Habt ihr Ideen- wie bring ich einen 10 jährigen zum lesen...

  • Also meinen Neffen konnten wir nie zum Lesen bringen - trotz viel lesender Eltern, Vorlesen bis zum Abwinken und extrem lesender Schwester und Tante. Ist halt so.:wink:

    Damit wenigstens ab und zu ein paar Buchstaben freiwillig vor seinen Augen aufleuchten, hab wir ihm z.B. ein Abo für eine Tuning-Zeitschrift geschenkt, denn alles, was mit Autos und Motoren zu tun hat, sind nun mal seine Leidenschaft. Da behält er auch alles im Kopf :loool: Manchmal muss man es halt akzeptieren, dass jemand das eigene Lieblingshobby nicht teilt. Ihn zu zwingen führt ja zu gar nichts.

    nein , zwingen tu ich ihn nicht - nur ab und an mal etwas in die Richtung lenken ( also ich Versuch es halt ?)

  • nur ab und an mal etwas in die Richtung lenken

    Zum Beispiel mit Vorlesen. Ritualisiertes Vorlesen, also z. B. immer im Bett - ist nicht nur fürs Lesen

    gut, sondern auch fürs Gemüt :).

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • nur ab und an mal etwas in die Richtung lenken

    Zum Beispiel mit Vorlesen. Ritualisiertes Vorlesen, also z. B. immer im Bett - ist nicht nur fürs Lesen

    gut, sondern auch fürs Gemüt :).

    Wenn dem Lesen im Elternhaus ein hoher Stellenwert zugemessen wird, also wenn beide Eltern lesen, wenn viel über Bücher gesprochen wird, wenn das Kaufen von Büchern zum Alltag gehört und vor allem wenn man seinen Kindern abends vor dem Einschlafen vorliest, anstatt sie Computerspiele machen oder fernsehen zu lassen, ist das die beste Voraussetzung dafür, dass aus Kindern Leser werden. Ein Patentrezept ist es trotzdem nicht, wie hier im Forum schon des öfteren mit Bedauern festgestellt wurde. Viele Kinder lassen sich gern vorlesen, aber sobald sie größer werden und selber lesen müssen, verlieren sie die Lust daran.

    Dein Sohn, Rocksoul, ist mit seinen 10 Jahren schon nicht mehr so leicht lenkbar. Falls er sich abends noch vorlesen lässt (viele Kinder genießen dabei ja auch das Zusammensein mit den Eltern), würde ich es auf diese Weise versuchen. Meinem Sohn habe ich vorgelesen, bis er fünfzehn war. Aber auch er hat dann einige Jahre kaum gelesen. Mittlerweile liest er aber wieder gerne und regelmäßig. Dostojewski und Hemingway sind momentan seine Lieblinge. Du siehst, Hoffnung gibt es immer.:lol:

    :study: Zsuzsa Bánk - Die hellen Tage

    :study: Claire Keegan - Liebe im hohen Gras. Erzählungen

    :study: David Abulafia - Das Mittelmeer
















  • Wenn dem Lesen im Elternhaus ein hoher Stellenwert zugemessen wird,

    Ich kann Dich nur bestätigen, bzw. die Statistiken bestätigen Dich. Letzten Endes ist es das familiäre

    Vorbild, das Wirkung zeigt (wenn überhaupt). Wenn es in der Familie gelingt, dem Kind das Lesen so früh wie möglich als schöne, interessante und lustbesetzte Freizeitbeschäftigung anzubieten, dann sind die Chancen größer, dass das Kind eine eigene Leselust entwickelt. Mit den gutgemeinten schulischen Leseförderungsprogrammen werden nur sehr wenige Kinder erreicht. Umso wichtiger wäre hier ein spannender Lektüreunterricht.


    Und was die anderen medialen Tätigkeiten angeht, gilt dasselbe: in Familien, in denen PC, TV etc. die Medien sind, die am häufigsten genutzt werden, hat das Kind kaum eine Chance, das Lesen zu entdecken.


    Damit soll nichts verteufelt werden. Aber es ist so, dass diejenigen Familien, die alle Medien selektiv nutzen (wo also auch das Buch seinen Platz hat) ihren Kindern größere Möglichkeiten bieten, das Lesen zu pflegen.


    Aber - erzwingen kann man nichts.



    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Zum Beispiel mit Vorlesen. Ritualisiertes Vorlesen, also z. B. immer im Bett - ist nicht nur fürs Lesen

    gut, sondern auch fürs Gemüt :).

