Die Tränen der Signora
Buch von Christobel Kent, Christine Heinzius
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Buchdetails
Titel: Die Tränen der Signora
Christobel Kent (Autor) , Christine Heinzius (Übersetzer)
Band 1 der Privatdetektiv Sandro Cellini-Reihe
Verlag: Blanvalet
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 416
ISBN: 9783442374465
Termin: Mai 2010
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Zusammenfassung
Serieninfos zu Die Tränen der Signora
Die Tränen der Signora ist der 1. Band der Privatdetektiv Sandro Cellini Reihe. Diese umfasst 5 Teile und startete im Jahr 2010. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2014.
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Rezensionen zum Buch
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Rezension zu Die Tränen der Signora
- Marie
Originaltitel: A Time of MourningWeiterlesen
1. Band der geplanten Florenz-Krimireihe mit Sandro Cellini
31 Kapitel auf 415 Seiten
übersetzt von Christine Heinzius
Covertext:
Es ist November in Florenz, und die Stadt ertrinkt im Regen. Seit Sandro Cellini seinen Dienst bei der Polizei quittieren musste, weil sein Mitgefühl mit einem Opfer zu Indiskretionen geführt hatte, versucht er, als Privatdetektiv zu arbeiten. Nur wer sollte ihn engagieren bei so viel junger Konkurrenz? Eines Tages bittet ihn eine sehr gepflegte alte Dame, den Tod ihres Mannes zu untersuchen. Ein einfacher Auftrag. Doch dann verschwindet eine junge Kunststudentin. Sein Instinkt sagt Cellini, um das das Leben der Frau zu retten, muss er schnellstens den Zusammenhang zwischen beiden Fällen finden.
Gemäß den beiden Fällen, um die es geht, wird die Handlung zunächst in zwei Erzählsträngen fortgeführt: Der eine folgt Cellini, der die Witwe Lucia Gentileschi betreut, deren Ehemann Claudio angeblich Selbstmord im Arno beging, der andere der Kunstudentin Iris, Freundin und Wohnungsgenossin der verschwundenen Ronnie. Auch als Cellini im weiteren Verlauf die Fäden beider Fälle in die Hand bekommt, wechselt der Schauplatz immer wieder zwischen seinen und Iris' Handlungen. Inzwischen wird Cellini von seiner Ehefrau Luisa und einer Freundin unterstützt, denen die wichtigsten Entdeckungen gelingen. Ständiger Begleiter jeglicher Szenen ist der Regen, der zwischen Geniesel und Sturzbach in allen erdenklichen Varianten von Himmel fällt und eingehend beschrieben wird.
Der Fall selbst ist relativ unkompliziert, nachdem einige Hintergründe erforscht sind, der SIM-Card der Verschwundenen aufgetaucht ist und eine bislang unwillige Zeugin zum Reden gebracht werden kann. Leider hat die Autorin einige Längen eingebaut, durch die die Auflösung holpert und die den Spannungsfluss behindert, z.B. wenn Sandro Informationen verspätet erhält, weil er mit dem Handy auf Kriegsfuß lebt (mit einem PC kann er überhaupt nicht umgehen). Oder wenn man zwei, drei Stationen braucht, um einen wichtigen Zeugen zu befragen. An einigen Stellen werden Ereignisse, die eigentlich zur Handlungschronologie gehören, als Rückblende erzählt, was störend wirkt, zumal ein inhaltlicher Grund für dieses Vorgehen nicht ersichtlich ist.
Mehr Raum als Fall oder Regen nehmen die Stadtbeschreibungen ein. Jeder Ort, den einer der Protagonisten aufsucht, wird in Einzelheiten beschrieben, die Steine der Mauern, die Besonderheiten der Häuser und Straßen bis zu Plaketten an den Wänden. Es sind Einzelheiten, die in einem Reiseführer ihren Platz hätten, aber in ihrer Fülle und Detailliertheit einen Krimi überlasten.
Sandro Cellini ist ein ganz lieber Mensch: Hilfsbereit, mitfühlend, liebevoll, höfllich. Also ein Mann, den man sich als besten Freund wünschen würde, wenn man über Zaudern, Zögern und Entscheidungsschwächen hinwegsehen kann. Als Ermittler, der Fakten sammelt und Schlüsse zieht, ist er gut, aber als tragende Figur eines Detektiv-Krimis nur bedingt geeignet; ein paar Ecken und Kanten und ausgeprägteres Selbstbewußtsein würden ihm gut tun und für weitere Bände attraktiver machen.
Auch wenn das Buch in Florenz angesiedelt ist, hat es nichts mit einen italienschen Großstadtkrimi gemein. In seinem langsamen Handlungstempo, der Charakteristik und Konstellation der Personen, sowie dem überschaubaren Raum erinnert es eher an englische Landhauskrimis.
Leider müssen hier auch zwei sachliche Fehler erwähnt werden: Der jüdische Leuchter ist siebenarmig (und nicht achtarmig, wie es auf S. 84 heißt). Und Pasta all'amatriciana wird nicht mit Spinat zubereitet (S. 114).
Ein Buch für Leser, die Krimis mit langsamer Gangart bevorzugen und weitschweifende Stadtbeschreibungen akzeptieren.
Ausgaben von Die Tränen der Signora
Besitzer des Buches 3
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