzufinden, wenn ich nachmittags nach Hause kam.
Wir haben schöne Tage miteinander verbracht und zwischen den Tröpfchen doch ziemlich viele Spaziergänge gemacht & das eine oder andere gesehen.
Was für ein schreckliches Wetter, dir wird auf deinen Spaziergängen nach Oisterwijk bestimmt beklommen zumute gewesen sein. Gestern gab es aus Anlass der Ausstellung ein Pferderennen, doch die Illumination & das Feuerwerk wurden, wegen des schlechten Wetters verschoben, deshalb ist es nur gut, dass du nicht geblieben bist, um es zu sehen. Grüsse von der Familie Haanebeck & Roos. Stets
Dein dich liebender
Vincent
Es sind Briefe voller Zuneigung und Dankbarkeit welche er für seinen Bruder hegt. Er schildert seinen Alltag wobei sich dabei sein Wesen wie er die Umwelt betrachtet offenbart wenn er einen Sturm beschreibt, die dunklen Wolken, Felder, die Nacht.
Er überträgt in seine Briefe für Theo auch Gedichte welche diesem gefallen könnten.
Er berichtet, dass er ebenfalls von Pa einen Brief erhielt, und beschreibt dass er in der Apostelgeschichte gelesen hat.
Intensive Briefe, welchen eine aussergewöhnliche Persönlichkeit offenbaren, in denen man das Leiden und den Geist des Künstlers verstehen lernt, seine Einsamkeit, seine Träume, seine Ungeduld.
Ebenso sehenswert sind die Skizzen und Bilder im Buche, welche in einem ausführlichen Anhang erklärt werden und wo sie zu besichtigen wären.
Die in den Briefen erwähnten Personen sind im Namenregister aufgeführt - so erfährt man dass die im obigen Brief erwähnte Familie Haanebeck Weinhändler sind.
Ein Genuss in diesem Buch zu schmökern.