Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Kellerkind

»Noch ein Auftrag für diesen zwielichtigen Hennenhofer, dann bin ich frei! Ich würde alles tun, um dieses Scheusal loszuwerden!«, denkt Michael. Doch dieser Auftrag wird sein Leben für immer verändern: Er soll Kaspar Hauser töten, alles ist für den teuflischen Plan vorbereitet. Aber was zählt mehr: seine eigene Freiheit oder das Leben des sonderbaren Findlings?
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Bewertungen

Kellerkind wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kellerkind

    Die Geschichte hatte mich aufgrund des Klappentext sehr interessiert und ich war gespannt, was da auf mich zukommt. Als ich mit dem Buch begann war ich ein wenig verwirrt. Der Prolog zeigt eine Szene die uns ziemlich am Ende erneut begegnet und dann kommt eine Szene, die ich nicht so recht zuordnen konnte. Daher fiel mir der Einstieg ins Buch gar nicht so leicht. Auch benötigte ich eine ganze Weile (ca. 150 Seiten) bis das Buch mich dann gefangen nahm. Bis dahin plätscherte die Handlung vor sich hin und war für mich eigentlich nicht so mitreißend. Doch dann fügte sich so langsam das Puzzle, ich hatte Zusammenhänge erkannt und Parallelen gezogen und konnte von da an nicht mehr mit dem lesen aufhören. Der Schreibstil der Autorin ist nicht weiter kompliziert und lässt sich gut lesen. Die Handlung wird uns aus verschiedenen Sichtweisen geschildert, sie ist in zwei Abschnitte unterteilt. Hierbei erleben wir die Geschichte aus der Sicht von Michael und aus der von Kaspar Hauser. Kaspar Hausers Sicht war für mich ein wenig ungelenk und sehr kindlich, so wie Kasper Hauser selbst, und für mich manchmal anstrengend zu lesen.
    Das es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt merkte man dabei nicht. Sicher ist es für ältere Jugendliche gut geeignet, aber für mich hat es mehr den Flair einer Schulpflichtlektüre. Da ich schon eine Weile brauchte bis mich das Buch völlig für sich vereinnahmen konnte bestehen bei mir kleine Zweifel, dass Jugendliche sich davon fesseln lassen würden.
    Die Handlung spielt in den Jahren ab 1812 und birgt auch viele lehrreiche geschichtliche Elemente. Man erfährt einiges über das Großherzogtum und die Geschichte von Baden. Die Autorin lässt diese Informationen sehr geschickt einfließen und das fand ich sehr angenehm.
    Die Hauptcharaktere wurden gut dargestellt und es zeichnete sich recht schnell ein klares Bild von ihnen ab. Aber auch alle anderen Charaktere konnte ich mir gut vorstellen. Nur in den Schilderungen von Kasper Hauser verlor ich manchmal den Überblick über die Protagonisten.
    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen und es ist wirklich eine schöne Geschichte über Kasper Hauser. Besonders gut fand ich, dass jeder Abschnitt mit einem Zitat/Spruch eingeleitet wurde. Die Autorin hat nicht umsonst den Literaturpreis "Woutertje Pieterse Prijs" für das beste niederländische Jugendbuch bekommen. Aber auch Erwachsene, die etwas über Kasper Hauser erfahren möchten sollten zu diesem Buch greifen.
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  • Rezension zu Kellerkind

    Kristien Dieltiens hat im Rahmen der historischen Gegebenheiten ihre eigene Wahrheit über Kaspar Hauser geschrieben, wobei man stets merkt, wie sehr sie sich mit der Zeit und den überlieferten Gegebenheiten auseinandergesetzt und die Erbprinztheorie in den bekannten Details verfolgt hat.
    Sehr beieindruckend erzählt sie in zwei Handlungssträngen die Lebensgeschichte des Michaels, der mit einer Hasenscharte geboren wird, deshalb zeitlebens Ausgrenzungen und Spott erlebt. Abwechselnd mit Michaels Leben wird die Geschichte Kaspar Hausers erzählt – und, wie zu erwarten, kreuzen die Wege der beiden sich hin und wieder.
    Kristien Dieltiens versteht es meisterhaft, die bekannte Geschichte Kaspar Hausers zu erzählen, jenes rätselhaften „Wolfskindes“, das 1828 auf den Nürnberger Marktplatz gefunden wurde und fünf Jahre später unter genauso mysteriösen Umständen verstarb. Bekannt wurde er nicht nur durch die Erbprinztheorie; sondern besonders seine frühkindliche Lebensgeschichte, geprägt von Reizarmut, steht in der Psychologie als Paradebeispiel für Hospitalismus und findet sich namentlich auch im „Kaspar-Hauser-Syndrom“ wieder. Ein wenig scheint diese Geschcihte „aus der Mode“ gekommen zu sein; als letzte mir bekannte Bearbeitung dieses Themas fällt mir da nur Reinhard Meys Lied ein. Kristien Dieltiens geht mit ihrem Buch aber wesentlich weiter und läßt den Leser in die Zeit eintauchen, beleuchtet den Zeitgeist: Weltansichten, Brauchtum, Heiligenverehrung und Auslegung von Omen sowie Sprüchen, die Rolle der Frau... und erzählt so über Kaspar Hausers Leben in einem großartig aufgearbeiteten Kontext, stimmig und spannend. Gerade diese vielen Details lassen die Vergangenheit so lebendig und nachempfindbar werden.
    Besonders gut gefallen mir auch die reduzierten und im Dunklen gehaltenen Illustrationen, die im Einklang stehen mit Kaspar Hausers Eindrücken als Kellerkind.
    Fazit: großartig erzählt, spannend bis zum Schluß – und das nicht nur für Jugendliche!
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Ausgaben von Kellerkind

Hardcover

Seitenzahl: 416

Besitzer des Buches 1

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