Der Himmel über Greene Harbor

Buch von Nick Dybek, Frank Fingerhuth

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Der Himmel über Greene Harbor

Jeden Herbst lassen die Männer von Loyalty Island den grünen Nebel der Olympic-Halbinsel hinter sich und fahren auf die Beringsee hinaus. Der vierzehnjährige Cal ist zu jung, um seinen Vater zu begleiten, aber alt genug, um zu wissen, dass sein Leben – wie das aller Familien im Ort – vom Schicksal der Krabbenfischer abhängt. Er ist ebenfalls alt genug, um die Spannungen zwischen seinen Eltern zu spüren – ob er, Cal, in die Fußstapfen seines Vaters treten soll, ist ein wiederkehrender Streitpunkt –, und auch das Verhältnis seiner Mutter zu John Gaunt, dem Besitzer der Flotte, wirft Fragen auf. Dann stirbt John Gaunt: ein Schock für Cals Mutter, aber auch eine handfeste Bedrohung für die gesamte eingeschworene Gemeinschaft von Fischerfamilien. Denn nun soll Johns Sohn Richard die Geschäfte übernehmen, der als zynischer Außenseiter gilt und obendrein noch nie einen Fuß auf einen Kutter gesetzt hat. Als Cal zufällig ein Gespräch zwischen seinem Vater und zwei weiteren Fischern belauscht, beschleicht ihn ein Verdacht – aber kann es wirklich sein, dass sie Richard aus dem Weg räumen wollen? Der Winter naht, Cals Verdacht erhärtet sich, und bald gerät sein moralischer Kompass massiv aus dem Takt. Ein mitreißender und von der amerikanischen Presse gefeierter Roman über Väter und Söhne, das Ende einer Kindheit, über Verantwortung, Loyalität – und über die Frage, was Menschen zu unmoralischem Handeln treibt.
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Bewertungen

Der Himmel über Greene Harbor wurde insgesamt 9 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Der Himmel über Greene Harbor

    Loyalty Island ist, anders als der Name vermuten lässt, keine Insel, sondern eine kleine Stadt an der Nordwestküste der USA. Doch genau wie auf einer Insel hängt dort alles Leben und Auskommen vom Meer ab. Die meisten Berufstätigen sind entweder Fischer oder in der fischverarbeitenden Industrie angestellt. Auch Cals Vater Henry fährt alljährlich mit der Fangflotte, die John Gaunt gehört, für mehrere Monate nach Alaska, um dort in den ertragreichen Gewässern unter winterlichen Witterungsverhältnissen Krebse und Krabben zu fischen.
    Als Gaunt plötzlich stirbt, steht für viele Männer und ihre Familien alles auf dem Spiel. Gaunts einziger Sohn Richard hat seiner Heimatstadt schon vor Jahren den Rücken gekehrt und scheint sich die Flotte, die seit Generationen seiner Familie gehört hat, möglichst rasch vom Hals schaffen zu wollen, indem er sie an ein asiatisches Unternehmen verkauft.
    Für Cals Vater und ein paar seiner Kollegen ist klar, dass dieser Mann gefährlich für sie, für die Fangflotte und für Loyalty Island ist, und sie nehmen kurz entschlossen ihr Schicksal selbst in die Hand. Cal wird zufällig Zeuge ihrer Planungen und später zum Mitwisser dessen, was niemand erfahren soll, eine schwere Bürde für einen vierzehnjährigen Jungen.
    Cal, der Erzähler, ist nicht zu beneiden. Nicht nur, dass sein Vater monatelang abwesend ist und man nie weiß, ob er aus dem eisigen Meer in Alaska zurückkehren wird - seine Mutter, die aus dem sonnigen Süden stammt, hat sich in Loyalty Island nie wohlgefühlt und leidet unter depressionsartigen Symptomen, die sich noch verschlimmern, als sie schwanger wird. Und dann auch noch John Gaunts Tod, Richards Auftauchen und die Pläne der verärgerten Fischer, die Cal an der moralischen Integrität seines eigenen Vaters zweifeln lassen.
    Nick Dybek malt in ausgefallenen, aber treffenden Metaphern gleichermaßen ein Bild des öden Fischerdörfchens, des beinharten Lebens der Hochseefischer und des überforderten Jungen, dessen Welt völlig ins Wanken gerät, als die Lebensgrundlage seiner Familie zu verschwinden droht und auch die Ehe seiner Eltern auf einen Abgrund zusteuert.
    Dies entbehrt nicht einer gewissen Spannung, vor allem dann, als Cal immer stärker in die "Sache mit Richard", wie ich es einmal nennen möchte, involviert wird, doch wirklich nahe kommen die Protagonisten dem Leser nicht, und die Handlung kann bis zum Ende einen konstruierten Touch nicht gänzlich abschütteln. Vor allem zu Beginn bleiben die Zeitebenen und die Beziehungen der Figuren zueinander diffus, was das "Hineinkommen" ins Buch erschwert. Etwas störend sind auch Verschiebungen der Erzählperspektive in einem Buch, das eigentlich als Ich-Erzählung angelegt ist.
    Eine tolle Grundidee, deren Ausarbeitung leider nicht durchgängig überzeugen kann.
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Ausgaben von Der Himmel über Greene Harbor

Hardcover

Seitenzahl: 320

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

Besitzer des Buches 14

Update: