Christine Feehan - Dein dunkles Herz / Dark Ghost

  • Andre Boroi ist ein uralter Jäger. Seit Jahrhunderten bekämpft er Vampire - und die Dunkelheit in seinem Herzen, die droht, ihn selbst in ein Monster verwandeln. Nun schlägt seine dunkelste Stunde: Schwer verwundet von einem Meistervampir, muss er sich in den Bergen seiner karpatischen Heimat verstecken. Eine leichte Beute für seinen Feind. Doch statt des Meistervampirs findet ihn eine junge Geologin, die selbst in einer verzweifelten Situation steckt. Und plötzlich glimmt in all der Dunkelheit ein Funke auf. Ein Funke der Hoffnung. Und der Leidenschaft.
    (Quelle: Klappentext)


    "Dein dunkles Herz" ist nun schon Band 24 der Reihe um die Karpatianer und ihren Kampf ums Überleben in der modernen Welt sowie gegen die Abtrünnigen Vampire.

    Neugierig, wie ich nunmal bin, habe ich mir die Frage gestellt, wie lange ich nun denn schon dabei bin, in der Welt der Karpatianer. Der Internethändler mit dem großen A :-, machts möglich und verrät mir, dass ich 2008 mein erstes Buch aus der Reihe gekauft habe. Christine Feehan und ich feiern in diesem Jahr also doch tatsächlich unser 10jähriges Jubiläum. :king:

    Und bei einer so langen Reihe gibt es immer mal wieder Hochs und Tiefs, einige Bücher gefallen einem besser als andere. "Dein dunkles Herz" liegt irgendwo in der Mitte. Es zieht mir nicht die Socken aus, aber es ist auch kein kompletter Totalausfall. Solide würde ich die Geschichte nennen.


    Wann immer in einem Band ein neuer Charakter irgendwo von der Seitenlinie in die Geschichte geschubst wird, kann man davon ausgehen, dass er mehr oder weniger zeitnah eine eigene Geschichte bekommt. (Hey, Band 30 wurde schon angekündigt - von nüscht kommt nüscht! 8))

    Und mit Andre Boroi ist das in diesem Fall auch keine so schlechte Figur geworden. Er gehört zu den ältesten der Karpatianer und hat die Hoffnung auf seine Seelengefährtin schon aufgegeben. Diese fällt ihm jedoch in Form von Teagan Joanes quasi in den Schoß. Die Möglichkeiten wieder Farben zu sehen und Gefühle zu empfinden, ist sogar für einen starken Krieger wie Andre nach Jahrhunderten der Ödnis eine neue Herausforderung. Und dabei schlägt er sich überraschend gut, denn er ist geduldig mit Teagan und für einen karpatianischen Mann erklärt er ihr überraschend viele seiner Entscheidungen. Er strahlt Ruhe und Unaufdringlichkeit aus, ist sogar in einem gewissen Maß kompromissbereit. Das fand ich angenehm.

    Dafür hat mich die gute Teagon mehrfach dazu gebracht mit den Augen zu rollen. Sie erwähnt so oft, wie toll Andre doch aussieht, wie gut er gebaut ist, was für einen tollen Mund er hat - und das sogar fast immer mit den gleichen Ausdrücken. "Nicht schon wieder!" möchte man da irgendwann sagen. Oder "Ja, ich hab's verstanden. Der Kerl ist heiß."

    Oder die mehrfache Erwähnung, dass sie ja eine moderne Frau ist, die sich nichts sagen lässt. Die dann zwar in brenzlige Situationen kommt und hinterher darüber nachdenkt, dass ja vielleicht doch nicht alles so doof ist, was Andre ihr versucht zu erklären.

    Oder die mindestens ebenso häufig vorkommende Erwähnung ihrer sehr kleinen Brüste. Die Figur der Teagan wurde von der Autorin mit Minderwertigkeitskomplexen gestaltet. Was durchaus ok ist. Aber wenn man sich schon im letzte Drittel des Buches befindet und beide Protagonisten sich zu ihren Gefühlen bekannt haben und Teagan Andre als ihre Zuflucht bezeichnet - dann muss man auf diesen Umstand nicht unbedingt noch einmal hinweisen.


    Die Entwicklung der Beziehung zwischen Teagan und Andre nimmt im Buch sehr viel Platz ein. Das begrüße ich durchaus. Mir hat auch gefallen, dass diese Mal einige Aspekte nach der Verwandlung genauer beschrieben wurden. Zum Beispiel wie es sich für Teagan anfühlt zu fliegen und sie sich das erste Mal in eine Eule verwandelt. Und zu gerne hätte ich die Vampir-jagende Grandma Trixie kennengelernt. Die Dame muss ein Kracher sein :loool:

    Dafür verschwindet der stets ein bisschen actionlastige Teil der Geschichte dieses Mal völlig. Zum Ende gibt es den Kampf gegen den Meistervampir, der fällt wirklich sehr mager aus.

    Gleich zu Beginn des Buches wartet die Autorin allerdings mit einem Beginn auf, den ich wirklich nur sehr schwer lesen konnte. Solche einen Plotstart bin ich von der Autorin nicht gewohnt und dazu noch die ungewohnt ausführliche Beschreibung dieser Gedankengänge - ich war überrascht und ein wenig angeekelt.

    An diesem Wochenende mit seinem verschneiten doofen Osterwetter habe ich mir die Zeit mit Christine Feehan aber gut vertreiben können und daher bekommt das Buch von mir wohlwollende :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:.