Das Wörterbuch des Viktor Vau

Buch von Gerd Ruebenstrunk

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das Wörterbuch des Viktor Vau

Europa in naher Zukunft: Eine machtbesessene Oligarchie. Anarchistische Bombenwerfer. Rivalisierende Geheimdienste. Söldner und Serienkiller. Afrikanische Warlords. Und eine Raumkapsel unbekannter Herkunft … Alle sind sie über unsichtbare Fäden verbunden mit dem Privatgelehrten Viktor Vau, der eine perfekte Sprache entwickelt hat. Die unabsehbaren Folgen seiner Erfindung zwingen ihn zur Flucht aus seiner geordneten Gelehrtenwelt, denn alle sind auf einmal hinter seinem Wörterbuch her. Wem kann er noch trauen? Und welches ungeheure Geheimnis steckt in seinen Aufzeichnungen? 'Das Wörterbuch des Viktor Vau' ist ein spannender Roman über Moral, über unsere Gesellschaft sowie über Sprache und Kreativität. Und vor allem über die Schwierigkeit (wenn nicht sogar die Unmöglichkeit) moralischen Handelns in einer komplexen Welt.
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Bewertungen

Das Wörterbuch des Viktor Vau wurde insgesamt 7 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das Wörterbuch des Viktor Vau

