Das unsichtbare Band

Buch von Haneen Al-Sayegh, Hamed Abdel-Samad

  • Kurzmeinung

    drawe
    Eine junge Frau löst sich aus der drusischen Gemeinschaft; interessanter Plot, der leider nicht ausgenutzt wird.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Das unsichtbare Band

Ein einzigartiges Frauenschicksal aus der arabischen Welt In den Bergen des Libanon wächst die junge Amal in der strengen, patriarchalischen Religionsgemeinschaft der Drusen auf. Sie will nur eines: die Schule besuchen und studieren, doch Mädchen haben dort keine Rechte. Der Großvater lässt zwischen sich und seiner Frau eine Mauer errichten, aber die Mutter darf immerhin Brot backen, und damit bezahlt sie das Schulgeld ihrer Töchter. Als Amal, die jüngste, mit fünfzehn verheiratet wird und das Elternhaus verlässt, schweigt die Mutter. Unbeirrt, wenn auch gegen viele Widerstände, geht die junge Frau ihren Weg und beginnt zu begreifen, was es heißt, selbstbestimmt zu leben und wahrhaftig zu lieben. Ein poetischer, anrührender Text über Freiheit, Tradition, die Ambivalenz der Gefühle und das Band, das die Frauen der arabischen Welt verbindet und für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen lässt. In ihrem Debütroman beschreibt Haneen Al-Sayegh eine Kindheit und Jugend in der ultrastrengen Religionsgemeinschaft der Drusen in den Bergen des Libanon. Eine Frau begehrt auf und geht ihren eigenen Weg. »Die Protagonistin dieses Romans ist ein inspirierendes Vorbild für alle, die einen Neuanfang suchen.« Ahmed Magdy Hammam, Akhbar al-Adab Magazin
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Bewertungen

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Meinungen

  • Eine junge Frau löst sich aus der drusischen Gemeinschaft; interessanter Plot, der leider nicht ausgenutzt wird.

    drawe

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Das unsichtbare Band

    ‎Klappentext:
    Ein einzigartiges Frauenschicksal aus der arabischen Welt
    In den Bergen des Libanon wächst die junge Amal in der strengen, patriarchalischen Religionsgemeinschaft der Drusen auf. Sie will nur eines: die Schule besuchen und studieren, doch Mädchen haben dort keine Rechte. Der Großvater lässt zwischen sich und seiner Frau eine Mauer errichten, aber die Mutter darf immerhin Brot backen, und damit bezahlt sie das Schulgeld ihrer Töchter.
    Als Amal, die jüngste, mit fünfzehn verheiratet wird und das Elternhaus verlässt, schweigt die Mutter. Unbeirrt, wenn auch gegen viele Widerstände, geht die junge Frau ihren Weg und beginnt zu begreifen, was es heißt, selbstbestimmt zu leben und wahrhaftig zu lieben.
    Ein poetischer, anrührender Text über Freiheit, Tradition, die Ambivalenz der Gefühle und das Band, das die Frauen der arabischen Welt verbindet und für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen lässt.
    In ihrem Debütroman beschreibt Haneen Al-Sayegh eine Kindheit und Jugend in der ultrastrengen Religionsgemeinschaft der Drusen in den Bergen des Libanon. Eine Frau begehrt auf und geht ihren eigenen Weg.
    Mein Lese-Eindruck:
    "Das Schicksal einer arabischen Frau in der ultrastrengen Religionsgemeinschaft der Drusen in den Bergen des Libanon" - das verspricht der Umschlagsrücken-Text, und das hört sich spannend und interessant an. Die ersten Kapitel sind auch durchaus faszinierend. Der Leser blickt in eine streng patriarchalische Gesellschaft mit fremd anmutenden Sitten und Gebräuchen, die sich durch die abgelegene Lage in den Bergen bis heute lebendig erhalten haben. Die soziale Reglementierung ist sehr groß, und hier gelingen der Autorin sehr eindringliche Bilder, z. B. zum Glauben an die Reinkarnation, aber sie zeigt auch, wie einige ihrer Familienmitglieder an den religiösen Normen zerbrechen. Diese Bilder vermischt sie mit z. B. mit dem Portrait einer älteren Verwandten, die durch den Bürgerkrieg schwer traumatisiert wurde. Vor allem aber zeigt sie deutlich, wie fremdbestimmt das Leben einer Frau abläuft.
    Amal, die Protagonistin und offensichtlich das Alter Ego der Autorin, ist ein recht cleveres und willensstarkes Mädchen. Sie ist fest zu Schulbesuch und Studium entschlossen, und da ihre Familie schon aus finanziellen Gründen dies nicht ermöglichen kann, lässt sie sich früh mit einem reichen jungen Kaufmann verheiraten. Nicht jedoch, bevor sie mit ihm einen Handel geschlossen hatten, der ihr Schulbesuch und Studium ermöglicht. Damit wählt sie ein ungewöhnliches Lebensmodell, das ihr Mann streckenweise mitträgt.
    Schon hier hätte ich mir gewünscht, dass sich der Blick der Autorin etwas weitet und sie nicht nur ihren eigenen Frust und ihr eigenes Elend betrachtet, sondern auch ihr Umfeld in den Blick nimmt.
    Ihre Selbstbetrachtungen und die Schilderung ihrer Leiden nehmen zunehmend mehr Raum ein, ohne aber zu einer kritischen Betrachtung der Ursachen zu führen. Zusätzlich weist die Erzählung immer häufiger Lücken und logische Unschärfen auf. Der klischeehafte Schluss bedient schließlich romantisch-triviale Muster, ohne dass die Probleme einer Lösung zugeführt werden. Die sprachliche Gestaltung passt– bei aller Liebe zur orientalischen Opulenz - zur zunehmenden Trivialisierung.
    "Das Band, das die Frauen der arabischen Welt verbindet und für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen lässt" - dieses Band, das der Klappentext verspricht, habe ich nicht gefunden. Amal kämpft nicht für eine gerechtere Gesellschaft, sondern ausschließlich darum, sich selbst aus ihrer Gemeinschaft zu lösen und im Westen zu leben. Zugegeben: das mag schwer genug sein.
    Ich finde es trotzdem sehr schade, dass die Chancen des Plots nur oberflächlich genutzt werden. Die Erzählerin verharrt im Lamento und riskiert keinen Blick auf strukturelle Ursachen. Ein solche kritische Reflexion hätte dem Roman gutgetan.
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Ausgaben von Das unsichtbare Band

Hardcover

Seitenzahl: 336

Besitzer des Buches 2

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