    Wenn dem Lesen im Elternhaus ein hoher Stellenwert zugemessen wird, also wenn beide Eltern lesen, wenn viel über Bücher gesprochen wird, wenn das Kaufen von Büchern zum Alltag gehört und vor allem wenn man seinen Kindern abends vor dem Einschlafen vorliest, anstatt sie Computerspiele machen oder fernsehen zu lassen, ist das die beste Voraussetzung dafür, dass aus Kindern Leser werden. Ein Patentrezept ist es trotzdem nicht, wie hier im Forum schon des öfteren mit Bedauern festgestellt wurde. Viele Kinder lassen sich gern vorlesen, aber sobald sie größer werden und selber lesen müssen, verlieren sie die Lust daran.

    Dein Sohn, Rocksoul, ist mit seinen 10 Jahren schon nicht mehr so leicht lenkbar. Falls er sich abends noch vorlesen lässt (viele Kinder genießen dabei ja auch das Zusammensein mit den Eltern), würde ich es auf diese Weise versuchen. Meinem Sohn habe ich vorgelesen, bis er fünfzehn war. Aber auch er hat dann einige Jahre kaum gelesen. Mittlerweile liest er aber wieder gerne und regelmäßig. Dostojewski und Hemingway sind momentan seine Lieblinge. Du siehst, Hoffnung gibt es immer.:lol:

    naja , ich les schon immer viel, Mann Nicht so sehr, aber der ist beruflich sehr eingespannt... TV etc ist sehr wenig , schau selbst nicht viel . Ob er sich noch vorlesen lassen will, werde ich probieren ...bis Ca 8 hat er das gern gehabt , irgendwann wollte er nicht mehr vorgelesen haben ...( er kann das selbst , war die Antwort )

  • Rocksoul , Du machst das schon richtig, mach Dir keinen Kopf und sieh's locker!

    Das wird schon alles!


    Unser Enkelliebchen Nr. 1 liest auch nicht gerne und - wie ich finde - auch nicht gut.

    Aber wir zwei lesen gerne gemeinsam vor: ich lese ihm zwei Seiten vor und er mir eine halbe.

    Und dann unterhalten wir uns drüber und haben beide Spaß.

    Und spielen dann ein bisschen am PC :)...

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • Danke ???

  • Ja, ich finde auch, Rocksoul, mach Dir keine Gedanken mehr darüber. Man ist ja immer etwas missionarisch bei den Dingen, die einem Spaß machen, und möchte sie gerne seinen Kindern vermitteln. Aber man kann nichts erzwingen. Vielleicht findet Dein Sohn irgendwann zu den Büchern zurück, und wenn nicht, dann wird es andere Sachen geben, die ihm Spaß machen.

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  • Die Frage, wie man Söhne an´s Lesen bringt, hat mich schon vor ca 20 Jahren umgetrieben. Man kann zwar als Vorbild fungieren - ich war schon immer ein Hardcore-Leser - und man kann auch Anreize setzen (gemeinsame Bibliotheksbesuche, Vorlesen etc.), aber letztendlich kann man nicht viel machen. Es bringt ja auch nichts, jemanden zum Lesen zwingen zu wollen, damit züchtet man höchstens Abneigungen heran.

    Bei uns ist es so, dass Sohn 1 so gut wie keine Bücher liest, sondern nur Zeitschriften (Musik, Gaming, PM), Sohn 2 hat als Jugendlicher viele historische Romane gelesen, dann ist er mit Anfang Zwanzig auf japanische Literatur umgestiegen, jetzt liest er nur noch wirtschaftliche Fachbücher (Aktien, Finanzen etc.), Sohn 3 ist ein Leser wie ich mit teilweise deckungsgleichem Beuteschema.

    Rocksoul Hast Du mal versucht, Deinem Sohn ein Buch zu einem Film, den Ihr gesehen habt, schmackhaft zu machen? Ansonsten kann man Söhne meiner Erfahrung nach am ehesten mit Sachbüchern (Ritter & Burgen, Piraten, Wikinger, Antikes Rom, etc.) ködern.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Die Frage, wie man Söhne an´s Lesen bringt, hat mich schon vor ca 20 Jahren umgetrieben. Man kann zwar als Vorbild fungieren - ich war schon immer ein Hardcore-Leser - und man kann auch Anreize setzen (gemeinsame Bibliotheksbesuche, Vorlesen etc.), aber letztendlich kann man nicht viel machen. Es bringt ja auch nichts, jemanden zum Lesen zwingen zu wollen, damit züchtet man höchstens Abneigungen heran.

    Bei uns ist es so, dass Sohn 1 so gut wie keine Bücher liest, sondern nur Zeitschriften (Musik, Gaming, PM), Sohn 2 hat als Jugendlicher viele historische Romane gelesen, dann ist er mit Anfang Zwanzig auf japanische Literatur umgestiegen, jetzt liest er nur noch wirtschaftliche Fachbücher (Aktien, Finanzen etc.), Sohn 3 ist ein Leser wie ich mit teilweise deckungsgleichem Beuteschema.

    Rocksoul Hast Du mal versucht, Deinem Sohn ein Buch zu einem Film, den Ihr gesehen habt, schmackhaft zu machen? Ansonsten kann man Söhne meiner Erfahrung nach am ehesten mit Sachbüchern (Ritter & Burgen, Piraten, Wikinger, Antikes Rom, etc.) ködern.

    ja also Thema Film - sagt er, er kennt ja den Film schon, jetzt braucht er das Buch ja nicht mehr lesen ...

    Ja das mit den Sachbüchern hat er vorgeschlagen ... Probieren wir mal

  • Ja, ich finde auch, Rocksoul, mach Dir keine Gedanken mehr darüber. Man ist ja immer etwas missionarisch bei den Dingen, die einem Spaß machen, und möchte sie gerne seinen Kindern vermitteln. Aber man kann nichts erzwingen. Vielleicht findet Dein Sohn irgendwann zu den Büchern zurück, und wenn nicht, dann wird es andere Sachen geben, die ihm Spaß machen.

    Ja , danke dir ... Wir werden sehen , wäre schön - aber naja mal sehen was passiert ...

  • So war das bei meiner Schwester und mir auch. Uns wurde als Kinder immer vorgelesen, unser Papa hat eine richtige kleine Bibliothek und er kauft auch mehrmals im Monat Nachschub. Meine Mutter liest so gut wie gar nicht.

    Trotzdem haben wir auch schon früh PC gespielt (Die Sims :-,) und der TV ist auch irgendwie wichtig, v.a. für die Nachrichten, so wurde uns das übermittelt.

    Meine Schwester und ich lesen beide viel, bei mir kam das aber erst so richtig in Schwung, als ich vor 10 Jahren die Bis(s) Bücher entdeckte. Seitdem inhaliere ich Bücher regelrecht :lol:

    Was ich damit sagen möchte: Mache weder dir noch deinem Söhnchen Druck. Es ist sehr schade, wenn er kein Interesse daran hat, da lesen ja auch gut für die Fantasie und den Wortschatz ist, aber vielleicht entdeckt er die Welt der Bücher zu einem späteren Zeitpunkt für sich :)

  • nein mit Druck erreicht man ja nur das Gegenteil .... Vielleicht kommt es ja noch irgendwann. Jetzt kriegt er mal die Sachbücher die er ausgesucht hat und der kleine Vampir , wie gewünscht, und dann schauen wir mal ...

  • Mach Dir nicht so viele Gedanken, die Leseleidenschaft kann noch kommen.

    Meine Tochter ist erst als Erwachsene zur Leseratte mutiert. Mittlerweile liest sie mehr als ich....

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste.
    Heinrich Heine

  • Danke ;) ich schau einfach- entweder es kommt , oder es kommt nicht.

    Meine Tochter kommt Jetzt in die Schule, die will jetzt schon unbedingt Bücher lesen ... - mit Mädchen ist es evtl einfacher

  • mit Mädchen ist es evtl einfacher

    Das ist es, und daher gehen diese ganzen Leseförderungsprogramme an den Interessen der

    Buben oft vorbei. Ich sagte ja weiter oben schon: Buben bevorzugen Sachbücher. Dein Sohn ist

    also wunderbar "normal".

    Was will man denn mehr...

    :study: Edvard Hoem, Der Heumacher.


    "Der echte Bibliophile liebt mehr als Form und Inhalt eines Buches seine Existenz; er muss es erst gar nicht lesen" (Werfel, Die vierzig Tage des Musa Dagh, S. 49).

  • mit Mädchen ist es evtl einfacher

    Das ist es, und daher gehen diese ganzen Leseförderungsprogramme an den Interessen der

    Buben oft vorbei. Ich sagte ja weiter oben schon: Buben bevorzugen Sachbücher. Dein Sohn ist

    also wunderbar "normal".

    Was will man denn mehr...

    ... Ja der ist definitiv "normal" ?

    Werde berichten wenn er zum Bücherwurm wird

  • Tja, wie Kapo schon gesagt hat, wenn er kein Leser ist, ist er eben kein Leser. Da gibt es kein Wundermittel. Versuchen können wir es in dem Alter natürlich trotzdem noch.

    Erzähl mehr über ihn. Welche Hobbies hat er? Was sind seine Lieblingsfilme oder Lieblingsserien? Wenn du ihn ködern willst, solltest du seine Interessen ansprechen. Vielleicht wären ja auch Sachbücher eher seins? Warte das erstmal ab.

    Comics und Manga gelten übrigens auch als Lesestoff. Es muss für den Anfang nicht gleich ein Buch ohne Bilder sein.

    "Until something better than this world arrives, we'll lead rich fantasy lives" (Aus dem Lied "Rich Fantasy Lives" von Rob Balder)


    "A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)