Ein französischer Sommer

Buch von Jessica Brockmole, Susanne Goga-Klinkenberg

Bewertungen

Ein französischer Sommer wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein französischer Sommer

    Nach dem Tod ihres Vaters gibt es niemanden mehr, der sich zu Hause in Schottland um die fünfzehnjährige Clare kümmern könnte. Darum wird sie nach Frankreich zu einer alten Freundin ihrer Mutter geschickt, wo sie sich zunächst völlig fehl am Platz fühlt, weil dort alles so fremd und anders ist - die Landschaft, die Sprache, das bohèmehafte Leben auf dem alten Château der Crépets, das an allen Ecken und Enden baufällig ist. Die Crépets sind beide Künstler, wie es auch Clares Mutter war, die vor vielen Jahren spurlos verschwand, und auch der 19jährige Luc ist ein begabter Maler. Er ist es schließlich auch, der es schafft, Clare aus ihrem Schneckenhaus hervorzulocken, und entdeckt ihr künstlerisches Talent.
    Nur einen Sommer lang bleibt Clare in der Picardie. Ein Briefwechsel verbindet sie weiterhin mit Luc, doch als der erste Weltkrieg ausbricht, wird für beide plötzlich alles anders. Clare wünscht sich nichts mehr, als Luc wiederzusehen, aber die Spurensuche scheint unmöglich, und sie beginnt irgendwann zu bezweifeln, dass er überhaupt noch am Leben ist ...
    Hinter dem etwas nichtssagenden Titel verbirgt sich eine packend geschriebene Romanze in bewegten Zeiten. Die eigenwillige Clare und der charmante Luc wachsen dem Leser rasch ans Herz, das Erzähltempo ist flott, die Schauplätze werden atmosphärisch und plastisch geschildert, so dass man sich förmlich in diesen verzauberten Sommer 1911 und später in die Schrecknisse und Entbehrungen des Krieges wie auch in das Paris der Nachkriegszeit hineinversetzt fühlt.
    Allerdings wirken einige Entwicklungen doch recht vorhersehbar oder zu glatt, und im Vergleich zu Romanen mit ähnlicher Thematik wie etwa "Was ich dir noch sagen wollte" von Louisa Young, das sich teilweise mit denselben Aspekten des Krieges auseinandersetzt, fehlt es ein wenig an Tiefe. Die Emotionen der jungen Soldaten, die Details auf den Schlachtfeldern und in den Lazaretten, die Ängste der jungen Frauen, die zu Hause um ihren Liebsten bangen und auch die Probleme, auf die die Kriegsheimkehrer beim Versuch, sich wieder in die Zivilgesellschaft einzugliedern, stoßen - all das ist da, wirkt aber nur oberflächlich angerissen und bleibt weitestgehend Staffage für die Liebesgeschichte. (Vielleicht bin ich einfach nicht so ganz die Zielgruppe, ich mag es gerade bei Büchern über Kriege lieber, wenn Autoren tiefer in die Psyche ihrer Figuren eindringen, als das hier der Fall ist.)
    Nichtsdestotrotz ist das Buch nette Lektüre für einen heißen Sommernachmittag und regt durchaus dazu an, sich mit den historischen Hintergründen etwas näher zu beschäftigen.
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Ausgaben von Ein französischer Sommer

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 416

Besitzer des Buches 8

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