Heldensommer

Buch von Andi Rogenhagen

Bewertungen

Heldensommer wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Heldensommer

    Philipp ist 15, sexuell unerfahren, paranoid, größenwahnsinnig und Drogen nicht gerade abgeneigt.
    Als er wegen seines Französischlehrers Mairesse sitzenbleibt, der ihm eiskalt eine Sechs gibt, schwört er Rache und trampt mit seinem Kumpel Borawski und einem geklauten Soldatenstatuenkopf in das Heimatdorf des Lehrers nach Frankreich, um dort den geklauten Kopf auf das Lieblingsdenkmal seines verhassten Lehrers zu setzen.
    Es beginnt daraufhin ein Abenteuer mit vielen unerwarteten Hindernissen, die die beiden an ihre Grenzen bringen, sie gleichzeitig aber auch erwachsen werden lassen.
    Zunächst einmal fand ich Andi Rogenhagens „Heldensommer“ etwas gewöhnungsbedürftig, da der Einstieg doch sehr befremdlich war und man das Buch aufgrund der derben Sprache gleich falsch abstempeln könnte.
    Auch sind die jugendlichen Protagonisten eher „Antihelden“ und „Verlierer“ als wahre Vorbilder.
    Der 15-jährige Philipp ist zunächst auch etwas anstrengend und kein wirklicher Sympathieträger. Mit seiner Parole „Mairesse, die Sau“ zieht er in den Kampf gegen seinen Französischlehrer, tatkräftig unterstützt von seinem Kumpel Borawski.
    Nachdem man sich aber an die drogengestörten Jugendlichen gewöhnt hat, stellen sie sich als ganz nette Charaktere heraus, die durchaus etwas Heldenhaftes an sich haben. Vor allem Borawski wuchs mir mit der Zeit irgendwie ans Herz.
    Ich habe mit den beiden „Helden“ richtig mitgefiebert und war natürlich gespannt, ob sie ihr Ziel erreichen werden und ihr Vorhaben in die Tat umsetzen können.
    Trotzdem könnte man die Geschichte schnell in eine falsche Schublade stecken, da die derbe Sprache sehr plump und die Handlung dadurch zunächst sehr oberflächlich wirkt. Dennoch ist die Geschichte um Philipp und Borawski sehr vielschichtig, da sie auch tiefsinnig und nachdenklich machend ist.
    Das Buch zeigt auch, dass man für seine Ziele und Träume kämpfen muss und einmal etwas wagen muss um glücklich zu werden.
    Denn meistens kommt das Glück unvorbereitet und plötzlich.
    Es ist auch ein Buch durch das der Leser erkennen kann, wie schön und lebenswert das Leben ist und wie sehr man es auf unterschiedliche Weise genießen kann.
    Denn jeder Augenblick zählt!
    „Heldensommer“ ist irgendwie ein besonderes Buch mit vielen Schichten und authentischen Charakteren.
    Lustig, facettenreich und spannend und durchaus empfehlenswert!
    von
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  • Rezension zu Heldensommer

    Inhalt:
    Philipp ist fünfzehn Jahre alt und vollkommen entsetzt, als er wegen einer Sechs in Französisch nun das neunte Schuljahr wiederholen soll. Nur, weil er in zwei Jahren Fremdprachenunterricht nur drei Wörter gelernt hat? Eines steht fest: Mairesse, der Französischlehrer, der auch noch ein echter Franzose ist und immer von seinem Heimatdorf in Frankreich schwärmt, ist an allem Schuld. Und was liegt da näher, als sich an ihm zu rächen? Zumindest Philipp und seinen Freunden, dem dicken Borawski, der ebenfalls nicht versetzt wird, und Ingo, dem ständig bekifften einzigen Führerscheinbesitzer, dem Philipp über den Weg traut, scheint dieser Plan völlig logisch, zumal sie auch genau wissen, wie sie Mairesse treffen können, denn der redet ständig davon, dass in seinem Heimatdorf ein Denkmal steht, den Mitgliedern der Résistance gewidmet – und dieses Denkmal soll nach dem Vorbild von Mairesse’ Großvater modelliert worden sein.
    Also beschließen Philipp und seine Freunde, einem alten Wehrmachtsdenkmal den Kopf abzuschlagen, diesen nach Frankreich zu schaffen, dem Résistancedenkmal ebenfalls den Kopf abzuhauen und dann den Kopf des deutschen Soldaten dort festzumachen. Genialer Plan, oder? Und anfangs läuft auch alles noch einigermaßen gut, bis die Jungs dann unterwegs in Streit geraten und Ingo sich aus dem Staub macht. Nun stehen Borawski und Philipp mit einem dreißig Kilo schweren Betonkopf mitten in der Wildnis und müssen nach Frankreich trampen. Mit schlecht sortiertem Gepäck und fast ohne Geld. Doch umkehren kommt nicht in Frage – Mairesse muss seine Strafe bekommen! Und so erleben die beiden Freunde unverhofft einen Sommer voller Abenteuer…
    Meine Meinung:
    An den Ich-Erzähler Philipp muss man sich erstmal gewöhnen. Er ist ganz sicher kein durchschnittlicher Teenager, sondern oftmals recht benebelt von Alkohol und Drogen. Letztere sorgen zum Beispiel auch dafür, dass Philipp Anfälle von Paranoia bekommt, die man dann als Leser hautnah miterleben darf. Zuerst fand ich das ziemlich befremdlich, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und je besser man Philipp kennt, desto mehr verzeiht man ihm seine Anfälle und seine mehr als absurden Ideen und Verhaltensweisen. Was in seinem Kopf vorgeht, ist mal das, was jeder wohl von sich als Teenager kennt, mal völlig abstrus, aber trotzdem ist es irgendwie unterhaltsam.
    Die Geschichte lässt sich gut lesen und hat mich sehr gut unterhalten. Gerade weil es vom Erzählstil her so ein ungewöhnliches Buch ist, ist es total spannend, wie es weitergeht. Philipp und Borawski passieren wirklich die seltsamsten Singe, während sie unterwegs sind, aber trotzdem ist das Ganze irgendwie stimmig.
    Das Gesamtkonzept ist irgendwie schwierig zu beschreiben, man muss sich auf „Heldensommer“ schon irgendwie einlassen können, es ist absolut kein 08/15-Titel, den man mal zwischendurch liest und dann gleich wieder vergisst. Er hat ein bisschen was von „Fear and Loathing in Las Vegas“, nur mit anderen Drogen, jüngeren Protagonisten und natürlich ohne Las Vegas. Aber „Blutsalat“ ist schließlich dann auch ein Ort, an dem ungewöhnliche Dinge passieren, und am Ende muss ich sagen, dass mich die letzten siebzig Seiten über manches hinweggetröstet haben, was ich am Anfang als zu abgefahren empfunden hatte. Ein Buch, das anders ist, aber auf eine interessante Art und Weise.
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Ausgaben von Heldensommer

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 353

Besitzer des Buches 5

Update: