Amalia Zeichnerin - Ein Mann namens Flora

  • Diese Novelle spielt im England der Jahre 1823 und 1824 und erzählt davon, wie der Gärtner Florian - unter seinem Alter Ego "Flora" - in einem sogenannten "Molly House" den Adeligen Terence kennen- und später auch lieben lernt. Terence ist verheiratet, und in dieser Zeit sind öffentliche Liebenbekundungen nicht gestattet. Schon gar nicht von Mann zu Mann. Daraus ergibt sich für Beide eine komplizierte Situation.


    Ich habe dieses - was den historischen Kontext betrifft - sehr gut recherchierte Buch als Liebesroman und nicht als erotischen Roman eingeordnet, da es zwar erotische Szenen gibt, aber eindeutig das Gefühlsleben der beiden Männer im Vordergrund steht.


    Die Sprache liest sich angenehm, die Beschreibungen der Gärten sind durchaus sinnlich. Mir hat hier vor Allem gefallen, wie unaufgeregt und einfühlsam das schwierige Gefühlsleben der Protagonisten aufgeblättert wird. Diese Sensibilität jenseits von platter Erotik oder Effekthascherei hat mich sehr für sich eingenommen und mich verstehen lassen, wie ein Crossdresser oder eine Drag Queen fühlen könnte und warum sie ihre Neigungen so auslebt, wie sie es tut.


    Das Buch ist ein Plädoyer für Toleranz und emotional bewegend. Der stimmige historische Hintergrund verleiht dem gefühlvollen, aber nie kitschigen Buch zusätzlichen Reiz, und zudem lernt man auch noch etwas über die Srache der Blumen. Das Cover mutet sehr "rosarot" an, der Inhalt ist es nicht.


    Die Sprache ist immer der Zeit angepasst und wirkt authentisch auf mich.


    Ein Buch das von mir die volle Sternenzahl bekommt.