    Kurzbeschreibung von Amazon.de:
    Seit Jahrzehnten arbeitet Viktor Vau an seinem Wörterbuch – einer einzigartigen Sammlung von Begriffen, die die Welt so exakt beschreiben wie nie zuvor. Doch Viktor Vau ahnt nicht, dass sein Werk auch ein furchterregendes Geheimnis birgt. Als im Meer eine Raumkapsel unbekannter Herkunft entdeckt wird, stößt man darin auf eine Botschaft, die nur Viktor Vau entschlüsseln kann. Die Botschaft erschüttert die Welt – und ausgerechnet Viktor Vau steht im Mittelpunkt einer drohenden Katastrophe …
    Über den Autor (von Amazon.de):
    Gerd Ruebenstrunks Lebensweg ist so außergewöhnlich wie sein Name: Er war Sprachlehrer und Kneipenwirt, Lektor und Diskjockey, außerdem Texter und Kreativdirektor für Agenturen und fürs Fernsehen. Nicht zu vergessen: Tellerwäscher, Flaschenabfüller und Schaufensterpuppenverpacker. Sein Debüt »Arthur und die Vergessenen Bücher« wurde zum Bestseller. Gerd Ruebenstrunk lebt und arbeitet in Duisburg.
    Handlung:
    Viktor Vau ist ein exzentrischer Wissenschaftler, der seine Arbeit in der Hauptstadt des fiktiven Landes „Union“ ausführt. Sein Lebenswerk ist die Erschaffung einer neuen, künstlichen Sprache, die keine Unmissverständlichkeiten zulässt und exakte Begrifflichkeiten für jede nur erdenkliche Situation beinhaltet. Seine Ausführungen hält er in einem handgeschriebenen Notizbuch fest. Er arbeitet mit psychisch kranken Menschen und sein Ziel ist es, diese mit Hilfe seiner Forschungen zu heilen.
    Als über dem Himmel des ebenfalls fitktiven afrikanischen Staates Dagombé ein unbekanntes Flugobjekt auftaucht und schließlich ins Meer stürzt will dessen Staatsoberhaupt Gordon Bandas die Chance nutzen, seinen bröckelnden Staat zu stärken. Er beauftragt seinen ihm am nächsten stehenden obersten Berater Winter, Wissenschaftler aus aller Welt nach Dagombé zu holen um das seltsame Objekt zu untersuchen. Erste Ergebnisse zeigen, dass die sich als optisch antiquiert herausstellende Raumkapsel eigentlich flugunfähig ist und weder aus dem Weltall noch von der Erde stammen kann und scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht ist. Die Kapsel war komplett leer bis auf einen Zettel, auf dem unbekannte Schriftzeichen zu sehen sind. Die hochdotierten Wissenschaftler scheitern an der Entschlüsselung und wissen sich nur zu helfen, in dem der Spezialist Viktor Vau hinzugezogen werden soll.
    Meine Meinung:
    Gerd Ruebenstrunk, bisher nur bekannt durch die Veröffentlichung der Jugendbuchreihe "Arthur", hat hier ein Buch vorgelegt, das man beim Lesen lange Zeit nicht in eine bestimmte Schublade stecken konnte. Ich persönlich mag es immer sehr gerne wenn ein Buch nicht eindeutig zugeordnet werden kann, hier haben wir es zu tun mit einer Mixtur aus Kriminalroman und Science-fiction-Geschichte.
    Es ist ein irgendwie ruhiger, aber fesselnder Schreibstil, den der Autor praktiziert. "Das Wörterbuch des Viktor Vau" ist in einer sehr bildlichen Sprache verfasst, die Situationen und Orte exakt wiedergibt ohne Langeweile zu verbreiten. Die Personen sind genau beschrieben und charakterisiert, was positiv anzusehen ist, da man sich mit ihnen gut identifizieren kann. Vor allem Viktor Vau mit seiner verschrobenen, griesgrämigen und menschenscheuen, aber nicht unsympathischen Art ist ein interessanter und toller Charakter.
    Die Geschichte spielt sich ca. 200 Jahre in einer recht realistisch anmutenden Zukunft ab. Sie ist nicht zu sehr abgehoben und überdreht und die Veränderungen im Vergleich zu unserer Welt sind überschaubar. Die dargestellten Gesellschafts- und Staatsformen wirken ebenso realistisch auf mich, was sich vor allem in der allumfassenden Überwachung, deren die Menschen ausgeliefert sind, widerspiegelt.
    Im Laufe der Geschichte bekommt man eine Menge Informationen aus der Linguistik mitgegeben und die wissenschaftlichen Erklärungen waren sehr schlüssig und aufschlussreich für einen Laien wie mich. Viele interessante Aspekte wie z.B. die Lautsprache der Pirahã, eines Indianerstammes vom Amazonas, wurden in die Handlung integriert. Auch die Interaktion der beiden Gehirnhälften des Menschen war ein spannendes Thema, das immer wieder aufgetaucht ist.
    Leider lässt die anfangs noch so spannende und schwer einzuordnende Geschichte ab der Hälfte stark nach. Mit dem Wechsel zu einer zeitweise reinen Kriminalgeschichte hat Gerd Ruebenstrunk der außergewöhnlichen Handlung nichts Gutes getan und der anfangs vorhandene Zauber ist verpufft. Die immer chaotischer werdenden Handlungsstränge und Verwirrspiele rund um Systemgegner, Geheimdienste, Verstecke, Terroristen ließen schnell Langeweile aufkommen. Vor allem das gegeneinander Ausspielen zweiter Geheimdienste des gleichen Landes hat mich extrem genervt, wäre es für die Handlung doch völlig irrelevant und unnötig gewesen. Besser hätte ich stattdessen gefunden wenn der Wissenschafts- und der Science-fiction-Anteil noch etwas mehr ins Zentrum gerückt worden wären.
    In die Haupthandlung wurden immer wieder Zwischenkapitel eingefügt, die man anfangs noch nicht genau einordnen konnte. Diese waren aus der Sicht eines sogenannten Protektors bzw. aus der eines gesuchten Serienmörders verfasst und immer recht unterhaltsam und sorgten für die nötige Abwechslung, so dass auch ab der schwachen zweiten Hälfte zumindest noch teilweise die Spannung erhalten blieb.
    Fazit: Ein sehr spannend und außergewöhnlicher Beginn, dass durch den abrupten und unnötigen Wechsel in eine Kriminalgeschichte einiges von seiner Faszination eingebüßt hat. Insgesamt auf jeden Fall noch lesenswert, allerdings hat Gerd Ruebenstrunk eine Menge Potenzial verschenkt.
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Ausgaben von Das Wörterbuch des Viktor Vau

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 415

Besitzer des Buches 32

Update: